Anthroposophische Mediziner laufen seit Monaten Sturm gegen eine Maskenpflicht für Kinder. Nun wollen Sie ihre Behauptungen zur Gefährlichkeit von Masken nachträglich mit einer Studie belegen.
Die Anhänger der kosmologischen Weltanschauung des Hellsehers Rudolf Steiner haben schon immer eine ‚alternative‘ Auffassung von Medizin gehabt: Der Mensch sei ein Abbild des Kosmos, Heilmittel sollten nach dem zum erkrankten Organ passenden Planeten ausgewählt werden, und auch nicht-stoffliche Körperteile wie die menschliche Aura verdienten einer Behandlung.
Seit der Corona-Krise wenden die Anhänger der Hellseher-Heilkunst ihre Ansichten auch auf Covid-19 an.
Anthroposophische Mediziner verbreiten Corona-Verschwörungsmythen
Der anthroposophische Neurologe Markus Sommer zum Beispiel verweist auf die „kosmologischen Aspekte“ von Covid-19: Jupiter, Saturn und Pluto hätten im Dezember 2019 über Wuhan ungünstig beieinander gestanden – und schon Rudolf Steiner habe gewusst, dass so etwas zur „Entstehung epidemischer Krankheiten beitragen“ könne. Zur Stärkung gegen das Virus helfe Eurythmie: Das esoterische „Namentanzen“ aus der Waldorfschule liefere heilsame Buchstaben wie „A – Verehrung“, „Liebe – E“ oder „Hoffnung – U“.
Ist Sommer nur ein kurioser Einzelfall? Einer, der es mit der Esoterik übertreibt? Durchaus nicht. Georg Soldner ist stellvertretender Sektionsleiter für Medizin an der Anthroposophie-Zentrale Goetheanum und war Vorstand sowohl der deutschen als auch der internationalen anthroposophischen Ärztevereinigung. Soldner behauptet in seinem Artikel „Das Coronavirus“ im März, eine angegriffene Lunge sei die Ursache von „mangelnden Beziehungen zur Erde und zur Sonne„. Zur Stärkung empfiehlt er die Einnahme von Globuli aus „potenziertem Meteoreisen“ als „Lichtsubstanzen„.
Kritiker homöopathischen Mittel rückte der als Impfgegner bekannte anthroposophische Chefmediziner unlängst in die Nähe von Nazis: Skeptiker strebten nach der „Machtergreifung“ und wollten bei Auseinandersetzungen „Andersdenkende ausschalten„. So mischten sich in die Phantastereien der medizinisch „Andersdenkenden“ auch immer schon Verschwörungsmythen ein.
Soldners Vorgängerin Michaela Glöcker war fast 30 Jahre lang medizinische Leiterin. In einem Vortrag im April zum Thema „Das Corona-Virus und Gesundheitskräfte“ vermischte sie Esoterik, Falschinformationen und Verschwörungsideologie: Corona sei die Rache für die Massentierhaltung, denn Menschen atmeten mit der Luft die Schreie gequälter Tiere ein. Zur Vorbeugung empfiehlt auch sie Eurythmie, Spiritualismus oder geistige Kontakte mit Engeln. Glöckler warnte vor einem drohenden Überwachungsstaat wie in George Orwells 1984 und wünschte sich Menschen mit „Rückgrat“, die „Freiheitsrechte“ verteidigen.
Es verwundert wenig, dass Anthroposophen bei Demonstrationen gegen Corona-Schutzmaßnahmen in ganz Deutschland große Teile der esoterischen Fraktion stellen.
Wie homöopathische Globuli aus dem Weltall konkret eingesetzt werden, sieht man im anthroposophischen Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe. Der ärztliche Leiter Harald Matthes gab in einem Interview im Waldorfschulen-Magazin „Erziehungskunst“ an, Covid-19 erfolgreich mit anthroposophischer ‚Medizin‘ und mit Globuli zu therapieren:
„Es gibt bisher kein spezifisches Covid-19 Medikament aus der konventionellen Medizin. (…) Daher haben anthroposophische Therapiekonzepte mit Steigerung der Selbstheilungskräfte eine große Bedeutung erfahren. Wichtige anthroposophische Arzneimittel waren dabei das Eisen als Meteoreisen oder (…) Phosphor (…).
