Dieses wunderbare „Periodensystem des irrationalen Unsinns“ hat Crispian Jago entwickelt. Vom Glauben an Außerirdische über Paranormales, von Pseudowissenschaften bis zu „alternativer“ Medizin ist alles dabei, was der moderne Esoteriker und Verschwörungstheoretiker braucht. Auf seiner Webseite bietet Jago auch eine schöne, interaktive und sehr lustige Version seiner Tabelle an.
Auf die so genannte „Weltanschauung“ namens „Anthroposophie“ des Hellsehers und Okkultisten Rudolf Steiner treffen zahlreiche dieser Konzepte zu. Sie ist im wahrsten Sinne ein esoterischer Gemischtwarenladen. Steiner bezeichnete seine hellseherischen Erkenntnisse „höherer Welten“ immer als „Geisteswissenschaft“. Seine Anhänger versuchen noch heute, Hellseherei als Wissenschaft umzudeuten. Grund genug, genauer hinzusehen.
Die untenstehenden irrationalen Überzeugungen finden sich in allen Praxisfeldern des esoterischen Glaubens: In der Waldorfschule, in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft bei Demeter und natürlich auch in der anthroposophischen „Medizin“.
Sehen wir uns mal an, welche irrationalen Konzepte auf den Glauben der Anthroposophen zutreffen.
„Die Technik wird der Erde den Tod bringen! Und Technik hat sehr viel mit Zerstörung, mit Umwälzung zu tun. Technik ist nicht nur ein totes Produkt, sozusagen, sondern es ist auch todbringend.“ (Michaela Glöckler, Vortrag „Ich im Netz – Ansätze zum Verständnis des Subjekts im Internet“, 2012)
Das Zitat der führenden anthroposophischen Medizinerin
Michaela Glöckler ist ein Musterbeispiel für die traditionelle
Technikfeindlichkeit der Anthroposophen. Frau Glöckler war rund 30 Jahre lang
die Leiterin der „Medizinischen Sektion“ an Rudolf Steiners „Goetheanum“, der
Schweizer Anthroposophen-Zentrale. Heute kämpft sie als Lobbyistin an
vorderster Front gegen alles Digitale.
Die „Technik“, die „Medien“, die „Bildschirme“ – all das ist
für die esoterische Glaubensgemeinschaft überaus schädlich: Es leidet der „Ätherleib“,
die Spiritualität nimmt Schaden, die Seele wird zerstört und die Wirklichkeit
der Welt zerbricht bis in ihre Atomstruktur hinein. Moderne Technik macht krank
und führt in die Kriminalität, mindestens aber in die Drogensucht.
„Wenn Ihnen diese Zeilen vollkommen irrsinnig vorkommen, dann haben Sie schon recht. Sie stammen von niemand geringerem als von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie. Dieser Dr. Steiner war durchaus ein interessanter Mensch. Zunächst naturwissenschaftlich interessiert, bezeichnete er sich selbst als Anarchisten und Atheisten und promovierte an der Uni Rostock in Philosophie. Dann ganz plötzlich um 1902 kam es zu einer radikalen Wende seiner Ansichten, und er trat der Theosophischen Gesellschaft bei – einer okkult-esoterischen Mystikergruppe – und wurde durch seine dortige Vortragstätigkeit rasch zum Star.
Was war der Grund für diese radikale Wende? Manche Zeitgenossen unterstellten ihm finanzielle Gründe. Denn sobald er unter adeligen Damen Reden über esoterische Themen hielt, ging es ihm in Geldangelegenheiten bestens – er hatte ausgesorgt. Gutes Geschäftsmodell, auch heute noch, wie wir wissen.
Wahrscheinlicher aber ist, das Steiner – im wahrsten Sinn des Wortes – durchgeknallt ist. So erschien ihm Jesus Christus in einer Offenbarung. Aber nicht genug damit, er selbst [teil fehlt) und Goethe eine der beiden Reinkarnationen Jesus Christus. Und er glaubte, hellseherische Einsicht in ein imaginäres, okkultes tibetisches Buch, die „Akasha-Chronik“ zu haben.
