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Das Periodensystem des irrationalen Unsinns

The Periodic Table of Irrational Nonsense (c)2010 by Crispian Jago

Dieses wunderbare „Periodensystem des irrationalen Unsinns“ hat Crispian Jago entwickelt. Vom Glauben an Außerirdische über Paranormales, von Pseudowissenschaften bis zu „alternativer“ Medizin ist alles dabei, was der moderne Esoteriker und Verschwörungstheoretiker braucht. Auf seiner Webseite bietet Jago auch eine schöne, interaktive und sehr lustige Version seiner Tabelle an.

Auf die so genannte „Weltanschauung“ namens „Anthroposophie“ des Hellsehers und Okkultisten Rudolf Steiner treffen zahlreiche dieser Konzepte zu. Sie ist im wahrsten Sinne ein esoterischer Gemischtwarenladen. Steiner bezeichnete seine hellseherischen Erkenntnisse „höherer Welten“ immer als „Geisteswissenschaft“. Seine Anhänger versuchen noch heute, Hellseherei als Wissenschaft umzudeuten. Grund genug, genauer hinzusehen.

Die untenstehenden irrationalen Überzeugungen finden sich in allen Praxisfeldern des esoterischen Glaubens: In der Waldorfschule, in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft bei Demeter und natürlich auch in der anthroposophischen „Medizin“.

Sehen wir uns mal an, welche irrationalen Konzepte auf den Glauben der Anthroposophen zutreffen.

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VerSteinerte Erziehung – Über Risiken und Nebenwirkungen der Waldorfpädagogik

Vortrag und Diskussion mit Andrè Sebastiani und Oliver Rautenberg am 07. September 2019, zum 100. Jahrestag der deutschen Waldorfschulen. Danke an die Giordano-Bruno-Stiftung, Regionalgruppe Stuttgart.

Rudolf Steiner – Unfehlbar oder Unzurechnungsfähig?

Rudolf Steiner. Begründer der Anthroposophie, der Waldorfpädagogik, der biologisch-dynamischen Landwirtschaft, der anthroposophischen Medizin. Tausende Einrichtungen berufen sich auf ihn. Die von ihm initiierte Esoterik-Branche macht Umsätze in Milliardenhöhe.

Mussder Erfinder des anthroposophischen Glaubens nicht unweigerlich ein Genie gewesen sein? Ein charismatischer Guru mit übermenschlichen, ja vielleicht sogar göttlichen Kräften? Oder war er vielleicht krank?

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Bei den Demeter-Gläubigen: Magische Landwirtschaft

Photo by Sandy Millar

„»Ach, die Schweine, die fetten, sind ja so himmlische ­Tiere! Denn in ihrem fetten Leibe, da haben sie ja, insofern es nicht Nerven-Sinnes-System ist, ganz kosmische Substanz, nicht irdische.«

Das ist ja auch ein bisschen abwegig. Der Mann, dem das trotzdem eingefallen ist, hieß ­Rudolf Steiner, Begründer der Anthro­posophie, der Waldorf­schulen und irgendwie auch, das wissen viele nicht, der Bioland­wirtschaft. Steiner war kein gelernter Landwirt, sondern ein Philosoph oder Guru oder Spinner (hängt davon ab, wen man fragt). (…)

Biologisch-dynamische ist, wenn man so will, magische Landwirtschaft. Mitten im Europa des 21. Jahrhunderts wird gezaubert. Diesen Theorien und Glaubenssätzen begegnen wir ­jedes Mal, wenn wir im Biomarkt oder Reformhaus ein Demeter-Produkt in ­Händen halten. (…)

Das können wir heute mit unserem modern-wissenschaftlichen Denken kaum noch nachvollziehen. Es geht, wenn man so will, um etwas sehr viel Älteres. Die Demeter-Gläubigen interessieren sich weniger für chemische Prozesse und die Mechaniken, die man nur unter dem Mikroskop erkennt, sondern arbeiten eher mit dem Prinzip der Ähnlichkeit, der Allegorie, der Vergleichbarkeit.

Das erinnert manchmal stark an das Mittelalter, und das ist auch der Grund, warum strenge Leute den Demeter-Gläubigen vorwerfen, sie praktizierten Magie.“ (Der Stern, „Kosmisch oder komisch?“, 2015)

Quelle: Der Stern – „Kosmisch oder komisch?“, Überschrift: „Demeter-Lebensmittel gelten als das Nachhaltigste und Gesündeste, was es überhaupt gibt. Aber wissen die Kunden, dass die Bauern die Sonne anbeten und magische Kuhhörner im Acker vergraben?“ (2015)

Schulministerin: Waldorfschule ist eine „Bereicherung“

Die Waldorfschule helfe, die Persönlichkeit auszubilden. Ist wohl auch der Glaube an Karma, Ätherleibe und die Atlantis-Lehre mitgemeint?

