„Die Politsekte des Genderismus, die angetreten ist, das Individuum von der Identifikation mit seinen biologischen Geschlechtseigenschaften – also seiner Rassifizierung – zu befreien, zerstört nicht nur die Sprache, indem sie sie in ein byzantinisches Gestrüpp sinnwidriger Formeln zu pressen versucht, sie sperrt auch die Gesellschaft immer mehr in die Zwangsjacke des Geschlechts-Rassismus.“ (Lorenzo Ravagli)
Quelle: Der umstrittene Anthroposoph Lorenzo Ravagli auf seinem Blog über „Genderismus und Geschlechter-Apartheid„. Selbstredend wird in seinem Post auch der Okkultist und Waldorf-Schulgründer Rudolf Steiner zitiert. Auf die Verlinkung des Blogs wird hier verzichtet, die Quelle gibt es auf Nachfrage.
Hintergrund: Der Schweizer Lorenzo Ravagli ist Redakteur für das Waldorf-Hausmagazin „Erziehungskunst„. Sein Buchprojekt mit dem ehemaligen NPD-Spitzenfunktionär und Waldorflehrer Andreas Molau (Zitat: „Es gibt keinen Widerspruch zwischen der Waldorfpädagogik und der NPD„) musste er einstellen. Ravaglis neues Buch und seine Webseite werden vom Bund der freien Waldorfschulen im Internet beworben.
Biologisch-dynamische Landwirtschaft ist eine pseudowissenschaftliche, esoterische Wirtschaftsweise, die auf den Ideen des Hellsehers Rudolf Steiner basiert.
In der Biodynamik finden sich Ansichten aus Astrologie und Homöopathie, Esoterik und Okkultismus – also einer Lehre von verborgenen, unerklärlichen Kräften. Die Anthroposophie als Weltanschauung gibt vor, zusätzliche „höhere Welten“ wahrzunehmen. Diese verborgenen Welten mit geheimen Kräften – und selbst unsichtbaren Wesen – sind die Grundlage der Biodynamik.
Die Grundsätze der Methode erfand Steiner offenbar spontan als bezahlter Vortragsredner vor Landwirten im Jahre 1924. Nach der anthroposophischen Methode arbeitende Landwirte gründeten darauf 1927 den Verband „Demeter“:
„1923 wurde Steiner von einigen Landwirten um den Graf von Keyserlingk zu einem Vortragszyklus überredet. Steiner wurde „eine Garantiesumme von 20.000 Mark zugesichert, damit Reisespesen und Honorare für die Künstler bezahlt werden konnten“, da ihn eine Künstlergruppe, die Eurythmievorstellungen gab, begleiten sollte. (…)
[Der] gesundheitlich bereits schwer angeschlagene Steiner präsentierte in Kursen seine mehr oder weniger spontan erfundene „geisteswissenschaftliche Landwirtschaft.“. (Wikipedia)
Rund 40 Jahre lang, bis ins Jahr 1963, wurde das „hellseherische Leitbild“ (Wikipedia) von Demeter streng geheim gehalten.
Demeter ist heute (Stand: 2020) der drittgrößte Bio-Anbauverband und ist mit über 6000 Betrieben in mehr als 60 Ländern vertreten. Fast alle großen Bio-Verbände akzeptieren Demeter-Methoden bei sich, kleinere Anbauverbände wie GÄA oder EcoVin arbeiten teils nach identischen Vorgaben.
Ist die „biologisch-dynamische Landwirtschaft“ ein Plagiat?
Rudolf Steiner gab an, seine Erkenntnisse durch seine hellseherischen Fähigkeiten in „höheren Welten geschaut“ zu haben. Oft übernahm er jedoch einfach fremde Konzepte, z. B. aus dem Buddhismus, der esoterisch-rassistischen Theosophie oder auch aus Science-Fiction-Romanen. Auch die Grundlage seiner „Landwirtschaftlichen Kurse“ scheint ein Plagiat zu sein:
„Steiners Vortragsideen und Konzepte von einer spirituell reformierten Landwirtschaft, die er quasi über Nacht in Breslau spontan niederschrieb, weisen frappierende Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen mit den Ideen auf, die der deutsche Agrarwissenschaftler Richard Krzymowski 1919 in seiner Philosophie der Landwirtschaftslehre entworfen und veröffentlicht hat. Krzymowski lehrte 1924 zufälligerweise in Breslau, also in unmittelbarer Nähe zu Koberwitz, wo Steiner 1924 seinen Landwirtschaftlichen Kurs hielt. (…)
Die zentralen Gegenstandsbereiche in Steiners landwirtschaftlichen Betrachtungen waren kein Neuland. Sie wurden schon seit den 1860er Jahren unter Verfechtern eines biologischen Landbaus diskutiert, deren Ergebnisse und Antworten die Anthroposophie lediglich aufgriff.“ (Wikipedia)
Verschiedene okkult-magische Verfahren sollen in den Produkten „ätherische Bildekräfte“ (auch: „Vitalkräfte„) erzeugen.