Nach der aktuellen Version der International Classification of Diseases (ICD-10) litt Rudolf Steiner ganz offensichtlich unter einer wahnhaften Störung. „F22.0“ charakterisiert durch die Entwicklung eines einzelnen Wahns oder, in seinem Fall, mehrerer aufeinander bezogener Wahninhalte, die im allgemeinen lange, manchmal lebenslang andauern. Der Inhalt solcher Wahnsysteme ist sehr unterschiedlich, gelegentliche oder vorübergehende Halluzinationen schließen, besonders bei älteren Patienten, die Diagnose nicht aus, solange die Symptome nicht typisch Schizophren erscheinen.
Derartige wahnhafte Denksysteme, und ich glaube wir alle können ein Lied davon singen, finden sich bei vielen Menschen, die der Esoterik anhängen. Wir sollten daher durchaus vorsichtig sein, uns über solche Menschen lustig zu machen, die in vielen Fällen schwere psychiatrische Erkrankungen haben. Es entbehrt jedoch nicht einer gewissen Komik, dass der Wahn Rudolf Steiners so viele Anhänger gefunden hat. Steiner machte okkulte Karriere, wurde bald Präsident der Theosophischen Gesellschaft.“ (Erich Eder)
„Was denken Sie, wenn Sie “Rudolf Steiner Schule” lesen? Viele Menschen bekommen laut Hans Peter Rasmussen die falschen Assoziationen zu dem Namen.
Er ist Leiter der “Waldorfschule Aalborg Ost” – noch vor kurzem die “Rudolf Steiner Schule”. Eine Namensänderung hat Schülern den Zugang zu ähnlichen Schulen in anderen Teilen des Landes ermöglicht, und der Schulleiter hofft, dass der Effekt in Aalborg wieder einsetzt.
Hans Peter Rasmussen glaubt, dass der neue Name der Schule angemessener ist als der alte. “Wir erkennen unser Erbe jetzt klarer. Wir wollen signalisieren, dass wir keine Tagträumer sind und den Kindern obskure religiöse Dinge beibringen, wie jeder denken könnte, erklärt er. Deshalb ist die Schule jetzt nach der Pädagogik benannt, und nicht nach dem Mann, der sie entwickelt hat.“ (Nordjyske.dk)
tl;dr: Eine dänische Waldorschule will nicht mehr den Namen des Okkultisten und selbsternannten Hellsehers Rudolf Steiner (“Der Mensch stammt aus Atlantis”) tragen, um Vorurteilen aus dem Weg zu gehen. Nach Steiner sollten die Schulen „auf keinen Fall“ seinen Namen tragen: „Ein großer Teil der Gegnerschaft beruht auf der einseitigen Betonung des Namens„.
„Schon in früher Kindheit, so die Legende, sei Steiners “primäre Erfahrung die der Welt des Seins hinter der sinnlichen Welt“ gewesen.
Demnach hätte der junge Steiner übersinnliche Fähigkeiten besessen. Aus heutiger psychiatrischer Sicht würde man die Symptome, die er als junger Erwachsener entwickelte, allerdings als Hinweise auf den Beginn einer schizoiden Persönlichkeitsstörung interpretieren.“ (Colin Goldner)
»Darth Vader ist ein Wesen, das wir in der Anthroposophie Ahriman nennen«, erklärt Gabriel. Die Parallelen sind tatsächlich frappierend. Entsprechend kann Jabba mit dem »Luzifer« der Anthroposophie identifiziert werden, der den Gegenpol zu Ahriman bildet.
Diese Polarität des Bösen (repräsentiert durch Jabba und Vader) stimmt bis in viele Details mit [Rudolf] Steiners Charakterisierungen von Luzifer und Ahriman überein. Jabba ist weich, aufgedunsen, fett. Vader hingegen hart und sklerotisch. Jabba frönt sinnlichen Lüsten, haust in einer schmuddeligen Lasterhöhle und lacht auch gerne mal schallend. Der Kontrollfreak Vader hingegen kennt keinen Spaß. Pedantisch und freudlos beherrscht er einen blitzblanken Maschinenplaneten, der Angst und Schrecken im Universum verbreitet.” (Erziehungskunst).
