„Rudolf
Steiner, der Begründer der anthroposophischen Lehre, hat gegen Ende des
Ersten Weltkriegs „aus unmittelbarer geistiger Forschungsanschauung“
geschlossen,
dass Mistelextrakte sich zur Behandlung von Krebserkrankungen eignen
müssten. (…)
Evidenzbasierte
Medizin ist das nicht. Man muss schon fest daran glauben, dass beim
Auftreten von Tumoren fiese ahrimanische Geister am Werk sind, die das
Zusammenspiel von Äther- und Astralleib durcheinanderbringen. Nach
aktueller Deutung hausen sie in unterirdischen Festungen und traktieren
die Menschen Nacht für Nacht mit ungutem Mond-Äther.“ (Frankfurter
Allgemeine)
Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung – „Das Geheimnis der Mistel“ –
“Nun gibt es heute sehr merkwürdige Pflanzen, die nicht in einem mineralischen Boden gedeihen, zum Beispiel die Mistel. Sie ist deshalb so merkwürdig, weil sie sich als Pflanze für den hellseherischen Blick sehr von den anderen Pflanzen unterscheidet. Sie zeigt nämlich etwas von einem Astralleib, der, wie bei dem Tierleibe, in die Mistel hineingeht.
Trotzdem sie keine Empfindung hat, zeigt sie etwas von der äußeren Gestalt des Tierwesens. Das rührt davon her, daß sie zu jenen Pflanzentieren des Mondes gehört, die zurückgeblieben sind; die jetzt nicht Pflanzen haben werden können und die deshalb auch nicht auf einem mineralischen Boden gedeihen.
So weit konnten sie nicht fortschreiten, und deshalb brauchen sie andere Pflanzen, in die sie sich hineinsenken können. Die Mistel ist bei dem alten Mondbrauch geblieben.” (Rudolf Steiner)
“Nun gibt es heute sehr merkwürdige Pflanzen, die nicht in einem mineralischen Boden gedeihen, zum Beispiel die Mistel. Sie ist deshalb so merkwürdig, weil sie sich als Pflanze für den hellseherischen Blick sehr von den anderen Pflanzen unterscheidet. Sie zeigt nämlich etwas von einem Astralleib, der, wie bei dem Tierleibe, in die Mistel hineingeht.
Trotzdem sie keine Empfindung hat, zeigt sie etwas von der äußeren Gestalt des Tierwesens. Das rührt davon her, daß sie zu jenen Pflanzentieren des Mondes gehört, die zurückgeblieben sind; die jetzt nicht Pflanzen haben werden können und die deshalb auch nicht auf einem mineralischen Boden gedeihen.
So weit konnten sie nicht fortschreiten, und deshalb brauchen sie andere Pflanzen, in die sie sich hineinsenken können. Die Mistel ist bei dem alten Mondbrauch geblieben.” (Rudolf Steiner)
“Die anthroposophische Medizin [ist] alles andere als wissenschaftlich, ganz im Gegenteil, sie will die Regeln der Wissenschaftlichkeit für sich neu definieren (…).
Von den spezifischen Therapien der anthroposophischen Medizin würde ich dagegen eher abraten. (…) Jede ergänzende Therapie sollte belegbar wirksam sein, für die anthroposophische Medizin trifft das nicht zu (…).“ (Edzard Ernst)
Quelle: Professor Edzard Ernst von der Universität Exeter in der Rheinischen Post – "Was anthroposophische Medizin ist”. Auszug: “Kritiker werfen der anthroposophischen Medizin Quacksalberei vor (…). Ernst empfiehlt daher, die Mistel lieber als Weihnachtsdekoration und zum Drunter-Küssen zu verwenden, aber nicht als Antikrebs-Medikament.”
Brasiliens rechtsextremer Präsident Jair Bolsonaro hält das Coronavirus für einen Verschwörungsmythos und lehnt Schutzmaßnahmen ab. Statt seinem Gesundheitsministerium folgt er dem Rat seiner Schattenregierung, in der die anthroposophische ‚Medizinerin‘ Nise Yamaguchi als Gesundheitsberaterin fungiert. Yamaguchi empfiehlt schädliches Chloroquin und Spiritualität gegen Corona. In Brasilien sind bereits 20 Millionen Menschen mit Covid-19 infiziert und rund 560.000 Menschen gestorben.
