Esoterik und Rechtsextremismus
“Zur Bedeutung von „Esoterik“ und ihrer politischen Einordnung Der Begriff „Esoterik“ hat sich als Sammelbezeichnung für eine Vielzahl unterschiedlicher Strömungen etabliert, die sich vor allem seit dem 19. Jahrhundert formiert haben. Dazu zählen insbesondere Spiritismus, Okkultismus, New Thought, Christian Science, die Theosophische Gesellschaft, Anthroposophie und das diffuse Feld des New Age. (…)
Nach Helena Petrovna Blavatsky (1831–1891), der leitenden Gründungsfigur der Theosophischen Gesellschaft, ist die gegenwärtige Wurzelrasse die „arische“. Der Charakter dieser Rassenlehre ist heute heftig umstritten. (…) Ganz offensichtlich sind diese Ideen kompatibel mit nationalistischen, rassistisch hierarchischen und antisemitischen Ideen. In vielen Fällen ergibt sich jedoch ein ambivalentes Bild.
Ein prominentes Beispiel dafür ist Rudolf Steiner (1861–1925), der unter dem Einfluss der Theosophie im deutschsprachigen Raum die Anthroposophie begründete. In Steiners sich wohlgemerkt über die Jahre verändernder Lehre vereint sich ein dem Selbstverständnis nach „spirituelles“ Rassenkonzept mit einem nationalistischen deutschen Sendungsbewusstsein.” (Julian Strube)
Quelle: Studie “Esoterik und Rechtsextremismus”, Julian Strube, 2017 (IDA / DGB Bildungswerk BUND)
https://www.vielfalt-mediathek.de/data/strube__esoterik_und_rechtsextremismus_vielfalt_mediathek.pdf
Suchergebnisse für: extremismus
Die weiße Rasse und die unangefochtene Autorität
“Die “weiße Rasse” ist das Ziel von Rudolf Steiners
“Menschheitsentwickelung”, die der Historiker Peter Staudenmaier so
zusammenfasst: “Ausgehend von Blavatskys entwicklungstheoretischem Ansatz baute Steiner eine Evolutionslehre der
Völker- und Rassengruppen auf, wonach die menschliche Seele durch
aufeinanderfolgende Verkörperungen in immer ‘höheren’ Rassen geistig wie
leiblich fortschreitet. Diese Stufenleiter der Rassen steht im Mittelpunkt von Steiners esoterischem Verständnis der Gesamtentwicklung der Menschheit (…)Solange Rudolf Steiner die unangefochtene Autorität der Waldorfschulen
bleibt, ist jede Distanzierung des “Bundes der Freien
Waldorfschulen” von “Rechtsextremismus” oder “Rassismus” unglaubwürdig.” (Humanistischer Pressedienst)Quelle. hpd – “Ein ‘rechter’ Waldorflehrer soll gehen – Rudolf Steiner bleibt“
Eurythmie, Apartheid, Rechtsradikalismus
“Weil er nach Ansicht der Schule radikales Gedankengut im Internet
verbreitete, kündigte eine Waldorfschule einem Klaverspieler, der den
Eurythmie-Unterricht begleitet.(…)
In seinem Artikel kritisierte der Klavierspieler die Flüchtlingspolitik
mit Sätzen wie: “Jede Frau, die von einem der in den letzten Wochen
unkontrolliert Hereingelassenen vergewaltigt wird, wird auch von der
Bundesregierung vergewaltigt.” Es entstehe ein Apartheidsystem, die
christlich-abendländische Kultur sei auf dem Rückzug.
(…)
Dessen Anwalt bestritt, dass er überhaupt Kontakt zu
Schülern habe: “Er sitzt nur am Klavier.” In der Verhandlung wurde
jedoch ein Fall bekannt, bei dem sich der Kläger politisch gegenüber
Schülern und Lehrern geäußert haben soll.” (Badische Zeitung)
Quelle: Badische Zeitung – “Freiburger Waldorfschule hat Klavierspieler zu Unrecht gefeuert” : “Trotzdem urteilte die Kammer, dass der Pianist – anders als ein Lehrer –
kein Tendenzträger sei und er sich deshalb nicht der Linie der Schule
unterwerfen müsse. Unklar blieb, wer in der Schule überhaupt die Tendenz
bestimmt. Der Artikel besitze zudem keinen Bezug zur Arbeitsstätte.”