Gedüngt wird mit selbst hergestellten, magischen und homöopathisch verdünnten „Präparaten„, die mit Hilfe von Kuhhörnern, Innereien, Kristallen oder Tierschädeln selbst hergestellt werden. Die bekannteste Methode sind dabei die mit Kuhdung gefüllten und über Winter im Acker vergrabenen Kuhhörner.
Anthroposophen glauben an eine „über die Materie hinausgehende Wirklichkeit“ (Demeter-Richtlinien). Die Demeter-Bauern wollen „unter Einbeziehung der Kräfte des Mondes, der Planeten und des Kosmos“ (Demeter Schweiz) Produkte von „kosmischer Qualität“ herstellen:
Das wichtiges Merkmal und das Kernelement von „bio-dyn“ ist die Verwendung von magischen Düngemitteln („Präparaten“). Diese „Präparate“, zum Beispiel Kuhmist, der in Kuhhörner gestopft und vergraben wird, nennt der Anbauverband das „Herzstück“ seiner Methode.
“Es können auch Kraftströmungen sein, die in dem Geweih lokalisiert sind. Die Kuh hat Hörner, um in sich hineinzusenden dasjenige, was astralisch-ätherisch gestalten soll (…)“ (Rudolf Steiner – “Vorträge über Naturwissenschaft”, Gesamtausgabe Band 327, S.97f)
Das Bild von Hörnern und Geweihen als Kosmos-Antennen findet sich auch auf den Webseiten von Demeter: Der Hirsch sei „mit seiner Umgebung bis hinaus in die kosmischen Weiten verbunden, sein Geweih [ist] wie eine Antenne“ („Die Präparate. Das Herz der bio-dynamischen Agrikultur„, Gotheanum, 2018)
Andere „Präparate“ werden aus Tierschädeln, Kristallen oder Eingeweiden hergestellt. Die Verwendung der folgenden „Präparate“ ist Demeter-Bauern durch ihre Richtlinien („Allgemeine Regeln zur Erzeugung„) zwingend vorgeschrieben:
Präparat 500 – Das Kuhhornmistpräparat. Kuhmist (Darminhalt) wird in ein Kuhhorn gefüllt und im Herbst vergraben, im Frühjahr wird er auf den Feldern verstreut.
Präparat 501 – Das Kuhhornkieselpräparat. Quarz, Kiesel oder möglichst Bergkristall werden mit Regenwasser zu Brei verarbeitet, in ein Kuhhorn gefüllt und von Juni bis zum Spätherbst „zum übersommern“ vergraben.
Präparat 502 – Das Schafgarbenpräparat. Blüten der Schafgarbe werden in die Blase vom männlichen Rotwild (Hirsch) gefüllt, getrocknet und ein Jahr lang in der Erde den „Kräftewirkungen des Jahreslaufes“ ausgesetzt. „Zur Gewähr, dass es sich um ein männliches Tier handelt, lasse man sich vom Förster die Hoden mitschicken.”
Präparat 503 – Das Kamillenpräparat. Blütenköpfchen der Kamille füllt man so in Rinderdärme, dass Würste entstehen. “Die Därme sind in Ihre ursprüngliche Lage zu bringen (zu wenden), bevor die Kamillenwürste in der Erde überwintern.”
Präparat 504 – Das Brennnesselpräparat. Bündel ganzer, blühender Brennnesseln werden, umgeben mit einer Torfmullschicht, für ein volles Jahr in der Erde vergraben.
Präparat 505 – Das Eichenrindenpräparat. Eichenrinde vom noch lebenden Stamm einer Roteiche mittleren Alters wird in die Schädeldecke von einem Haustier (Rind, Pferd, Schwein, Schaf) gegeben. Der Schädel wird mit Knochen abgeschlossen und von Herbst bis Frühjahr vergraben oder in einen Holzbottich mit Regenwasser gegeben.
Präparat 506 – Das Löwenzahnpräparat. Frühmorgens gesammelte Blütenköpfe des Löwenzahns werden zu „kindskopfgroßen Kugeln gepresst“ in Rindsgekröse (Rinderbauchfell) eingenäht und über den Winter vergraben.
Präparat 507 – Das Baldrianpräparat. Im Juni / Juli werden die Blüten des Baldrians gesammelt und mit Regenwasser angefeuchtet, danach mit einer Saftpresse ausgepresst.
Präparat 508 – Das Equisetumpräparat. Getrockneter Acker-Schachtelhalm (Equisetum) wird „in üblicher Weise verarbeitet und als Droge verwendet“.