Die so genannte „alternative“ Medizin erfreut sich auch in der Pandemie einer fast ungebrochenen Beliebtheit. Doch nicht nur Anwender und Alternativmedizinerinnen verkennen dabei die Wirkungslosigkeit vermeintlich sanfter Mittelchen und Zuckerkügelchen gegen ein todbringendes Virus. Auch Staatenlenker, die Verantwortung für hunderte Millionen Menschen tragen, setzen in der Pandemie-Bekämpfung auf abwegige Esoterik.
Die anthroposophische ‚Medizin‘ nach dem österreichischen Esoteriker Rudolf Steiner und der Ärztin Dr. Ita Wegmann gilt als Pseudowissenschaft, ihre Mittel erbringen keinen Wirknachweis. Die spirituelle Behandlungsweise beruht auf angeblich übersinnlichen Erkenntnissen von kosmischen Wirkungen auf den Menschen. Eingesetzte Mittel werden auch nach astrologischen Kriterien ausgewählt und ähnlich der Homöopathie oft bis unter die Nachweisgrenze verdünnt. Die Anhänger der esoterischen Weltanschauung fallen seit der Pandemie verstärkt als Esoteriker, Querdenker und Impfgegner auf.
Die Anthroposophie ist weltweit vertreten und auch in Brasilien verbreitet. Laut der Brasilianischen Gesellschaft für Anthroposophische Medizin (ABMA) sei die alternative ‚Heilkunst‘ bereits kurz nach dem ersten Weltkrieg mit deutschen Einwanderern ins Land gekommen. Seitdem wurden anthroposophische Institute wie das „Rudolf-Steiner-Haus“, Initiativen, Firmen, Verlage und über 113 Waldorfschulen und -Kindergärten gegründet. Nach der Medizinerin Ita Wegmann ist das Ita-Wegmann-Institut in São Paulo benannt, dessen Präsidentin Dr. Nise Yamaguchi ist.
Die anthroposophische Medizinerin ist Gesundheitsberaterin in Bolsonaros Schattenkabinett und war für das Amt der Gesundheitsministerin von Brasilien im Gespräch. Welchen Anteil hat die Anthroposophie an der verheerenden Corona-Politik Brasiliens?
Hier findet ihr meine Arbeit in Presse- und Medienberichten.
Ich schreibe Kolumnen für das antifaschistische Magazin „der rechte rand„, das Weblog „Volksverpetzer“ und die Tageszeitung „Neues Deutschland„.
Dazu berate ich öffentlich-rechtliche Fernsehformate von ARD über ZDF bis ARTE zu den Themen Anthroposophie, Esoterik und Querdenken.
Interviews mit mir erschienen in zahlreichen nationalen und internationalen Printmedien wie F.A.Z., Hamburger Morgenpost, Der Spiegel, Tagesspiegel, taz, Welt, dem österreichischen Standard, dem französischen L’Express und dem britischen Guardian.
Meine Recherchen werden zitiert von Sektenberatungsstellen wie Sekten-Info NRW, dem französischen Nationalverband für Sektenopfer UNADFI, dem staatlichen deutschen core-nrw Netzwerk für Extremismusforschung und dem Deutschen Bundestag.
Dazu sieht und hört man mich in verschiedenen YouTube-Formaten und zahlreichen Podcasts, neuerdings auch in meinem eigenen. Im Jahr 2021 wurde mein Anthroposophie-Blog für den renommierten Grimme-Online-Award in der Kategorie „Wissen und Bildung“ nominiert.
Carls Zukunft der Woche – „Die Folge mit dem Kackhörnchen“
„Glaube doch bitte jede:r, was er oder sie mag. Die Gedanken sind frei, die Religion ohnehin und wer mit Dung gefüllte Kuhhörner im Acker vergraben möchte, soll es doch tun – wo ist also das Problem? Eine Folge über die Anthroposophie und zugleich ein Lehrstück darüber, wie leicht wir als Gesellschaft gewillt sind, alle Wissenschaft und alles kritische Denken fahren zu lassen. Zu Gast in dieser Folge ist Oliver Rautenberg, Journalist und Blogger, bekannt als „Der AnthroBlogger“.“
(Michael Carl und Anne Glaube, Carls Zukunft – „#166 Oliver Rautenberg – die Folge mit dem Kackhörnchen“, 03. August 2023)
Detektor.fm – „Anthroposophie: harmlos oder gefährlich?“
„Waldorfsalat: Expertise und Erfahrung:
Biodynamische Landwirtschaft nach Demeter, Weleda-Naturkosmetik und das Konzept der Waldorfschule — sie haben etwas Entscheidendes gemeinsam: Sie beruhen auf dem Konzept der Anthroposophie. Diese Weltanschauung geht zurück auf den österreichischen Reformpädagogen Rudolf Steiner, der seine anthroposophische Lehre Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt hat. In Steiners „Geisteslehre“ spielen Vorstellungen eine Rolle, die dem gegenwärtigen naturwissenschaftlichen Erkenntnisstand eindeutig widersprechen — und womöglich sogar unsere Demokratie gefährden können. Genau hier setzt der „Waldorfsalat“ an.