Yvonne Gebauer, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, war Ehrengast beim Festakt der Waldorfschule Aachen. Gefeiert wurde „Waldorf 100“, der hundertste Geburtstag der esoterischen Waldorfschulen. Die Schulen arbeiten auf der Grundlage von Karma sowie Äther- und Astralleiben, Im Geschichtsunterricht wird die Abstammung der Menschheit aus Atlantis gelehrt.

Direkt nach einer Darbietung von eurythmischen Elfen-, Gnomen- und Engelstänzen sprach die Ministerin wohlwollendes – auch über den Gründer der Waldorfschulen, den Hellseher und Okkultisten Rudolf Steiner:

Schulministerin Yvonne Gebauer ist Ehrengast in Aachen bei der Feierstunde der lokalen Waldorfschulen und Kindergärten. In der Aula Carolina feiern sie gemeinsam die Gründung der ersten Waldorfschule vonr 100 Jahren in Stuttgart (…)

„Ich bin nicht bange um die Zukunft der Waldorfschulen in NRW“. Sie seien eine Bereicherung für die Schullandschaft und ergänzten diese mit einem Angebot, das vielen Eltern wichtig sei, sagte sie am Samstagnachmittag.

Gebauer freut sich, dass es 57 gut laufende Schulen im Bundesland gibt, die nach dem Reformpädagogen Rudolf Steiner arbeiten. Die Ministerin führt sich sichtlich wohl und plaudert unbefangen (…).

Die Ministerin lobt den selbstbewussten Auftritt der Schüler. Waldorf helfe, die eigene Persönlichkeit auszubilden.“ (Aachener Zeitung)

Quelle: Aachener Zeitung vom 31. März 2019 – „Aachener Schule gut für die Zukunft aufgestellt„. Im Artikel kommt weiter Waldorf-Lehrer von Wernsdorff zu Wort: Waldorfschüler würden den „Zugang zur eigenen Mitte“ finden, was „gegen den Anstieg von psychischen Krankheiten in der Gesellschaft“ helfe.

Wie „gut“ die Waldorf-Bewegung in Nordrhein-Westfalen „läuft“, kann man hier an einigen Beispielen nachlesen:

Das „Goldene Brett“ für Rudolf Steiner: Im wahrsten Sinne durchgeknallt

Der österreichische Hellseher und Okkultist Rudolf Steiner, Begründer der Anthroposophie hinter Waldorfschulen, Demeter-Landwirtschaft und anthroposophischer Pseudomedizin erhält den Schmähpreis „Goldenes Brett vorm Kopf 2018“.

„Wenn Ihnen diese Zeilen vollkommen irrsinnig vorkommen, dann haben Sie schon recht. Sie stammen von niemand geringerem als von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie. Dieser Dr. Steiner war durchaus ein interessanter Mensch. Zunächst naturwissenschaftlich interessiert, bezeichnete er sich selbst als Anarchisten und Atheisten und promovierte an der Uni Rostock in Philosophie. Dann ganz plötzlich um 1902 kam es zu einer radikalen Wende seiner Ansichten, und er trat der Theosophischen Gesellschaft bei – einer okkult-esoterischen Mystikergruppe – und wurde durch seine dortige Vortragstätigkeit rasch zum Star.

Was war der Grund für diese radikale Wende? Manche Zeitgenossen unterstellten ihm finanzielle Gründe. Denn sobald er unter adeligen Damen Reden über esoterische Themen hielt, ging es ihm in Geldangelegenheiten bestens – er hatte ausgesorgt. Gutes Geschäftsmodell, auch heute noch, wie wir wissen.

Wahrscheinlicher aber ist, das Steiner – im wahrsten Sinn des Wortes – durchgeknallt ist. So erschien ihm Jesus Christus in einer Offenbarung. Aber nicht genug damit, er selbst [teil fehlt) und Goethe eine der beiden Reinkarnationen Jesus Christus. Und er glaubte, hellseherische Einsicht in ein imaginäres, okkultes tibetisches Buch, die „Akasha-Chronik“ zu haben.