Demeter will mit den Präparaten „kosmische und geistige Kräfte“ erwecken, weiß aber offenbar auch um deren okkult-magischen Charakter:
„Die biodynamischen Präparate tragen wesentlich zur Weiterentwicklung von Boden, Pflanzen und Tieren im landwirtschaftlichen Betrieb bei, indem sie diese für die kosmischen und geistigen Kräfte öffnen. (…)
Die Präparatearbeit hilft dem Landwirt, seinem Betrieb, seinem Boden, den Pflanzen und Tieren und der umgebenden Natur auf eine andere, mehr spirituelle Art zu begegnen. (…)
So helfen sich alle Beteiligten gegenseitig, diese oft sich im Verborgenen abspielenden Wirkungen der Präparate in die Wahrnehmung zu bringen.“ (Demeter)
Alchemistisch die Naturvorgänge lenken
Gläubige Anthroposophen sind also der Überzeugung, kosmische Kräfte erzeugen und lenken zu können – manche halten sich gar für Zauberer, die „alchemistisch in Naturvorgänge eingreifen„:
„Mit den Präparaten zeigten sich mir dann Möglichkeiten, aus dem kosmischen Ganzen heraus mit Kräften zu arbeiten. Ich fand, was ich gesucht hatte“, erinnert sich der Forscher. Immer noch spürt er das „Bezaubernde“ der Präparate, die einen ganz anderen Umgang mit Stoffen und Kräften der Natur bedingen als das sonst herrschende Wirkstoffdenken der Naturwissenschaft. „Sie fordern mich als modernen Menschen heraus, bei ihrer Zubereitung und Anwendung künstlerisch-alchiemistisch in die Naturvorgänge einzugreifen, ohne sie zu manipulieren.“ (Demeter.de – „Charakteristisch für Demeter-Agrarkultur: die Biodynamischen Präparate„, 2020)
Dynamisierung: Magische Rituale
Die gewonnenen kosmisch aufgeladenen „Präparate“ werden im Anschluss „dynamisiert“, also in Wasser verdünnt. Typische Angaben sind: 1 Teelöffel genügt für 60 Liter Wasser, 100g Kuhmist reichen für 10.000 Quadratmeter Acker.
Die Mischung muss eine Stunde lang rituell von Hand abwechselnd rechts- und linksdrehend verrührt. Dabei rührt man, bis sich ein strudelnder Trichter bildet, dann ändert man die Drehrichtung. So würden sich „Informationen“ auf das „Präparatewasser“ übertragen.
Es wird empfohlen, dass der Betriebsleiter persönlich das Verrühren vornimmt und dabei möglichst keine negativen Gedanken hegt – die könnten sich auf das Präparat übertragen.
Die entstehende, homöopathisch verdünnte Flüssigkeit wird dann tröpfchenweise – am besten von Hand, zum Beispiel mit einem Handbesen – auf den Feldern verteilt.
Bei der anthroposophischen Firma Weleda sieht das dann so aus:
“Straub steht auf einem sternförmigen Pflasterkreis und demonstriert, wie bei Weleda “dynamisiert” wird. Im Frühherbst hat er Kuhmist in ein Kuhhorn gefüllt und es vergraben. Jetzt im Frühling holt er das Horn wieder aus der Erde und schabt den Dung heraus. Den verrührt er in einem Bottich auf dem Pflaster mit Wasser. (…)
Erst dreht er nach rechts, dann nach links. Rechts, links, rechts, links, eine Stunde lang. Über die Monate soll die Wirkung des Dungs von den kosmischen Kräften gestärkt worden sein – nun soll sie sich auf das Wasser übertragen. Dem Weleda-Mann ist es ernst damit. Das Wasser, das er auf diese Weise bearbeitet, bringt er als feinen Sprühregen “in homöopathischen Dosen”, so sagt er, auf die Beete aus. Es soll den Boden ´´vitalisieren´´.” (die tageszeitung)
Die Methode sei zwar wirksam, aber schwer nachzuweisen, da „viele Arbeiten nur schwer zugänglich sind„, so der anthroposophische „Forschungsring„.
Astrologisch-homöopathische Schädlingsbekämpfung
Nach Rudolf Steiners Landwirtschaftlichen Kursen werden Behandlungen von Schädlinge am besten mit homöopathischen Mitteln durchgeführt. Bei deren Herstellung der Mittel sollen Sternenkonstellationen berücksichtigt werden. Dabei hilft Demeters „Biodynamischer Mondkalender„.
So soll der Bauer gegen Mäuseplagen ein Mäusefell verbrennen und die Asche als „Mäusebalgpfeffer“ verstreuen – das halte Mäuse fern.
„Für diverse landwirtschaftliche Fragen hinterließ [Steiner] viele Ratschläge und Anweisungen, etwa zur Schädlingsbekämpfung. Insekten könne man z. B. bekämpfen, indem man sie verbrennt, wenn die Sonne im Zeichen des Stieres steht. Um Mäuse-Plagen einzudämmen empfahl Steiner, angelehnt an homöopathische Regeln, ein Mäusefell zu verbrennen, und die Asche als „Pfeffer“ über die Feldern zu verstreuen, sobald Venus im Zeichen des Skorpion steht.“ (Wikipedia)
Anthroposophen vermischen also ein der Homöopathie verwandtes Similie-Prinzip (Ähnliches heilt ähnliches) mit Astrologie. So soll man die „Veraschung“ von Käfern vornehmen, wenn die Sonne im Sternzeichen Stier steht, Ameisen werden bei Mond im Löwen verbrannt und Heuschrecken bei Mond in den Zwillingen und der Waage.
Engel und Elfen auf dem Acker
Im anthroposophischen Glauben gibt es eine Vielzahl von Fabelwesen, zum Beispiel Astralwesen, Elfen, Erzengel, Feuergeister, Forstriesen, Gnome, Mondbrüller, Undinen, Sylphen und Wichtelmänner.