Die Erfolge waren sehr gut, da in Havelhöhe bisher kein Covid-19 Patient verstorben ist, bei einer sonstigen Sterblichkeit von ca. 30% aller Covid-19-Intensivpatienten.“ (Harald Matthes, „Vom Katastrophenmodus der Politik zum risikostratifizierten Handeln„, Erziehungskunst, Oktober 2020)
Wie und warum Corona entstand und was genau dagegen helfe, dazu haben die Esoteriker ihre ganz eigene Meinung. Da erscheint es logisch, dass weltliche Corona-Schutzmaßnahmen durch die Anthroposophen kritisiert oder oft auch strikt abgelehnt werden.
Forderung: Herdenimmunität statt Corona-Schutzmaßnahmen
Im Mai veröffentlichte eine „Pädagogisch-medizinische Arbeitsgruppe“ der anthroposophische Privatuniversität Witten/Herdecke eine Stellungnahme zu Corona. Darin rufen unter anderem Prof. Dr. med. David Martin und Dr. med. Silke Schwarz von Lehrstuhl für Anthroposophische ‚Medizin‘ der Uni Witten/Herdecke dazu auf, „psychosozialen Gesundheits- und Entwicklungsgefährdungen“ vorzubeugen, die durch „fragwürdige“ Schutzmaßnahmen entstehen würden.
Ob es an der traditionellen Impf-Ablehnung oder dem Glauben der Anthroposophen liegt, nach dem Krankheiten selbst verschuldet und zur Reinigung des Karmas sinnvoll seien, ist unklar. Doch es scheint so, als wolle man Kinder bewusst einer Corona-Erkrankung aussetzen wollen:
„Wer ist eigentlich gefährdet oder gefährlich in der Corona-Pandemie?
Kinder und Jugendliche sind beides nicht! Mit ihrem Erkranken könnten sie sogar zum Schutz anderer beitragen (Gruppenimmunität).“ (Stellungnahme zur Situation von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie 2020, pädagogisch-medizinische Arbeitsgruppe Witten/Herdecke, Mai 2020)
David Martin, Silke Schwarz und Co. finden, der „fragwürdige Mund-Nasen-Schutz“ sei für Schüler ein „unverhältnismäßiger Störfaktor“. „Neue Angst- und Zwangsstörungen“, behaupten sie, nähmen durch „unmäßige Hygienemaßnahmen“ geradezu „groteske Ausmaße“ an.
Konkret fordern Martin und Schwarz zusammen mit Georg Soldner, Michaela Glöckler und dutzenden Kollegen die „Vermeidung unnötiger Hygienestrategien“:
- Seife statt Desinfektionsmittel, keine Oberflächendesinfektion in Schule und zu Hause
- Keine Abstandsregeln
- Kein Mund-Nasen-Schutz für Kinder
Impfgegnerische Positionen in Uni-Stellungnahme
Nicht nur hält man an der anthroposophischen Privatuni die Angst vor Corona für schlimmer als Corona selbst, es scheint für die ‚medizinische‘ Arbeitsgruppe ein Grundrecht zu sein, Kinder nach Gutdünken infizieren zu dürfen. Auch eine noch nicht einmal existierende Impfung dagegen wird schlechtgeredet:
Die Effektivität eines Impfstoffs wäre „sehr unsicher“, der Stoff selbst ebenso von „geringer Sicherheit“, eine zukünftige Impfung „nicht zu 100% wirksam“ – eben so, wie es kein wirksames medizinisches Verfahren der Welt ist. Das scheint in der Hellseher-Medizin unbekannt.
„Wir sind beherrscht von Angst und dem Glauben, dass nur ein Impfstoff uns retten könnte!“
Anthroposophen schürten im Mai vorbeugend schon einmal Angst vor einer Impfung, die es noch gar nicht gab. Die Impfung ist für Karmagläubige Esoteriker wohl der „easy way out“ für Materialisten. Die Menschheit wäre besser geholfen, wenn sie sich esoterischer Spiritualität zuwenden würde. Dazu passend wird die „Stellungnahme“ von einschlägigen Impfgegner-Webseiten verbreitet.
Doch die Realität straft die Verschwörungsmystiker lügen: Heute liegt uns ein Impfstoff vor, der als zu 95% wirksam gilt.