Obwohl das „System Waldorf“ immer wieder in der Kritik steht, genießen anthroposophische Ansätze besonders in bürgerlichen Kreisen noch immer einen guten Ruf. Auf Waldorfschulen gebe es weniger Zwang und Leistungsdruck, lautet zum Beispiel eine der weitverbreiteten Annahmen. Tatsächlich prägt die Pädagogik Kinder und Jugendliche oft nachhaltig, allerdings nicht nur im Guten. Davon berichten „Ex-Waldis“ im Podcast „Waldorfsalat“. Zusammen mit Expert*innen aus Wissenschaft und Journalismus und dem Host und „Anthro-Blogger“ Oliver Rautenberg wird in jeder Folge „Waldorfsalat“ ein Aspekt der Anthroposophie kritisch diskutiert.“
(Amira Klute, Joana Voss und Karolin Breitschädel, Detektor.fm „PodcastPodcast“, 31. Juli 2023)
WildMics Special Anthroposophie – „Waldorf Wozefak“
„Im 144. WildMics-Special ging es um die Anthroposophische Lehre und ihrem Einfluss auf die Waldorf Schulen.
Dabei haben wir die Aspekte der Lehre Rudolf Steiners betrachtet, die im Rahmen der anthroposophischen Grundausrichtung der Waldorfschulen untrennbar mit dem Schulkonzept verbunden sind und dazu führen, dass diese Schulform vielleicht nicht die erhoffte bessere Alternative zur „Regelschule“ ist.
Wir waren sehr froh, dass wir bei „Anthroblogger“ Oliver Rautenberg „nachsitzen“ durften.“
(Tommy Krappweis und Alexa & Alexander Waschkau – „WildMics Special Anthroposophie“, 11. Juli 2023)
Die Zeit – „Wenn ein Reichsbürger an der Tafel steht“
„Seit Langem kämpfen Eltern gegen Aktivitäten von Verschwörungsideologen an einer Waldorfschule (…). Steffen C., dafür spricht vieles, ist überzeugter Reichsbürger. (…) Lehrer Simon R. [schrieb] bereits 2015 einen Leserbrief an die Waldorfzeitschrift Erziehungskunst, in dem er bezweifelte, dass die Annexion der ukrainischen Krim durch Russland völkerrechtswidrig war. (…) Der Musiklehrer Tobias G. fiel Eltern als Mitwirkender der Ravensburger Querdenken-Versammlungen auf. Er soll Schüler unter Druck gesetzt haben, die Masken zum Schutz vor einer Covid-Infektion tragen wollten. (…)
Obwohl sich erst etwas bewegte, als die Probleme an der Waldorfschule Ravensburg öffentlich zu werden drohten, schöpft ein Teil der Schulgemeinschaft nun Hoffnung. Andere bleiben skeptisch. Zu Recht, findet der Waldorf-kritische Blogger Oliver Rautenberg:
„Es ist ein trauriges Symbol für die Abschottung der esoterischen Glaubensgemeinschaft nach außen hin“, die es Rechtsradikalen oder Holocaustleugnern in der Vergangenheit ermöglicht habe, teils Jahre als Waldorflehrer zu wirken. „Auch hier sind es wieder ehemalige und aktive Waldorf-Funktionäre, die für Aufarbeitung sorgen sollen.
Tatsächlich setzt sich Vorstand von Bildungseinrichtungen gegen Rechtsextremismus e. V. aus Waldorf-Funktionären zusammen.“
(Sebastian Lipp, „Wenn ein Reichsbürger an der Tafel steht“, Störungsmelder, Zeit Online, 18. April 2023)
„Anthroposophie verpackt als alternative Lebensweise: Landwirtschaft, Medizin, Pädagogik – Anthroposophie findet sich in viele Bereiche unserer Gesellschaft. Von Rudolf Steiner im 19. Jahrhundert begründet, beruht die Weltanschauung auch heute noch auf esoterischen Annahmen. Auch die Konzepte der biodynamischen Landwirtschaft, der Homöopathie oder der Waldorfschulen gehen auf den Esoteriker zurück. Hauptkritik an der Anthroposophie ist die Tatsache, dass die angewandten Methoden wissenschaftlich nicht belegt sind.