Quelle: Das Hausmagazin der Waldorfschulen, “Erziehungskunst” (Auflage Rund 70.000) in: “Krieg der Götter – Geheime Botschaft in Star Wars”. Ein Anthroposoph behauptet hier, Star Wars basiere auf dem Werk des Hellsehers Rudolf Steiner und der Dämon Ahriman sei Darth Vader.
„Die
GV der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft hat zwei
Vorstandsmitgliedern die Bestätigung für eine weitere siebenjährige
Amtszeit verweigert. Als Reaktion trat
Weleda-Chef Paul Mackay per sofort aus dem Führungsgremium zurück. (…)
Der
Jahrestagung war eine eigentliche Kampagne gegen von Plato und Mackay
vorangegangen. Ihnen wurde nicht nur wirtschaftliches Versagen bei der
Führung der Gesellschaft
vorgeworfen, die rote Zahlen schreibt und ihre Reserven weitgehend
aufgebracht hat. Kritisiert wird auch ein zu modernistischer Kurs. (…)
An
der Konferenz der Landesgesellschaften votierten die Generalsekretäre
mit einer Ausnahme für die Bestätigungswahl – dagegen war einzig die
schweizerischen Sektion. Deren
Exponenten sind hauptberuflich am Goetheanum beschäftigt und
propagieren eher eine wortgetreue Auslegung von Steiners Schriften.“
(Solothurner Zeitung)
„Was
für die Ausbildung des Geheimschülers ganz besonders wichtig ist, das
ist die Art, wie er anderen Menschen beim Sprechen zuhört. Alle
Zustimmung und allen Widerspruch muss der Geheim-Schüler
zum Schweigen bringen.
Wenn
diese Übungen nämlich in Verbindung getrieben werden mit denen
bezüglich des Tönens in der Natur, so erwächst der Seele ein neuer
Hörsinn. Sie wird imstande, Kundgebungen aus der geistigen
Welt wahrzunehmen, die nicht ihren Ausdruck finden in äußeren Tönen,
die für das physische Ohr wahrnehmbar sind. Er hört auf geistige Art zu
sich sprechen.
Zu ihm können die höheren Wesenheiten sprechen.” (Rudolf Steiner)
Quelle: Der
Hellseher und Okkultist Rudolf Steiner über „
Die Stufen der Einweihung – Die Vorbereitung“ in „Wie
erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?“, „Bedingungen“, Gesamtausgabe Band 10, Seiten 30f.
„Wer eine Glocke hört,
wird ein angenehmes Gefühl daran knüpfen; wer den Schrei eines Tieres
hört, wird außerdem noch die Offenbarung eines inneren Erlebnisses des
Tieres, Lust oder Schmerz,
verspüren. Bei der letzteren Art von Tönen hat der Geheimschüler
einzusetzen. Er soll seine ganze Aufmerksamkeit darauf lenken, dass der
Ton ihm etwas verkündet, was außer der eigenen Seele liegt. Und er soll
sich versenken in dieses Fremde. Wer planmäßig
solche Übungen macht, wird sich dadurch die Fähigkeit aneignen, mit
einem Wesen sozusagen zusammenzufließen. Er fängt an, mit der Seele zu
hören.“ (Rudolf Steiner)
Quelle: Der
Hellseher und Okkultist Rudolf Steiner über „
Die Stufen der Einweihung – Die Vorbereitung“ in „Wie
erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?“, „Bedingungen“, Gesamtausgabe Band 10, Seite 29.
„Ein weiteres, worauf
es ankommt, ist die Orientierung in den höheren Welten. Gefühle und
Gedanken sind wirkliche Tatsachen, genauso wie Tische und Stühle in der
physisch-sinnlichen Welt. Solange
jemand nicht lebhaft von diesem Bewusstsein durchdrungen ist, wird er
nicht glauben, dass ein verkehrter Gedanke, den er hegt, auf andere
Gedanken, die den Gedankenraum beleben, so verheerend wirken kann wie
eine blindlings losgeschossene Flintenkugel für
die physischen Gegenstände, die sie, trifft.“ (Rudolf Steiner)
Quelle: Der
Hellseher und Okkultist Rudolf Steiner über „
Die Stufen der Einweihung – Die Vorbereitung“ in „Wie
erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?“, „Bedingungen“, Gesamtausgabe Band 10, Seite 27.
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