Mehr rechtsradikale Vorfälle an Waldorfschulen:
- Der NPD – Spitzenkandidat und Waldorflehrer Andreas Molau: “Es gibt keinen Widerspruch zwischen Waldorfpädagogik und der NPD!” /
Rechsextremer
NPD-Spitzenpolitiker arbeitete lange Jahre als Braunschweiger
Waldorflehrer / NPD-Funktionär will Waldorfheim eröffnen - Der verurteilte Holocaust-Leugner und Waldorflehrer Bernhard Schaub ist Präsident des “Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgter“ /
Lehrer der Rudolf-Steiner-Schule, Rechtsextremer Autor und Unterstützer der NPD verurteilt als Holocaustsleugner - Geschäftsführer der Waldorfschule Rendsburg wegen Rechtsextremismus angeklagt / Nazi-Verdacht
- “Dunkelhäutiges Mädchen in Waldorfschule von Mitschülerin drangsaliert, Schulleitung reagierte über
Jahre nicht Eltern kandidierten für die NPD.” (Südwest Presse) - Redakteur des Waldorf-Journals “Erzeihungskunst” vertritt rechte Ideologien, schreibt gemeinsames Buch mit NPD-Funktionär
Siehe auch:
- Der Bund der freien Waldorfschulen, 1935: “Wir erziehen zur Volksgemeinschaft” (Humanistischer Pressedienst)
- Bundesprüfstelle
für jugendgefährdende Schriften: “Unterrichtsmaterial mit Rudolf
Steiners Vorträgen sind Rassen diskriminierend” - “Hitler schöpfte seinen Arierwahn und Judenhass auch aus den Schriften Rudolf Steiners” (Die Welt)
- “Rudolf Steiner ist der ideale Vorläufer Adolf Hitlers” (Ettore Martinoli, Mitbegründer der “Anthroposophischen Gesellschaft Italiens”)
- “Was Steiner originär macht, ist seine rassistische Ideologie” (Prof. Stefan T. Hopmann)
- “Die Waldorfschulen bauen auf einem rassistischen Menschenbild auf” (Josef Kraus, Präsident des deutschen Lehrerverbandes)
- “Steiners Antijudaismus ist strukturell bedingt – wie auch sein Rassismus.“ (Jan Badewien, Beauftrager für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche Baden)
- Redakteur des Waldorf-Journals “Erziehungskunst – Zeitschrift zur Pädagogik Rudolf Steiners” deutet “Rassismus zum Humanismus um.“ (Der Stern)
Linksammlung:
Die weiße Rasse und die unangefochtene Autorität
“Die “weiße Rasse” ist das Ziel von Rudolf Steiners
“Menschheitsentwickelung”, die der Historiker Peter Staudenmaier so
zusammenfasst: “Ausgehend von Blavatskys entwicklungstheoretischem Ansatz baute Steiner eine Evolutionslehre der
Völker- und Rassengruppen auf, wonach die menschliche Seele durch
aufeinanderfolgende Verkörperungen in immer ‘höheren’ Rassen geistig wie
leiblich fortschreitet. Diese Stufenleiter der Rassen steht im Mittelpunkt von Steiners esoterischem Verständnis der Gesamtentwicklung der Menschheit (…)Solange Rudolf Steiner die unangefochtene Autorität der Waldorfschulen
bleibt, ist jede Distanzierung des "Bundes der Freien
Waldorfschulen” von “Rechtsextremismus” oder “Rassismus” unglaubwürdig.” (Humanistischer Pressedienst)
Quelle. hpd – “Ein ‘rechter’ Waldorflehrer soll gehen – Rudolf Steiner bleibt“
Rechter Stimmenfang in der Waldorfschule Ulm
“Der Chorleiter [der Waldorfschule Ulm] will im März für die “Allianz für Fortschritt und
Aufbruch” (Alfa) antreten, die neue Partei des Ex-AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke. Dafür braucht er bis zum 14. Januar 150 Unterschriften von Wahlberechtigten des Wahlkreises Ulm.Anfang Dezember hatte er sich via Facebook an die Schüler des Oberstufenchors gewandt: “Unterschreiben dürfen alle Wahlberechtigten aus dem jeweiligen Wahlkreis (…). Nun suche ich Schüler, die pro gültiger Unterschrift 5.- Euro verdienen mögen.” Vogt sieht darin nichts Verwerfliches, vielmehr sei es “eine Art Ferienjob”, den er den Schülern angeboten habe. Keineswegs habe er Stimmen kaufen wollen.” (Schwäbisches Tagblatt)
Quellen:
Über den Waldorflehrer und Chorleiter der rechtsextremen AfD-Splitterpartei ALFA schrieben in 2015:
- Schwäbisches Tagblatt – “Alfa-Kandidat bietet Schülern fünf Euro für Unterstützerunterschriften“ (veraltet)
- Südwestdeutscher Rundfunk – “Abmahnung wegen Stimmenfang” (veraltet)
- Südwest Presse – „Lehrer und Kandidat der Lucke-Partei bezahlt Schülern für Stimmenfang“ (online)
- Südwest Presse – „Waldorfschule mahnt Chorleiter ab“ (online)
Siehe auch bei Anthroposophie.blog: Stichwort Rechtsextremismus
Der Mord an einem Nazi
“Rufmord ist auch Mord. Wer die Berichte zum Waldorflehrer untersucht hat, wird zu dem Schluss kommen, dass die erzwungene Entlassung des Lehrers mit unserem Grundgesetz nicht vereinbar ist. Der Lehrer hat sich nachweislich im Rahmen des Artikels 5 (Meinungsfreiheit) bewegt und sich in keinem Lebensbereich justiziabel etwas zu Schulden kommen lassen. Im Gegenteil.” (Ralf Koneckis-Bienas)
Quelle: Mindener Tageblatt – Kommentar von Ralf Koneckis-Bienas – “Rufmord ist auch Mord”. Der selbsternannte Archäoastronom Koneckis-Bienas forscht “befreit von wissenschaftsideologischen Korsetten” über Zaubersprüche und Astralsagen. Weiter auch Ralf Koneckis-Bienas über den Mindener Waldorfleher im Mindener Tageblatt: “Mitgefühl und Selbstkritik fehlen”
Hintergrund:
- Dass der Pädagoge in Organisationen mit rechtsextremer Ausrichtung aktiv war, steht fest (Westfalen-Blatt).