Rund 90 000 Schüler und Schülerinnen werden heutzutage an den 253 deutschen Waldorfschulen unterrichtet. Ziel der Anthroposophie sei es, die Welt zu verstehen. Aber nicht nur auf einer materiellen, sondern auch auf einer geistigen Ebene soll dies ermöglicht werden. Zugang zu dieser übersinnlichen Welt haben jedoch nur „Eingeweihte mit besonderen Fähigkeiten“.
„In der Anthroposophie hat man viele Überschneidungen mit Verschwörungsmythen, zum Beispiel, dass es gar keinen Zufall gibt, alles einem Plan folgt, dass die Welt nicht so ist, wie sie scheint.“
Oliver Rautenberg, Journalist, Blogger und Host bei ‚Waldorfsalat Podcast'“
(Hannah Kroeger, Lars Feyen, Annika Seiferlein, Eric Simonsen und Marie Jainta, „Zurück zum Thema Podcast – Ist Anthroposophie gefährlich?“, Detektor.FM Podcast „Zurück zum Thema“, 03. Januar 2023)
Der Spiegel – „Böll-Stiftung gibt gegenüber Anthroposophen klein bei“
„Die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland schäumte vor Wut: Ende Oktober war ein Podcast, produziert von der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg und ihrer bayerischen Schwester Petra-Kelly-Stiftung, online gegangen, in dem der Stuttgarter Journalist Dietrich Krauß sich kritisch mit dem Zusammenhang von Anthroposophen und »Querdenkern« auseinandersetzte.
In einem dreiseitigen Brief protestierte der Verein gegen eine »bizarre Anhäufung von Halbwahrheiten und falschen Tatsachenbehauptungen«. Krauß verbreite ein »Zerrbild« über die Anthroposophie, hieß es, er beteilige sich an einer »regelrechten Hetze gegen eine weltanschauliche Minderheit« und wolle letztlich den »totalen Ausschluss der Anthroposophie aus dem öffentlichen Leben«. (…)
In einer ersten Reaktion nahmen die Böll-und die Kelly-Stiftung den Podcast vergangene Woche vomNetz, »vorübergehend«, wie es damals hieß. (…)
Der Anthroposophie-Kritiker und Blogger Oliver Rautenberg vermutet hinter dem Einknicken der Stiftungen vor der Anthroposophischen Gesellschaft eine politische Motivation. Die Anthroposophie Steiners sei eine der Grundströmungen der Grünen. Es habe einen bitteren Beigeschmack, dass Krauß in seiner Arbeit beschnitten werde, »weil diese der kritisierten esoterischen Glaubensgemeinschaft missfällt«, sagt Rautenberg. »Der Böll-Stiftung als selbsterklärtem Ort für offene Debatten kann das nur schaden.«
(Matthias Meißner, „Angst vor dem eigenen Milieu – Böll-Stiftung gibt gegenüber Anthroposophen klein bei“, Der Spiegel, 26. November 2022)
ZDF Magazin Royale mit Jan Böhmermann – „Wenn freie Entfaltung auf gefährliche Weltanschauung trifft: Waldorfschulen“
„Staatliche Schulen: Kein warmes Wasser auf den Toiletten, statt Beamer und WLAN gibt es Polylux und Medienschrank und in den Heizungen stecken noch die Salamibrötchen der Abschlussklasse von 2010. Und obendrein verdient das deutsche Schulwesen in Sachen Kreativität und Raum für Entfaltung eher eine gut gemeinte 4+. Es bräuchte also eine Schule ohne Leistungsdruck und stickige Klassenzimmer. Was zum Anpacken, im Einklang mit der Natur, vielleicht sogar mit Streichelzoo – die Waldorfschulen. Ein Konzept mit außergewöhnlichen Ansätzen und einem mehr als fragwürdigen Erfinder mit Hang zu Rassenlehre und Esoterik. Und für alle Fantasy-Freunde: Gnome und sprechende Kräuter kommen auch nicht zu kurz.“
„Mehrere Abmahnungen durch Organisationen wie den Bund der Freien Waldorfschulen und eine zurzeit laufende Klage haben zum Ziel, meine Veröffentlichungen zu behindern.“ Oliver Rautenberg, Journalist.“
(Jan Böhmermann, ZDF Magazin Royale – „Wenn freie Entfaltung auf gefährliche Weltanschauung trifft: Waldorfschulen“, 18. November 2022)
Wie der Bund der Freien Waldorfschulen mit Kritiker:innen umgeht. Am Beispiel des Bloggers und Journalisten Oliver Rautenberg @AnthroBlogger. Ein Thread. (1/6) #thymiangnom
„Wahrscheinlich hat jeder schon einmal Demeter-Produkte gesehen: Nachhaltige Bio-Landwirtschaft, Inbegriff des Guten. Hinter all dem steckt eine esoterische Weltanschauung: die Anthroposophie.