Anthroposophen fordern „sofortige Umkehrung des Vorgehens“
Der Ton wird zunehmend schärfer: Im August ging ein offener Brief an die Ministerin für Schule und Bildung NRW, Yvonne Gebauer, die eine Maskenpflicht an Schulen erlassen hatte. Die Maske sei „entwicklungsgefährdend“, die Maßnahmen für einen angeblichen „Infektionsschutz“ – welcher im Schreiben nur in Anführungszeichen vorkommt – seien gefährlich. Vermeintliche Auswirkungen von Schutzmaßnahmen werden wahlweise als „katastrophal“ oder „verheerend“ beschrieben. Es entstünden „im besorgniserregenden Maße Angt-, Schlaf- und Verhaltensstörungen“ wie zum Beispiel „Waschzwänge“. Belege dafür liefern die Autoren nicht.
Wer für die aufkommenden Ängste vor Corona verantwortlich sei, beschreiben die Unterzeichner so: Ängste würden geschürt durch die „anhaltende Verwendung von angsterzeugenden Bedrohungsszenarien durch Medien und Politik„.
Medien und Politik seien schuld an der Corona-Angst
Wie sich erklärt, dass Anthroposophen die Angst vor Corona für schädlicher halten als das Corona-Virus selbst, beschreibt der Religionshistoriker Ansgar Martins so:
„In der Anthroposophie erschafft das Bewusstsein die Welt. Dazu passt die Idee, dass ein Mensch das Coronavirus magisch anzieht, wenn er Angst davor hat. Was ebenfalls eine Rolle spielt, ist der Glaube an Karma oder der Gedanke, dass der Tod nur der Übergang ist in eine geistige Welt.“ (Ansgar Martins – „Corona-Pandemie und Anthroposophie„, Stuttgarter Nachrichten, 23.11.2020)
Die Unterzeichner, darunter Silke Schwarz, werden in ihrem offenen Brief noch deutlicher:
„Es fehlt also der Nachweis eines positiven Effektes Ihrer Maßnahmen und damit jede Verhältnismäßigkeit, wissenschaftliche Begründung und Rechtsgrundlage für Ihr Vorgehen.“ („Offener Brief gegen Mundschutz an Schulen„, 04. August 2020)
Corona-Schutzmaßnahmen sind in den Augen der Anthroposophen also nicht nur unwirksam und unangebracht, sondern auch illegal. Den letzten Satz des Briefes kann man gar als Drohung interpretieren:
„Wir fordern daher eine sofortige Umkehrung ihres Vorgehens. (…) Kinder sind keine Versuchsobjekte! Wir möchten Sie darüber in Kenntnis setzen, dass wir parallel zu diesem Schreiben die Möglichkeiten für eine juristische Intervention prüfen.“ („Offener Brief gegen Mundschutz an Schulen„, 04. August 2020)
Brisant ist, dass die Schreiben an die Ministerin vom Westdeutschen Rundfunk verbreitet wird. Der WDR bietet es unter dem Titel „Ärzte gegen Maskenpflicht für Schüler“ noch immer auf seiner Webseite zum Download an.
Dass wohl alle Unterzeichner der pseudowissenschaftlichen anthroposophischen ‚Medizin‘ anhängen, erwähnt der Sender nicht. Auch nicht, dass keine Virologen und nur wenige Kinderärzte das Schreiben stützen. Ein Drittel der Unterschriften stammt zudem von medizinischen Laien wie Eurythmie-Therapeuten, Waldorflehrer_innen oder Eltern.
Die Co-Ki-Studie: Internet-Umfrage sammelt Belege für Gefahren
Die Anthroposophen haben also in aller Deutlichkeit klar gemacht, dass sie Corona-Schutzmaßnahmen wie den Mund-Nasen-Schutz als unwirksam, gesundheitsgefährdend und illegal ablehnen. Nun müssten zu den drastischen Behauptungen einer Gefährlichkeit von Masken nur noch passende Daten und Zahlen gefunden werden.
Silke Schwarz und David Martin haben dazu ein „Mit-Mach-Forschungsprojekt“ auf die Beine gestellt: Auf der Webseite „CoKi Umfrage zur Mund-Nasen-Bedeckung (Maske)“ werden mittels einer anonymen Internet-Umfrage Daten zu den negativen Auswirkungen von Masken auf Kinder erhoben. Das Projekt ist spendenfinanziert. Geld nimmt die anthroposophisch geprägte GLS-Bank entgegen, die technische Infrastruktur stellt die anthroposophische Privatuniversität Witten/Herdecke bereit.