Einige der Naturwesen der dritten Hierarchie (Engel, Erzengel und Arcai) hätten die Aufgabe, „die geistige und körperliche Entwicklung des Mineralreiches, des Pflanzen-, Tier- und Menschenreiches zu begleiten„, so ein bio-dynamisch arbeitender italienischer Verband. (AgriBioNotizie.it)
Diese Naturwesen gilt es zu beeinflussen und zu besänftigen, damit diese die Qualität vom biologisch-dynamischen Produkten verbessern:
„Engel, Erzengel und Arcai werden „Elementarwesen“ genannt, weil sie keine Möglichkeit zur Evolution haben und haben werden, weil sie keine eigene Individualität haben und „die Essenz geistiger Hierarchien“ sind, die geschaffen wurden, um die geistige und körperliche Entwicklung des Mineralreiches, des Pflanzen-, Tier- und Menschenreiches zu begleiten. Nur wenn man die Natur der Elementarwesen versteht, kann man vollständig verstehen, wozu sie wirklich dienen und was unsere Aufgabe ihnen gegenüber ist!“ (Agri.Bio.Piemonte, Biologisch-dynamischer Verband Italiens)
Auch in der „biologisch-dynamischen Forschung“ in Deutschland betanzt man Apfelbäume mit Eurythmie, um „Naturwesen anzuregen“ (siehe unten). Mitte der 2000er Jahre durften Anthroposophen sogar die Stelle eines Professors für Agrarwissenschaften an der Uni Kassel erschaffen, der Elfen und Klabautermänner erforschte:
„Das bizarrste Beispiel findet sich in Kassel, wo Ton Baars eine Stiftungsprofessur für biodynamische Landwirtschaft innehatte (..) In einem Artikel versucht Agrar-Professor Baars sogar die Existenz von Elfen und Klabautermännern zu belegen.“ (Die Zeit – „Der akademische Geist. Esoteriker unterwandern die deutschen Hochschulen„, 2011)
Was ist biologisch-dynamische Forschung?
„Biologisch-dynamisch“ angebaute Produkte sind von herkömmlichen Bio-Produkten mit wissenschaftlichen Methoden nicht zu unterscheiden.
In der „bio-dynamischen Forschung“ werden Pflanzen, Samen oder auch Gießwasser mit Eurythmie betanzt, mit Musik beschallt, meditativ mit ihnen gesprochen oder sie werden speziellen „Planetenkonstellationen“ ausgesetzt.
Zum Nachweis des Erfolges dieser Maßnahmen werden verschiedene pseudowissenschaftliche Untersuchungsmethoden angewendet, um die angeblich erzeugten „Ätherkräfte“ der Produkte sichtbar zu machen – oder gar nachzuweisen. An den Nachweis scheitert Demeter bereits seit 1924:
„Der Versuchsring anthroposophischer Landwirte [wurde] gegründet, um Steiners sehnlichsten Wunsch nach einer empirischen Bestätigung der von ihm hellseherisch begründeten anthroposophischen Landwirtschaft zu erfüllen.“ (Wikipedia)
Bio-dynamische Bauern versuchen, die „Bildekräfte“ in Pflanzen zu beeinflussen. Dabei handelt es sich um angebliche „ätherische Universalkräfte„, die nur Hellseher wahrnehmen können. Dazu muss der Hellseher jedoch durch anthroposophische Meditation erst die von Rudolf Steiner postulierten „Hellseherorgane“ entwickeln:
„Bildekräfte sind gestaltbildende bzw. gestaltverwandelnde (metamorphosierende) ätherische Universalkräfte, in denen und durch die die höheren Hierarchien bis hinauf zu den erhabenen Tierkreiswesen gestaltend wirken. (…) Sie beruht nicht nur auf sinnlichen Beobachtungen, sondern erfordert darüber hinaus eine gezielte geistige Schulung, durch die erst entsprechende übersinnliche Wahrnehmungsorgane ausgebildet werden müssen.“ (AnthroWiki.at)
Konstellationsforschung: Die Kräfte der Planeten und des Tierkreises
Bildekräfte-Forscher beziehen in der „Konstellationsforschung“ auch die Wirkung „astronomischer Tierkreisbilder“, „Planetenkonstellationen“ und „Planetenwirkungen“ mit ein:
„Konstellationsforschung [wird] in der Gesellschaft für Bildekräfteforschung in verschiedenen Arbeitszusammenhängen betrieben (…), vor allem aber als Grundlagenforschung darüber, wie die Kräfte der Tierkreisregionen mit den Eigenschaften von Substanzen oder Prozessen zusammenhängen.
Auch die eurythmische Abbildung von Konstellationen durch Gebärden und deren mögliche Wirkungen sind ein Untersuchungsgegenstand.“ (Bildekräfte.de)
Auch im „Demeter-Journal“ findet sich die Konstellationsforschung:
„Die Planetenkonstellationen hat Christina Henatsch von der Allmende Wulfsdorf im Blick.“ (Demeter Journal 2015, „Klänge, Tanz & Winterkräfte„)
Nicht nur Planeten und Kosmoskräfte, auch Feiertage sollen das Wachstum von Pflanzen beeinflussen:
„Dietrich Bauer (Dottenfelderhof Bad Vilbel) lässt die Winterkräfte in den zwölf heiligen Nächten rund um Weihnachten und Heilige Drei Könige auf das Saatgut wirken.“ (Demeter Journal 2015, „Klänge, Tanz & Winterkräfte„)
„Alle Organismen sind von Lebenskräften bzw. ätherischen Kräften umgeben und durchzogen. Mit der Eurythmie haben wir ein Mittel, die Lebenskräfte anschaulich zu machen.