Was weniger bekannt ist: Hinter all dem steckt eine esoterische Weltanschauung: die Anthroposophie. Im Herbst 2021 stand sie als eine Quelle der Querdenkerbewegung in der Kritik. Jochen Breyer will wissen: Welches Denken steckt dahinter? Wie ticken ihre Anhänger?
Was Jochen Breyer herausgefunden hat, hat ihn überrascht und oft erschreckt: Die Anthroposophie ist viel tiefer in unserer Gesellschaft verankert, als wir denken. In der Pädagogik. In der Medizin. In der Landwirtschaft. In der Finanzwelt. Es gibt Stiftungen wie die Software AG – Stiftung, die mit Milliarden dafür sorgen, dass sie sich ausbreitet, an Universitäten einzieht und in der Forschung Fuß fasst, gerade in der Medizin.
Und: In Anthroposophie steckt viel esoterisches Denken, das oft in starkem Gegensatz zur Wissenschaft steht. Es gibt dabei eine Art „Doppelsprech“: Nach außen wird von nachhaltiger Landwirtschaft gesprochen und einer Medizin, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Nach innen aber wirken esoterische Glaubenssätze.“
Im Interview: Der Blogger und Journalist Oliver Rautenberg.
(Jochen Breyer, „Am Puls Deutschlands zur Frage: Anthroposophie – gut oder gefährlich?“, ZDFzoom, 23. November 2022)
Übermedien – „Die Wunderwaffe der Waldorfschulen gegen einen kritischen Blogger“
„Wenn man als Journalist zum Thema Waldorfschulen recherchiert, kann es passieren, dass man unaufgefordert Post von einem „Institut für Verbraucherjournalismus“ (ifv) bekommt. Es schreibt Christoph Fasel, der sich als wissenschaftlicher Direktor, aber auch als Kollege vorstellt: „Als ehemaliger langjähriger Investigativ-Reporter des STERN weiß ich, wie wichtig (…) die professionelle Quellenkritik ist.“
Freundlicherweise hat Fasel für Journalisten, die zum Thema Waldorfschulen recherchieren, Vorarbeit bei der professionellen Quellenkritik geleistet: Im Auftrag des Bundes der Freien Waldorfschulen und der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland (AGiD) hat er untersucht, ob ein bekannter Waldorfschulen-kritischer Blogger „eine glaubwürdige Quelle für seriösen Journalismus sein“ könne. Und, siehe da: „Das Ergebnis unsere [sic] Untersuchung ist eindeutig.„
Fasel spoilert es im Text seiner Mail nicht gleich, aber er hat seine Untersuchung und eine Pressemitteilung angehängt. Die eine trägt die Überschrift: „Keine Quelle für Qualitäts-Journalismus“, die andere: „Vorsicht vor unseriösen Quellen!“.
Praktisch, wenn jemand wie Fasel nicht nur einen Wissenschaftler-Kittel trägt, sondern auch einen Journalisten-Hut aufhat. Was man allerdings nicht sieht: dass er auch in einem PR-Berater-Anzug steckt.
Fasel hat nicht nur seine Untersuchung des Waldorfschulen-Kritikers im Auftrag der Waldorfschulen gemacht. Er steht auch sonst in deren Lohn, als Berater für Krisen-PR.