Nach der aktuellen Version der International Classification of Diseases (ICD-10) litt Rudolf Steiner ganz offensichtlich unter einer wahnhaften Störung. „F22.0“ charakterisiert durch die Entwicklung eines einzelnen Wahns oder, in seinem Fall, mehrerer aufeinander bezogener Wahninhalte, die im allgemeinen lange, manchmal lebenslang andauern. Der Inhalt solcher Wahnsysteme ist sehr unterschiedlich, gelegentliche oder vorübergehende Halluzinationen schließen, besonders bei älteren Patienten, die Diagnose nicht aus, solange die Symptome nicht typisch Schizophren erscheinen.

Derartige wahnhafte Denksysteme, und ich glaube wir alle können ein Lied davon singen, finden sich bei vielen Menschen, die der Esoterik anhängen. Wir sollten daher durchaus vorsichtig sein, uns über solche Menschen lustig zu machen, die in vielen Fällen schwere psychiatrische Erkrankungen haben. Es entbehrt jedoch nicht einer gewissen Komik, dass der Wahn Rudolf Steiners so viele Anhänger gefunden hat. Steiner machte okkulte Karriere, wurde bald Präsident der Theosophischen Gesellschaft.“ (Erich Eder)

Quelle: Dr. Erich Eder, Biologe an der Universität Wien im Vortrag für „Das goldene Brett 2018“ (im Video ab ca. 01:15h)

Siehe auch: ICD-Code F22

Gottgesandte Engels-Heilerin auf Waldorf-Tournee

Die Hellseherin Jana Haas nennt sich Engels-Medium. Frau Haas will die Aura von Menschen erblicken können und empfange „Engelsbotschaften“ direkt von den Erzengeln. Sie channelt außerdem angeblich zahlreiche Naturwesen und sogar Gott höchstselbst. In Ihren „Cosmogetic„-Kursen bildet sie „Cosmogetische Heiler und Berater“ aus, die für einen dreitägigen Lehrgang rund 4.000 Euro pro Kopf zahlen. Dort lernt man nicht nur, seine „Zellen zu Verjüngen“ – man bekommt auch die Botschaft seines individuellen Schutzengels mitgeteilt. Als Buchautorin, unter anderem für den rechts-esoterischen Kopp-Verlag, schreibt sie, zusammen mit Waldorflehrer und -Ausbilder Dr. Christian Schott, über ihre „Gespräche mit Engeln„.

Jana Haas spricht aber nicht nur mit Gott persönlich, nein: Sie ist auch eine gefragte Vortragsrednerin an deutschen Waldorfschulen. So sprach Haas über „Die Verbindung zwischen Lebenden und Verstorbenen“ an der Waldorfschule Achberg, über „Den Seelenplan“ an der Waldorfschule Offenburg, über das „Heilen mit göttlicher Kraft“ an der Waldorfschule Überlingen, über „Jenseitige Welten“ an der Waldorfschule Wangen, über „Spiritualität in der Erziehung“ an der Waldorfschule Rottweil, über das „Wirken der Engel“ an der Waldorfschule Bodensee und über das „Mysterium der Bäume“ an der Waldorfschule in Offenburg. Weitere Stationen ihrer ausgedehnten Waldorf-Tournee findet man in ihrem Newsletter. Zusammen mit dem Verein „WIR – Waldorfschulen in Russland“ sammelt sie Geld für den Aufbau von weiteren Steiner-Schulen.

Bei den Anthroposophen ist sie also ein gern gesehener Gast und wurde auch im Jahresheft 2013 der Schweizer Anthroposophen interviewt, genauer: „Jana Haas befragt die Engel„.

Zwar gibt es viele Parallelen zum Hellseher Rudolf Steiner, der auch aura-sichtig war und Botschaften von Engeln erhielt – doch es gibt auch kritische Stimmen aus der Waldorf-Welt. So sei Haas laut den Autoren von Anthrowiki.at zwar ein „reines Engel-Medium“, sie könne aber im Gegensatz zum Gründer der Waldorfschulen die „jenseitige Welt nicht richtig beurteilen„. Der Grund dafür ist, dass bei Ihr – anders als Steiner – „keine Spur davon zu finden ist, dass sie den „Hüter der Schwelle“ getroffen hätte“. Und das ist bekanntlich laut Rudolf Steiners aus höheren Welten empfangener „Akasha-Chronik“ nicht weniger als die finale Schwelle, die ein okkulter Geheimschüler erst überschreiten muss.