Es gibt auch eurythmische Bewegungen für Darstellung der Planeten und der Tierkreiszeichen.
Im vorliegenden Projekt konnte gezeigt werden, dass es prinzipiell möglich ist, durch eurythmische Behandlung von Apfelbäumen Qualitätsänderungen bei Äpfeln zu erreichen.“ (Studie: „Geschmacksentwicklung bei Äpfeln durch eurythmische Behandlungen„, Text gekürzt)
Durch die Eurythmie-Tänze glaubt man, unsichtbare „Naturwesen“ dazu angeregt zu haben, die Äpfel zu verbessern. Nicht nur die Früchte werden mit Eurythmie betanzt, sondern auch das Saatgut oder das Gießwasser, siehe: Anthroposophie.blog – „Tanzen für Pflanzen“
Auch in anthroposophischen Waldorfschulen werden Experimente mit Eurythmie-Tänzen gemacht. Durch das Tanzen ausgewählter Buchstaben wollen Waldorfschüler in Freudenstadt hilfreiche „Lichtimpulse“ in die Pflanzensamen von Kresse gesendet haben.
Das Waldorf-Hausmagazin „Erziehungskunst“ sieht die Wirkung als Erwiesen an: „Ein Versuch einer 12. Klasse zeigt, wie das Wachstum von Kresse durch Eurythmie beeinflusst wird.“ (Erziehungskunst, „Krasse Kresse„, 2019)
Kosmos-Klänge: Musik für Pflanzensamen
Die Zukunftsstiftung Landwirtschaft fördert mit Mitteln der anthroposophischen GLS-Bank auch die Forschung mit musikalischen Intervallen und untersucht „den mathematischen Bezug dieser Klänge zum Kosmos„. Dabei werden die Samen von „Kopfsalat, Löwenzahn, Radieschen, Rote Bete“ uvm. mit Klangstäben „behandelt“:
„Während die Samen in Wasser quellen, spiele ich mit Klangstäben ca. 20 Minuten gleichmäßig ein Intervall (s. Foto). Die Samen werden dann ausgesät und die Pflanzen etwa 14 Wochen lang, morgens für 2-3 Minuten mit dem gleichen Intervall behandelt. Je nach Intervall (z.B. Terz, Quart, Quint) werden die Versuchspflanzen auf verschiedene Gewächshäuser verteilt.“ (Ute Kirchgaesser für „Zukunftsstiftung Landwirtschaft“)
Die Ergebnis würden zeigen, dass die Terz zur „Steigerung des vegetativen Wachstums“ führt, die Quint zu „langsamerem, aber auch sehr harmonisches Wachstum„. Doch Vorsicht: „Wird die Quint jedoch zu intensiv angewendet, erhöht sie scheinbar die Krankheits– und Schädlingsanfälligkeit„.
Gespräche mit Gemüse: Anthroposophische Meditation
Laut Anthroposophen haben Pflanzen eine „Seele und ein Ich, mit denen man sprechen kann„. Mit Hilfe anthroposophischer Meditations-Techniken versucht man, sich mit Pflanzen zu unterhalten um ihre Bedürfnisse zu erfahren:
„Konkret wurden bisher Lauch und Brokkoli in ihrer besonderen Artung untersucht. (…) Die so gewonnenen Bilder wurden sodann innerlich durchmeditiert und mit Blick auf ihre Bildekräfte belebt und in einem nächsten Schritt inspirativ-fühlend transparent gemacht. Dabei wurde Eigenart, Charakter und Fähigkeit der betreffenden Pflanze immer unmittelbarer gegenwärtig, bis so etwas wie ein inneres Gespräch mit dem Wesen der Pflanze möglich wurde, das auch Schwächungen der Art durch einseitige Züchtungen und Anbaubedingungen deutlicher aufzeigte. So konnten Perspektiven für eine Stärkung der jeweiligen Art gewonnen und in der Meditation an die Pflanze herangetragen werden, für die stellvertretend ein Schälchen mit Saatgut anwesend war.“ (Infameditation/ Gesellschaft für Bildekräfteforschung)
Die Ergebnisse von Gemüse-Gesprächen kann man auch in den „Flensburger Heften – Anthroposophie im Gespräch“ nachlesen:
„Auch Pflanzen sind Wesen, haben eine Seele und ein Ich in geistigen Welten, mit denen man sprechen kann! (…) Und diese Wesen möchten vom Menschen wertgeschätzt, artgerecht behandelt und erkannt werden.Die Gespräche in diesem Buch bieten Ihnen die Möglichkeit, 16 verschiedene Gemüsesorten näher kennenzulernen.“ (Flensburger Hefte Ausgabe 22 – „Gemüsepflanzen / Naturgeister„)
In einer anderen Ausgabe findet man „spannende Gespräche mit den geistigen Vertretern von Obstarten„, die Ihre „Geschichte vom Paradies bis zum Supermarkt“ erzählen. (Flensburger Hefte, Ausgabe 27, „Obst„)
Bildschaffende Methoden: Hellseherei und Aura-Fotografie
Die besondere Qualität von bio-dynamisch erzeugten Produkten ist mit wissenschaftlichen Methoden nicht messbar. Anthroposophen haben daher pseudowissenschaftliche Verfahren, so genannte „bildschaffenden Methoden“ entwickelt, um „Vital-“ oder „Ätherkräfte“ sichtbar zu machen.