Das könnte erklären, warum sein vermeintlich wissenschaftlich fundiertes Urteil über den Kritiker so eindeutig ausfällt, und warum er es ungefragt durch die Gegend schickt. Trotzdem ist es verblüffend, wie unseriös die Arbeit ist, die dem „Anthro-Blogger“ unseriöses Arbeiten unterstellt.“
(Stefan Niggemeier – „Die Wunderwaffe der Waldorfschulen gegen einen kritischen Blogger“, Übermedien, 18. November 2022)
Krautreporter – „So werden Waldorf-Kritiker:innen eingeschüchtert“
„Am 17. November 2021 veröffentlicht der Journalist Daniel Erk ein Interview mit dem Blogger Oliver Rautenberg im Tagesspiegel. Rautenberg gilt als der lauteste Kritiker von Rudolf Steiner, dessen Weltanschauung, der Anthroposophie, und Waldorfschulen. Seit rund zehn Jahren schreibt Rautenberg darüber in seinem Blog. Kurz vor Mitternacht, Erks Interview ist zu diesem Zeitpunkt lediglich in der Onlineausgabe zu lesen, bekommt Daniel Erk die erste Lesermail: „Guten Tag, man sollte Sie eigentlich verbieten.“
Ein halbes Jahr später, am Abend des 22. Mai (wir recherchieren zu diesem Zeitpunkt seit zwei Wochen ebenfalls zum Thema Waldorfschulen) meldet Daniel Erk sich auf Twitter. Seine Nachricht soll uns warnen: „Ich hatte letzten Winter ein Interview mit Oliver Rautenberg im Tagesspiegel. Da hat sich ziemlich schnell eine Kanzlei aus Bonn gemeldet“, schreibt der Journalist. Er habe in 20 Jahren Journalismus zu keinem anderen Thema derart viele, offenbar koordinierte Leser:innen-Briefe bekommen.
Heute, ein halbes Jahr später, haben wir mit mehreren Journalist:innen, Autor:innen und Wissenschaftler:innen gesprochen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Wir haben auch Oliver Rautenberg direkt gefragt, welche Reaktionen seine Beiträge bei Anthroposoph:innen auslösen. Er sagt: „Ich habe keine Lust, dass die irgendwann mit Fackeln vor meiner Tür stehen.“
Unsere Recherche mit dem ZDF Magazin Royale legt offen, wie der Bund der Freien Waldorfschulen und die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland seit Jahren gegen Kritiker:innen vorgehen. Gegen Autor:innen, die die Anthroposophie kritisieren, wettern sie öffentlich in Artikeln oder lassen dubiose Gutachten erstellen. Wer weiterhin kritisch berichtet, erhält Unterlassungsforderungen. Mit diesen ziehen anthroposophische Verbände notfalls bis vors Gericht.“
(Bent Freiwald und Leonie Bender, Krautreporter – „So werden Waldorf-Kritiker:innen eingeschüchtert.Zur Not ziehen der Bund der Freien Waldorfschulen und die Anthroposophische Gesellschaft gegen sie vor Gericht“, 18. November 2022)
Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages – „Anthroposophie und Corona-Proteste“
„Die nachfolgende Dokumentation enthält auftragsgemäß Zeitungsartikel, Internetseiten und Publikationen, die der Frage nachgehen, ob es „aktuelle Verbindungen zwischen der Anthroposophie beziehungsweise entsprechenden Organisationen und rechtsextremistischen sowie verschwörungstheoretischen Gruppierungen in Deutschland“ gibt. Dabei geht es laut Auftrag darum, ob es Belege für eine institutionelle Zusammenarbeit gibt.
Seit mehreren Jahren gibt es Diskussionen darüber, ob die von Rudolf Steiner (1861-1925) begründete Anthroposophie rassistisches und antisemitisches Gedankengut enthält. Seit Beginn der Proteste gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gab es Medienberichte, die sowohl von einer Unterwanderung der Proteste durch rechtsextreme Gruppierungen als auch von Teilnehmerinnen und Teilnehmern berichteten, die dem anthroposophischen Milieu, vorrangig aus Süddeutschland, zuzurechnen seien. Die Artikel lösten teils Debatten unter der Leserschaft aus, in denen u. a. der Vorwurf erhoben wurde, es würde ein „Zerrbild“ der Szene gezeichnet, die eine größere Vielfalt an Meinungen und Ansichten aufweisen würde. (…)
Weitere Links: Blog des anthroposophie-kritischen Journalisten Oliver Rautenberg https://anthroposophie.blog/tag/rechtsextremismus/“
(Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag, Dokumentation WD 1 – 3000 – 024/22 – „Anthroposophie und Corona-Proteste“, 26. Oktober 2022)
Westdeutscher Rundfunk – „Nach Querdenker-Vorwürfen: Demo an Uni Witten-Herdecke“
„An der Universität Witten-Herdecke haben am Freitag mehr als 100 Studierende gegen die Querdenker-Bewegung demonstriert. Anlass sind Vorwürfe, dass es an der Uni selbst Querdenker-Tendenzen gebe.