Der menschliche Körper ist voller sechseckiger Quarz-Kristalle

„Sehen Sie, im Menschen sind alle Kräfte, wie ich Ihnen immer wiederum auseinandergesetzt habe, die in der Erde und die auch im Weltenall sind. Die Erde hat diese Kraft wiederum vom Welten all. Der Mensch hat sie von der Erde. In dem Menschen ist diese Kraft drinnen, die bei der Erde diesen Quarzkristall heraustreibt. Wie ist das da drinnen? Ja, der menschliche Körper ist nämlich voll von Quarz. Jetzt werden Sie sagen: Donnerwetter noch einmal, was der uns da vorredet! (…)
Und darauf beruht ja unser Leben, daß wir fortwährend vom Kopf nach unten sechseckige Kristalle bilden wollen, es aber nicht dazu kommen lassen, sondern aufhören. Da drinnen wollen fortwährend solche Kristalle entstehen. Sie entstehen aber nicht wirklich, sie werden aufgehalten, und wir haben dann sozusagen in ganz starker Verdünnung den Quarzsaft in uns.“ (Rudolf Steiner)

Quelle: Rudolf Steiner – „VORTRÄGE FÜR DIE ARBEITER AM GOETHEANUMBAU“, Gesamtausgabe Band 351, S. 167f.

Bildquelle: Sechseckiges Rudolf-Steiner-Amulett bei Etsy: „1920s Rudolf Steiner Anthropsophy Amulett

Impfen ist Seelenmord

Ein Arzt oder eine Ärztin im weißen Kittel mit einer Spritze in der Hand

„Die Seele wird man abschaffen durch ein Arzneimittel. Man wird aus einer ‚gesunden Anschauung‘ heraus einen Impfstoff finden, durch den der Organismus so bearbeitet wird in möglichst früher Jugend, möglichst gleich bei der Geburt, dass dieser menschliche Leib nicht zu dem Gedanken kommt: Es gibt eine Seele und einen Geist. – So scharf werden sich die beiden Weltanschauungsströmungen gegenübertreten.

Die eine wird nachzudenken haben, wie Begriffe und Vorstellungen auszubilden sind, damit sie der realen Wirklichkeit, der Geist- und Seelenwirklichkeit gewachsen sind. Die andern, die Nachfolger der heutigen Materialisten, werden den Impfstoff suchen, der den Körper ‚gesund‘ macht, das heißt so macht, dass dieser Körper durch seine Konstitution nicht mehr von solch albernen Dingen redet wie von Seele und Geist, sondern „gesund“ redet von den Kräften, die in Maschinen und Chemie leben, die im Weltennebel Planeten und Sonnen konstituieren. Das wird man durch körperliche Prozeduren herbeiführen. Den materialistischen Medizinern wird man es übergeben, die Seelen auszutreiben aus der Menschheit.“ (Rudolf Steiner)

Quelle: Rudolf Steiner – „Vorträge in Dornach vom 29. September bis 28. Oktober 1917“, Gesamtausgabe Band 177, Seiten 97f.

Via: Susannchen braucht keine Globuli – „Impfskepsis, Impfgegnerschaft – eine Annäherung

Kinderkrankheiten sind gut fürs Karma

„Wer nun meint, Steiner als „von gestern“ abtun zu können, seine Ansichten als „zeitbedingt“ vom Tisch zu wischen und sich nicht vorstellen kann, dass heute Steiners Aussagen wortwörtliche Exegeten finden, der sei auf das Buch „Kindersprechstunde: Ein medizinisch-pädagogischer Ratgeber. Erkrankungen – Bedingungen gesunder Entwicklung – Erziehungsfragen aus ärztlicher Sicht“ verwiesen (inzwischen in 18. Auflage erschienen, zuletzt editiert 2010). Es stammt von Frau Dr. Michaela Glöckler (gemeinsam mit Dr. W. Goebel), bis 2016 langjährige Leiterin der Medizinischen Sektion am Goetheanum in Dornach und damit eine zentrale Autorität der heutigen Anthroposophischen Medizin.
In diesem Buch wird regelrecht mit Stolz von einer Studie berichtet, nach der Waldorfschüler häufiger an Masern erkranken (!) und weniger Antibiotika verabreicht bekommen. Warum auch nicht? Ist ja schließlich in Steiners Sinne:

„Aufgabe von Medizin und Pädagogik ist es, Bedingungen zu schaffen für eine möglichst gesunde Inkarnation. Dabei spielen die sogenannten Kinderkrankheiten eine wichtige Rolle. Sie helfen, bestimmte Bereiche des Körpers physiologisch ‚durchzuarbeiten‘ und eingehender zu ‚individualisieren‘. Damit wird das Zusammenspiel der Wesensglieder und ihre Gesetzeszusammenhänge neu angeregt und in unterschiedlicher Weise impulsiert.“

Quelle: Susannchen braucht keine Globuli – „Impfskepsis, Impfgegnerschaft – eine Annäherung

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