Bei diesen Verfahren wird nicht nach wissenschaftlich messbaren Kriterien entschieden, sondern mittels unwissenschaftlicher Methoden eine Art „hellseherischer Eindruck“ gewonnen. Ähnlich wie bei der sogenannten Kirlian– oder Aurafotografie sind die erzeugten Bilder rein zufällig und nicht reproduzierbar.
Zu den „bildschaffenden Methoden“ der Anthroposophie gehören:
Bei diesen Methode wird – kurz gesagt – meist ein wässriger Auszug einer Pflanze genutzt. Unter Zugabe von Zusatzstoffen wird dieser Auszug instabil und die Probe der Pflanze zerfällt. Die zufällig gebildeten Zerfalls-Strukturen werden dann hellseherisch interpretiert.
„Das gemeinsame Prinzip dieser Untersuchungsverfahren besteht darin, eine Probe einem System zuzusetzen, in dem sich auf Grund einer dem System eigenen Instabilität zufällig bildende Strukturen und Formen ergeben, die – nach Ansicht ihrer Befürworter – auf Grund ihrer Morphologie geignet seien, eine Aussage über die postulierte Vitalqualität zu machen.“ (Psiram)
Bildschaffende Methoden versuchen also, „in okkulter Schau – oder für die elitäre Minderheit der entsprechend Empfänglichen – übersinnlich erfahrbare ätherische Bildekräfte der Anthroposophie sichtbar zu machen.“ (Psiram)
Die „Kupferchloridkristallisation“ gilt heute als Wissenschaftsbetrug. Im Nationalsozialismus hatte der KZ-Arzt Sigmund Rascher zu dieser Methode promoviert. Eine Überprüfung der Ergebnisse in den 2000er Jahren ergab, die Methode „lasse keine Rückschlüsse auf die Qualität der Produkte zu“. (Laborjournal, via Wikipedia)
Wer arbeitet biologisch-dynamisch?
Biologisch-dynamisch arbeitet, wer sich vertraglich verpflichtet, die Demeter-Richtlinien einzuhalten. Das bedeutet, dass der Bauer auch okkult-magische Rituale durchführen muss, da bei Überprüfungen sonst Strafen drohen und das Siegel entzogen werden kann. Man kann einen konventionellen Betrieb auf „Bio-Dyn“ umstellen oder sogar eine eigene Demeter-Fachausbildung absolvieren.
Ein der Fachausbildung zum zertifizierten Bio-Dynamiker müssen Landwirte eine vierjährige Ausbildung durchlaufen:
Demeter-Ausbildung mit „Planetensignaturen“ und „Ätherarten“
Bekannte Firmen, die „biologisch-dynamisch“ wirtschaften, sind unter anderem Alnatura, Alnavit, Andechser, Beutelsbacher Fruchtsäfte, Biokreis, Dr. Hauschka, Ecovin, GÄA, Demeter, Holle, Naturata, Rapunzel, Voelkl, Weleda oder Wala.
Ist „biologisch-dynamisch“ das „bessere Bio“?
Die Erträge sind im biologisch-dynamischen Landbau nach eigenen Untersuchungen um 20-40% schlechter als im konventionellen Bio-Anbau (Wikipedia). Der Flächenverbrauch sei zusätzlich um bis zu 100% erhöht – „Bio-dyn“ braucht also doppelt soviel Platz wie konventioneller Anbau.
Es ist unwahrscheinlich und ungeklärt, ob „bio-dynamische“ Produkte in Sachen Gesundheit oder Inhaltsstoffen besser sind als herkömmliche Bio-Produkte. „Bio-dyn“ lässt sich auch von herkömmlichen „Bio“ bisher durch kein wissenschaftliches Messverfahren unterscheiden.
Die esoterischen Methoden des Demeter-Verbandes sind laut einer Untersuchung “okkult und dogmatisch und überdies ungeeignet, zur Entwicklung einer alternativen und nachhaltigen Landwirtschaft beizutragen.” (Holger Kirchmann, „Biological dynamic farming — An occult form of alternative agriculture?„, 1994).
Das Tierwohl soll bei Demeter im Vordergrund stehen. Die Demeter-Richtlinien schreiben unter Punkt 7.6.4 aber vor, Tiere im Falle von Krankheiten „vorzugsweise“ mit „…anthroposophischen, homöopathischen und anderen Naturheilverfahren“ zu behandeln. (Quelle: Demeter-Richtlinien Gesamt, Stand 2020)
Anthroposophische Mittel sind, ähnlich wie Homöopathische Mittel, Scheinmedikamente ohne eine Wirkung über den Placebo-Effekt hinaus. Sie sind insbesondere nicht mit Naturheilkunde zu verwechseln, die im Gegensatz zu den vorher genannten Verfahren sowohl Wirkstoffe als auch eine Wirkung hat. Bei den extremen Verdünnungen der meisten Ausgangsstoffe ist eine Wirkung der als „Naturheilkunde“ bezeichneten Pseudomedizin auszuschließen.