Grund für die Vorwürfe: Zu einer Veranstaltung an der Uni waren zwei bekannte Personen aus der Szene eingeladen. Die Veranstaltung in den Universitätsräumen hat die Initiative „Das Ich im Wir“ mit Angehörigen der Uni Witten/Herdecke organisiert. Sie kritisiert den Umgang mit der Corona-Pandemie. (…)
„Wir haben uns im Rahmen unserer Initiative darum bemüht, auf der Veranstaltung unterschiedlichste berufliche/fachliche Aspekte und auch unterschiedlichste Standpunkte vorzustellen, um in einem kritischen Diskurs – im Idealfall – Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen“ (Bettina Berger, Initiative „Das Ich im Wir“)
Unterschiedliche Standpunkte? Verbesserungsmöglichkeiten? Nein, sagt Oliver Rautenberg. Darum gehe es der Gruppe nicht. Der Blogger beobachtet die Initiative seit Monaten kritisch und ist sich sicher, auf der Tagung sollten Verschwörungstheorien breiten Raum finden.
„Gerade die Herrschaften die jetzt hier an dieser Initiative beteiligt sind, die Herren und Damen, sind vorher im Querdenker-Kosmos aufgetreten. Bei Filmprojekten, die sich gegen Impfungen und Corona-Schutzmaßnahmen wehren, haben Petitionen unterzeichnet, wo Corona-Schutzmaßnahmen als illegal und nicht förderlich bezeichnet werden. Und allein diese Haltung ist schon bedenklich – unabhängig davon, welche Gäste geladen waren.“
(Westdeutscher Rundfunk, Lokalzeit Live, „Nach Querdenker-Vorwürfen: Demo an Uni Witten-Herdecke“, 21. Oktober 2022)
„Mit einem rechtsextremen Symbol soll eine beliebte Berliner Biobäckerei Werbung gemacht haben. Diese Meldung kursierte kürzlich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Der Blogger Oliver Rautenberg warf der Märkisches Landbrot GmbH aus Neukölln vor, ein Bild eines sogenannten Kornkreises abgedruckt zu haben, dessen Form einer „Schwarzen Sonne“ ähnelt. Das Unternehmen distanziert sich vom Symbol und zieht Konsequenzen. (…)
„Das bei Rechtsesoterikern beliebte Symbol aus drei Hakenkreuzen stammt aus der Nazizeit. Die Bäckerei verwendete es für ihre Werbe-Prospekte und ihren Kornkreis-Kalender“, schreib Rautenberg am Montag auf Twitter. Der Beitrag bisher von über 900 Accounts weiterverbreitet und hat über 3500 Likes. (…) Das Unternehmen Märkisches Landbrot reagierte noch am Montag auf Facebook:
„Mit Bestürzung haben wir festgestellt, dass in der Tat in Werbematerialien und Kalender Kornkreise als Fotos und Grafiken abgebildet sind, deren Symbolik in der Zeit des Nationalsozialismus verwendet wurde.“ Der Zusammenhang sei den Verantwortlichen „bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht bewusst“ gewesen. (…) Dass das Bild gezielt ausgewählt worden sei, oder gar versteckte Propaganda sei, hatte allerdings auch der Blogger Rautenberg nicht behauptet. In der Demeterszene gebe es eine „mangelnde Sensibilisierung“, meint er.
Die Märkisches Landbrot GmbH wird in Zukunft generell auf Bilder von Kornkreisen verzichten.“
(Christoph Kluge, Tagesspiegel, „Schwarze Sonne, braunes Brot: Märkisches Landbrot reagiert „bestürzt“ auf Nazi-Vorwürfe“, 29. September 2022)
L’Express – „Biodynamik, Alternativmedizin: Charles III., wissenschaftsfeindlicher König und Freund von Scharlatanen“
„Der neue Monarch nutzte seinen Einfluss, um die Förderung ausgefallenerer Therapien sicherzustellen, und sagte bereits, er sei stolz darauf, „ein Feind der Aufklärung“ zu sein. (…)
Der neue König Charles III. ist seit langem umweltbewusst und ein begeisterter Botaniker und Gärtner. Bereits 1986 stellte er seine Farm in Highgrove auf biologische Landwirtschaft um. Weniger bekannt ist, dass der neue König auch ein begeisterter Anhänger der Biodynamik ist, einer Reihe von landwirtschaftlichen Praktiken, die von dem Okkultisten Rudolf Steiner (1861-1925) entwickelt wurden. Der Begründer der Anthroposophie und Polygraf verfasste zahlreiche esoterische Schriften, in denen er Reinkarnation, Karma und dämonische Wesen vermischte, und gab seiner Lehre praktische Ausprägungen in der Erziehung (Steiner-Waldorf-Schulen), im Gesundheitswesen (anthroposophische Medizin) und in der Landwirtschaft (Biodynamie).