- Er soll einige Jahre im rechtsgerichteten Bund deutscher Unitarier mitgearbeitet haben (Netz gegen Nazis).
- Der Lehrer hatte Texte unter anderem in Zeitschriften wie der des zeitweilig als verfassungsfeindlich verbotenen „Bund für Gotterkenntnis“ veröffentlicht. Die Texte enthielten “wesentliche Denk- und Argumentationsmuster der völkischen Ideologie“. (NWZ Online)
- Der polizeibekannte Lehrer ist seit Jahrzehnten tief im rechten Millieu verstrickt. Er war bereits 2000 als Autor der „Nordischen Zeitung“ einer rassistischen Sekte in Erscheinung getreten. (Blick nach Rechts)
- Der Lehrer war tätig im im Trägerverein der völkischen “Ahnenstätte Conneforde” und der “Artgemeinschaft-Germanische Glaubensgemeinschaft“. (Westdeutscher Rundfunk)
- In einem Gutachten der “Mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus” werden die Kontakte des Lehrers zu rechten und rechtsnahen Organisationen aufgelistet. (Westfälische Allgemeine Zeitung)
- Schon vor 20 Jahren hat er sich mit einem SS-Kriegsverbrecher fotografieren lassen. (taz – Die Tageszeitung)
- Das 30-köpfige Kollegium an der Freien Waldorfschule Minden sprach ihm nach Bekanntwerden der Vorwürfe einstimmig das Vertrauen aus (WDR)
- Von Rechtsradikalen gab es Solidaritätsbekundungen (Mindener Tageblatt)
- Vier Monate nach den Vorwürfen hat die Schule noch keine Entlassung beschlossen (taz).
- “Die Freie Waldorfschule Minden hat mitgeteilt, sie sei nach „einer
menschlich fairen Auseinandersetzung und gründlicher Prüfung aller
Details darin übereingekommen, den Arbeitsvertrag mit dem Kollegen
aufzulösen.” (Bund der Freien Waldorfschulen). - Dem Lehrer wurde eine Abfindung in nicht bekannter Höhe bezahlt.
„Einzelfälle“
Es gibt in Deutschland laut dem Bund der freien Waldorfschulen im Januar 2015 genau 234 Waldorfschulen sowie eine entsprechend geringe Menge von Waldorfkindergärten.
Trotz der überschaubaren Anzahl häufen sich folgende Berichte:
Sexueller Missbrauch:
- Münchener Waldorflehrer wegen sexuellem Missbrauchs von Schülern über 20 Jahre hinweg vor Gericht und verurteilt
- Gutachten: Heilpädagogin im Rudolf Steiner Waldorfkindergarten Krefeld soll Kinder missbraucht haben
- Lehrer der Schwabinger Waldorfschule soll Schulkinder missbraucht haben
- Missbrauchsfälle an der freien Waldorfschule in Überlingen
- Waldorfschullehrer in Berlin-Kreuzberg wegen jahrzehntelangen sexuellem Missbrauchs an Schüler angeklagt / Nacktbaden und Gutenacht-Küsse mit Minderjährigen
- Waldorf-Lehrer in Märkischen Viertel in Berlin wegen Kindesmissbrauchs verurteilt / Verwicklung in Kinderschänderring
- Erzieher im Hevener Waldorf-Kindergarten gesteht Missbrauch mehrerer Kinder, Opfer werden am anthroposophischen Herdecker Gemeinschaftskrankehnhaus betreut
- Geschäftsführer der Waldorfschule Rendsburg wegen Rechtsextremismus angeklagt / Nazi-Verdacht
- Rechsextremer NPD-Spitzenpolitiker arbeitete lange Jahre als Braunschweiger Waldorflehrer / NPD-Funktionär will Waldorfheim eröffnen
- Redakteur des Waldorf-Journals “Erzeihungskunst” vertritt rechte Ideologien, schreibt gemeinsames Buch mit NPD-Funktionär
- Lehrer der Rudolf-Steiner-Schule, Rechtsextremer Autor und Unterstützer der NPD verurteilt als Holocaustsleugner
- Lehrer verüben Mobbing, verbale und körperliche Gewalt und Unterdrückung an der Rudolf-Steiner-Schule Aargau / Probleme werden mit Gewalt gelöst
- Prügel an der Freien Waldorfschule Kempten: Lehrer wegen mehrfacher Körperverletzung verurteilt. Sieben weitere Lehrer müssen sich wegen Gewalt verantworten.