Diese in den Richtlinien vorgeschriebene, homöopathische (und damit de facto nicht stattfindende) Behandlung von kranken oder von Parasiten befallenen Tieren gilt bei Kritikern als Tierquälerei.
Fazit
Der biologisch-dynamische Anbau nach Demeter ist eine pseudowissenschaftliche Methode ohne Wirknachweise. Die Vorteile von Demeter bemessen sich weniger in dem, was sie tun als in dem, was sie nicht tun: Dem Pestizidverzicht, bessere Ausstattung von Tieren mit Stall- und Auslaufflächen, Schutzprogramme für Biene. Diese Maßnahmen sind sehr zu begrüßen.
Die okkult-magischen Rituale wie das Verrühren von Dünge-Präparaten, Vergraben von kosmischen Kuh-Antennen oder die Einbeziehung von Mond- und Sternenkräften dagegen haben keine Wirkung.
Demeter behauptet das Gegenteil – die Produkte seien „heilsam“ und ließen die Kunden „spirituell wachsen“.
„Auf dem Lehrerpult ist aus Spiegeln, Projektoren und Pappscheiben ein Versuch zur Optik aufgebaut. (…) Erst probieren, dann dokumentieren. Wieder fragt jemand: »Das Bild dreht sich um, wenn ich weiter weggehe – warum?« Von [Lehrer] Neukirchner kommt nur ein »Mmh«.
»Weil die Welt magisch ist!«, antwortet ihr Sitznachbar.“ (Erziehungskunst)
»Darth Vader ist ein Wesen, das wir in der Anthroposophie Ahriman nennen«, erklärt Gabriel. Die Parallelen sind tatsächlich frappierend. Entsprechend kann Jabba mit dem »Luzifer« der Anthroposophie identifiziert werden, der den Gegenpol zu Ahriman bildet.
Diese Polarität des Bösen (repräsentiert durch Jabba und Vader) stimmt bis in viele Details mit [Rudolf] Steiners Charakterisierungen von Luzifer und Ahriman überein. Jabba ist weich, aufgedunsen, fett. Vader hingegen hart und sklerotisch. Jabba frönt sinnlichen Lüsten, haust in einer schmuddeligen Lasterhöhle und lacht auch gerne mal schallend. Der Kontrollfreak Vader hingegen kennt keinen Spaß. Pedantisch und freudlos beherrscht er einen blitzblanken Maschinenplaneten, der Angst und Schrecken im Universum verbreitet.” (Erziehungskunst).
Quelle: Das Hausmagazin der Waldorfschulen, “Erziehungskunst” (Auflage Rund 70.000) in: “Krieg der Götter – Geheime Botschaft in Star Wars”. Ein Anthroposoph behauptet hier, Star Wars basiere auf dem Werk des Hellsehers Rudolf Steiner und der Dämon Ahriman sei Darth Vader.
„Etwas
Besonderes ist die Puppe. Kinder sollten stets eine zur Hand haben. Je
freilassender ihre Gestaltung ist, desto mehr Möglichkeiten hat die Puppe: sie
kann schlafen, wachen, lachen oder weinen. Reichen hier in den ersten drei
Jahren meist einfache Knotenpuppen, so spricht die größeren Kindergartenkinder
mit ihrem erwachenden Realitätssinn eine voll ausgestattete »Waldorfpuppe« mit
Augen, Mund, Haaren und Puppenbekleidung mehr an. Da mit der Puppe ein
bestimmtes Bild vom Menschen repräsentiert wird, sollten wir uns darüber klar
werden, dass harte Plastikpuppen mit besonderen »Funktionen«, Roboter und
Barbies zu Zerrbildern des Menschseins gehören, die das spielende Begreifen der
echten Welt behindern.
Für die gesamte Vorschulzeit gilt: Der Wert der
Geschenke der Natur wie Tannenzapfen oder Kastanien sowie der »natürlichen«
Spielmaterialien aus Wolle oder Holz liegt darin, dass das Kind zunächst die
echte Welt kennenlernt, verinnerlicht und erprobt. Es lernt etwas Organisches
kennen. Das macht gesund, weil etwas gespürt werden kann. An Plastik gleitet
man ab. Und das ist kein schönes Ankommen auf der Erde.“ (Philipp Gelitz)
Philipp
Gelitz, Kindergärtner im Waldorfkindergarten des Bildungshauses Freie
Waldorfschule Kassel über so genannte „Waldorfpuppen“. Im Unterton wird behauptet, Plastik wäre schlecht für die Reinkarnation (”kein schönes Ankommen auf der Erde”).