Studien-Macher geben sich neutral
Auf der Studien-Webseite beginnen Schwarz und Martin ein Video-Statement mit der Einleitung, die „meisten von uns“ machten sich „große Sorgen um die Gesundheit der Kinder in der Corona-Pandemie“. Den Mund-Nasen-Schutz wolle Schwarz, die vorher noch eine „sofortige Umkehrung des Vorgehens“ gefordert hatte, angeblich „nicht in Frage stellen“:
„Das bedeutet nicht, dass wir die Wirksamkeit und Notwendigkeit eines Mund-Nasen-Schutzes für Kinder grundsätzlich in Frage stellen wollen.“ (Silke Schwarz, Video-Statement zur Co-Ki-Studie, abgerufen am 23.11.2020)
David Martin berichtet, es gebe „ganz wenig wissenschaftliche Informationen“. Man könne im Co-Ki-Register „vor allem Nebenwirkungen“ angeben – für etwaige positive Erfahrungen gäbe es aber ein Feld „Sonstiges“. In einer Zeit, in der „viel polarisiert“ werde, wolle man die „Tatsachen so klar und wissenschaftlich wie möglich darstellen“, so Martin.
Querdenker und Verschwörungsideologen bewerben die Studie
An der Umfrage sollen „Eltern, Pädagog_innen und Ärzt_innen“ teilzunehmen. In der eigenen anthroposophischen Gemeinschaft von ‚Alternativ‘-Medizin bis Alternativ-Pädagogik wird die Studie massiv verbreitet. Werbung dafür macht auch die verschwörungsideologische und Corona-kritische Telegram-Gruppe „Pädagogik nach Rudolf Steiner“ (ehemals: „Waldorfpädagog_innen für Aufklärung„).
Auch Organisatoren von Querfront-Demos wie die Corona-Rebellen Freiburg, auf deren Veranstaltungen laut der Badischen Zeitung Reden mit „anthroposophischer Ideologie“ und „teils antisemitischen Anklängen“ gehalten werden, fordern zur Teilnahme auf: Corona-Schutzmaßnahmen seien „an Brutalität, Menschenverachtung und Grausamkeit nicht zu überbieten.„
Die Webseite „KenFM“ des prominenten Verschwörungsideologen und ehemaligen Waldorfschülers Ken Jebsen, der Corona-Schutzmaßnahmen als „Machtergreifung“ und „Gehorsamkeitsexperiment“ bezeichnet, bewirbt die Studie gleich in drei Beiträgen. Auf Deutsch, Englisch und Französisch wird zur Teilnahme und zu Spenden für die Co-Ki-Studie aufgerufen.
Wie der T-Online-Redakteur Lars Wienand auf Twitter schreibt, war die Co-Ki-Studie Ende Oktober 2020 einer der meistgeteilten Beiträge im Messenger-Dienst Telegram und beliebt in verschwörungsideologischen Gruppen wie dem „Sucharit Bhakdi Fanclub“, den „Corona-Rebellen“ oder der „Querdenken“-Bewegung. Die Telegram-Gruppen haben viele zehntausend Mitglieder.
Eine zu erwartende massive Teilnahme von Corona-kritischen Bürger_Innen aus der verschwörungsideologischen Szene und der eigenen anthroposophischen Gemeinschaft verzerrt hoffentlich nicht die streng wissenschaftlich erhobenen Ergebnisse.
Von Ohnmachtsanfällen und Krankenhausaufenthalten
Die Umfrage-Webseite Co-Ki.de ziert das Foto eines Kindes, ohne Maske, dafür aber in Abwehrhaltung : Seine ausgestreckte Hand signalisiert „Halt!“. Die Auswahl dieses Titelbildes kann man als unglücklich bezeichnen.
Im Bereich „beobachtete Symptome“ der Umfrage wird man ausschließlich nach negativen Folgen des Maskentragens gefragt – eine positive Sicht scheint den Machern unmöglich. Dass Kinder die Maske für nützlich halten könnten, dass sie durch das Tragen Verantwortungsgefühl entwickeln oder sich als Teil einer Gemeinschaft begreifen, die sich gegenseitig schützt – das scheint wohl undenkbar.