- Waldorflehrer in Gera schlägt 13-jährigen krankenhausreif, dieser erleidet Gehirnerschütterung und soll Klassenarbeit trotzdem mitschreiben
- Waldorfkindergarten Landsberg: Kind alleingelassen, bloßgestellt, gehänselt durch die Erzieherinnen
- Waldorfschule Jena: Schüler kritischer Eltern werden ‘gefeuert’, weil Eltern körperliche Übergriffe des Lehrers beanstanden
- Studie: Gewaltdelikte und Beschädigung von Privateigentum an Waldorfschulen häufiger als an staatlichen Einrichtungen
- Waldorfkindergarten an der Goetheanlage in Kassel: Blaue Flecken und Druckstellen an den Körpern der Kinder durch hartes Durchgreifen eines Erziehers / Gewalt, um Kinder zu disziplinieren
- Waldorfkindergarten Görlitz – Vorwürfe: Kinder eingeschlossen, geschüttelt, mit Essensentzug bestraft
Sonstiges:
- Waldorflehrer in Lübeck baut mit Fünftklässlern scharfe Rohrbomben / Kind zum Bombenbau gezwungen / Bombenbau statt Eurythmie
- Hildesheimer Waldorflehrer ‘vergisst’, Abitur-Stoff zu behandeln
- Waldorfschule in Halle kündigt Schülern den Schulvertrag, wenn sie nicht am Schüleraustausch teilnehmen
- Waldorf-Eltern wenden sich an Infosekta und berichteten von psychischer Belästigung und einem engen, rigiden Schulklima
Rechtsextreme, Reichsbürger, Waldorfianer
„Fristlos gekündigt wurde dem Geschäftsführer der Freien Waldorfschule in Rendsburg-Eckernförde. Vorher hatte er zwölf Jahre lang als Geschäftsführer den Verein der Freien Waldorfschule in Würzburg geleitet. (…)
Er soll auf einem Video von der Krönung der „Reichsbürger“ im Internet zu sehen gewesen sein. Der Film zeigte, wie sich Peter F. am 16. September 2012 vor Hunderten Zuschauern in Wittenberg (Sachsen-Anhalt) zum „König von Deutschland“ krönen ließ. F. gründete den Verein NeuDeutschland, dessen Ziel es ist, Deutschland in den Grenzen vom 31. Dezember 1937 wiederherzustellen und eine neue Verfassung zu schaffen. F. wird vom Verfassungsschutz beobachtet. [Er] soll zudem Thesenpapiere der Rechten an Kollegen verteilt und dem von Rechtsextremen gegründeten Deutschen Polizei Hilfswerk (DPHW) im März 2013 einen Versammlungsraum zur Verfügung gestellt haben. (…)
Auf Nachfrage dieser Zeitung wiederholt der Betroffene, er habe von der rechtsradikalen Gesinnung der Gruppierungen nichts gewusst. F.`s Ideen von einer anderen Gestaltung der Gesellschaft hätten ihn interessiert, weil er darin ähnlich wie in der Waldorf-Bewegung das Bemühen um eine gerechtere, andere Gesellschaft erkannt habe.“ (Main Post)
Quelle: Main Post – “Waldorf-Mitarbeiter klagt gegen fristlose Kündigung” vom 11.01.2015. (Video)
Links:
Ruhrbarone – “Die Waldorfschule und Andreas Molau, Aussteiger aus der rechtsextremen Szene”.
Stern – “NPD-Funktionär will Waldorfheim eröffnen”.
Süddeutsche – “Bombenbauen an der Waldorfschule”.
Stern – “Waldorf-Pädagogik – Auf Tuchfühlung mit dem rechten Rand”
Wikipedia über den Holocaustleugner und Waldorflehrer Bernhard Schaub.