„Etwas Besonderes ist die Puppe. Kinder sollten stets eine zur Hand haben. Je freilassender ihre Gestaltung ist, desto mehr Möglichkeiten hat die Puppe: sie kann schlafen, wachen, lachen oder weinen. Reichen hier in den ersten drei Jahren meist einfache Knotenpuppen, so spricht die größeren Kindergartenkinder mit ihrem erwachenden Realitätssinn eine voll ausgestattete »Waldorfpuppe« mit Augen, Mund, Haaren und Puppenbekleidung mehr an.
Da mit der Puppe ein bestimmtes Bild vom Menschen repräsentiert wird, sollten wir uns darüber klar werden, dass harte Plastikpuppen mit besonderen »Funktionen«, Roboter und Barbies zu Zerrbildern des Menschseins gehören, die das spielende Begreifen der echten Welt behindern. Für die gesamte Vorschulzeit gilt: Der Wert der Geschenke der Natur wie Tannenzapfen oder Kastanien sowie der »natürlichen« Spielmaterialien aus Wolle oder Holz liegt darin, dass das Kind zunächst die echte Welt kennenlernt, verinnerlicht und erprobt. Es lernt etwas Organisches kennen. Das macht gesund, weil etwas gespürt werden kann.
An Plastik gleitet man ab. Und das ist kein schönes Ankommen auf der Erde.“ (Philipp Gelitz)
Philipp Gelitz, Kindergärtner im Waldorfkindergarten des Bildungshauses Freie Waldorfschule Kassel über so genannte „Waldorfpuppen“ und deren Auswirkungen auf die Reinkarnation von Kindern.
„Gender und Sexualität werden gegenwärtig nicht als biologische Gegebenheiten, sondern als Entscheidung gesehen. Insofern sind zu den klassischen Kategorien der Hetero- und Homosexualität die Anerkennung der biologischen und psychologischen Intersexualität und in nicht kategorisierbarer Vielfalt Transgenderkonzepte getreten.
Da sie häufig in Spannung zu den Selbst- und Umgebungserwartungen realisiert werden und auch in der Entscheidungsfindung für die Betroffenen oft mit Unsicherheit und Krisen verbunden sind, werfen sie immer Fragen nach der Verstehbarkeit und Lebbarkeit auf.“ (Prof. Dr. M. Michael Zech)
Quelle: Prof. Dr. M. Michael Zech ist Dozent am Lehrerseminar für Waldorfpädagogik in Kassel und Juniorprofessor für Geschichtsdidaktik an der privaten, anthroposphischen “Alanus Hochschule”.
“Nun, ich habe als meine Kinder klein waren bereits eine bewusste
Impfentscheidung getroffen, gegen die Masern-Mumps-Röteln Impfung. Das
heißt im Umkehrschluss für die Krankheit. (…)
Der Krankenwagen kommt mit zwei Männern im kompletten Seuchenkostüm,
Ganzkörperanzug, Mundschutz, Überschuhe, Handschuhe. Während mein
Fieberthermometer 39,6 zeigt, misst das Ufoteam 40,3. Das ist ein
Unterschied. Hatte sie also die ganze Zeit so hohes Fieber? Ich bin ein
Stück weit froh, dass ich vor diesem Wissen geschützt war. (…)
Unser Arzt, aus dem Urlaub zurückgekehrt, nimmt mich
zur Seite und sagt: »Jetzt mal ehrlich, es war doch nicht so schlimm,
oder? Da wird doch in den Medien völlig übertrieben! Die Gefährlichkeit
der Masern wird überbewertet. Komplikationen gibt es nur, wenn falsch
behandelt wird. Also ich hatte überhaupt keine Bedenken.«
Ich bin auch froh, mich so entschieden zu haben.” (Sara Koenen)
Kritik an Spitzers abstrusen Thesen gibt es schon lange. Nun
hat sich die Süddeutsche Zeitung dem Schaffen des Medienverdammers gewidmet.
Titel: „Über
einen, der aus Ängsten Geld macht“
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Kommunikation mit höheren Welten“ stören würden. Folgerichtig sind seinen Jüngern TV und PC, Smartphone und Tablet verhasst.
Da wächst zusammen, was zusammen gehört – ist es doch in der
technikfeindlichen Waldorfbewegung teilweise noch immer verpönt, einen
Fernseher zu besitzen. Computer sind im schlimmsten Fall „des Teufels“, oder im
besten Fall von Geistern bewohnt. Und dieses „Internet“ sollte Schulkindern
höchstens ab der 12. Klasse näher gebracht werden – aber auf Anraten des Bundes
der Freien Waldorfschulen selbstredend „nur in der Theorie“.
“Auf die heutige Form des Evolutionsverständnisses, das man derzeit wissenschaftlich für wahr hält, wird man möglicherweise in 200 Jahren nachsichtig zurückblicken. (…)
So finden wir zwei Anschauungen vor: Entweder stammt der Mensch vom Affen ab oder umgekehrt der Affe vom Menschen.
Auch innerhalb der naturwissenschaftlichen Forschung kann man beide Anschauungen vorfinden, wobei die Affen-Abstammung des Menschen natürlich besonders von der atheistisch-materialistischen Naturwissenschaft vertreten wurde. Aber es hat immer auch eine »Underground-Naturwissenschaft« gegeben, die manche Fakten dafür, dass auch das Umgekehrte denkbar ist, beibringen konnte.” (Wolfgang Schad)
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