Zunächst geht es um „Symptome“: Von „Augenflimmern“ und „Benommenheit“, „Erbrechen“ oder „Herzrasen“ bis zu „Ohnmachtsanfällen“ ist auf der Liste der Masken-Beeinträchtigung vieles dabei, nur eines nicht: Den Punkt „Keine Symptome“ gibt es nicht. Hier hat haben Eltern die Wahl: „Geht es ihrem Kind mit Maske schlecht, sehr schlecht oder extrem schlecht?“. Den sicher unbeabsichtigten Lapsus in der Gestaltung des Formulars kann man aber durch eine freie Eingabe im Feld „Sonstige“ lösen.
„Beeinträchtigungen“ ihrer Kinder können Eltern auf einer Skala von „nicht vorhanden“ über „mäßiggradig“ bis hin zu „schwerwiegend“ und sogar „Krankenhausaufenthalt erforderlich“ angegeben werden.
Unter „Auffälligkeiten“ kann man angeben, ob das Kind weniger fröhlich, öfter gereizt oder müde ist. Und auch, ob es die im Vorfeld von den Verantwortlichen David Martin und Silke Schwarz immer wieder behaupteten „neuen Ängste“ entwickelt habe.
Es wird sicher ein hartes Stück Arbeit für die beiden Mediziner, ihre persönliche Sichtweise und ihren esoterischen Glauben zum Thema Mund-Nasen-Schutz nicht in die Auswertung Ihrer Umfrage einfließen zu lassen. Hochprofessionellen, akademisch ausgebildeten Mediziner_innen wie Martin und Schwarz sollte das sicher möglich sein.
Nach Beendigung der Studie soll auch ein Peer-Review durchgeführt werden, um die wissenschaftliche Qualität der Studie sicherzustellen.
Nachtrag 05.01.2020
Erste Studienergebnisse erschienen – Verschwörungsideologen feiern Studie als Sieg
Inzwischen ist eine Vorabveröffentlichung mit ersten Studienergebnissen erschienen. Laut den Preprint auf Research Square hätten 68% der Eltern in der anonymen Internet-Umfrage bei ihren Kindern „Beeinträchtigungen“ durch das Masken-Tragen festgestellt. Reizbarkeit, Kopfschmerzen oder „geringere Fröhlichkeit“ seien aufgrund des Tragens vom Mund-Nasen-Bedeckungen häufig aufgetreten:
„Ergebnisse: Bis zum 26.10.2020 wurde das Register von 20.353 Personen genutzt. In dieser Publikation berichten wir über die Ergebnisse der Eltern, die Daten zu insgesamt 25.930 Kindern eingegeben haben. Die durchschnittliche Tragedauer der Maske betrug 270 Minuten pro Tag. Beeinträchtigungen, die durch das Tragen der Maske verursacht wurden, wurden von 68 % der Eltern angegeben. Dazu gehörten Reizbarkeit (60 %), Kopfschmerzen (53 %), Konzentrationsschwierigkeiten (50 %), geringere Fröhlichkeit (49 %), Abneigung gegen Schule/Kindergarten (44 %), Unwohlsein (42 %), Lernschwierigkeiten (38 %) und Schläfrigkeit oder Müdigkeit (37 %)„
Bei der anonymen Internetumfrage hatten die Studienmacher weder Benutzerdaten noch IP Adressen abgespeichert. Es ist daher bei der immer noch laufenden Studie weiterhin möglich, unkontrolliert Mehrfachantworten oder gar falsche Antworten anzugeben.
Die Ergebnisse werden von Verschwörungsideologen, Rechten und Esoterikern bereits begeistert geteilt, darunter von den Webseiten des „Corona-Ausschusses“ oder der des Klimawandel-Leugners Kilez More,. Die Journalistin und Autorin Karolin Schwarz schreibt dazu auf ihrem Twitter-Kanal:
„Vor drei Monaten wurde auf Telegram dazu aufgerufen, an einer Umfrage zu Masken bei Kindern teilzunehmen. Der Preprint ist jetzt erschienen und wird ganz gern geteilt.„
Quelle: Research Square – „Corona children studies „Co-Ki“: First results of a Germany-wide registry on mouth and nose covering (mask) in children“ (Silke Schwarz, Ekkehart Jenetzky, Hanno Krafft, Tobias Maurer, David Martin), DOI: 10.21203/rs.3.rs-124394/v1