„Steiner wollte hellsichtig sein, indem er angeblich in der Zukunft wie in der Vergangenheit lesen konnte. Aber nicht ein einziges seiner Konzepte wurde wissenschaftlich bestätigt“, kritisiert der deutsche freie Journalist Oliver Rautenberg, der sich auf Anthroposophie spezialisiert hat. „1924 erwähnte Steiner die Düngung des Bodens. Heute behauptet Demeter (die Marke, die biodynamische Produkte zertifiziert, Anm. d. Red.), dass sie die Böden regeneriert, obwohl sie magische Heilmittel wie Kuhhörner und homöopathische Dosen einsetzt. Natürlich ist eine Landwirtschaft ohne Pestizide tugendhaft. Das ist die biologische Landwirtschaft. Aber die esoterischen Demeter-Protokolle, die angeblich kosmische Kräfte einfangen sollen, fügen nichts hinzu. Das ist einfach nur Pseudowissenschaft“, sagt er.
(Stéphanie Benz et Thomas Mahler, L’Express, „Biodynamie, médecines alternatives… Charles III, roi anti-sciences et ami des charlatans“, 12. September 2022)
Frankfurter Allgemeine Zeitung – „Was hilft´s? Die Anthroposophie ist im Querdenker-Lager angekommen.“
„Was hilft’s? Die Anthroposophie ist in der Pandemie im Querdenker-Lager angekommen. Jetzt sucht sie ihr Heil vor Gericht. (…)
Angesichts der zuletzt „vielen medialen Kritik“ gehen Anthroposophie-Verbände nun in die Offensive. „Es reicht!“, so Nele Auschra vom Bund der Freien Waldorfschulen (BFW) in einer Pressemitteilung über eine angebliche „Welle von Falschmeldungen“. (…) gegen einen Blogger, der uns „entgegen diesen Tatsachen in die Ecke der Impfgegner stellen wollte“, seien sie rechtlich vorgegangen. Damit dürfte der „Anthroposophie-Blogger“ Oliver Rautenberg gemeint sein, der Berichte über Missstände aufgreift und in sozialen Medien eine erhebliche Reichweite hat. (…)
Die Anthroposophische Gesellschaft hat einen PR-Berater engagiert – und warnt vor dem Blogger. „Vorsicht vor unprofessionellen Quellen!“, so der Titel einer Pressemitteilung. Die PR-Leute haben ein zweiundzwanzigseitiges Traktat über Rautenberg mit der Überschrift „Keine Quelle für Qualitäts-Journalismus“ erstellt. Die Anthroposophische Gesellschaft hat auch beim Landgericht Hamburg Klage gegen ihn eingereicht. (…) Eine Unterlassungsaufforderung erhielt der Blogger auch vom BFW; er solle nicht den Eindruck erwecken, die Anthroposophie wende sich gegen Impfungen. Der BFW will außerdem [weitere] Aussagen verbieten lassen (…). Unterschrieben hat Rautenberg nicht.“
(Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Frankfurter Allgemeine Zeitung, „Was hilft’s? Die Anthroposophie ist in der Pandemie im Querdenker-Lager angekommen. Jetzt sucht sie ihr Heil vor Gericht“, 15. August 2022)
Nachgefragt Podcast – „Anthroposophie in der Wirtschaft“
„Bioprodukte von Demeter, Naturkosmetik, Schule ohne Leistungsdruck und Homöopathie: Die Lehre von Rudolf Steiner ist in der Gesellschaft in den Bereichen Pädagogik, Nahrungsmittel und der Medizin weit verbreitet. In dieser Folge geht es um den Teilbereich Anthroposophie in Unternehmen, wie auch dem Biolandbau. Warum pflegen Demeter, Weleda und Co. ihre Pflanzen nach Mondphasen, tanzen auch mal um Bäume und vergraben die bekannt gewordenen Kackhörnchen? Was steckt hinter der sogenannten biologisch-dynamischen Landwirtschaft und wie sind anthroposophische Unternehmen aufgebaut?
Mit dem Journalist Oliver Rautenberg, auch bekannt als der AnthroBlogger, spreche ich über die Folgen des Glaubens an alternative Wirkkräfte und der Anthroposophie als Nährboden für Wissenschaftsskepsis. Wie wägt man zwischen ökologischer Bodennutzung, hohem Tierwohl und einer Weltanschauung voller Esoterik und Okkultismus ab?“
(Michi Voth, Nachgefragt Podcast – Der kritische Talk: „Thema: Anthroposophie in der Wirtschaft“, 05. Juni 2022)
Sekten-Info Nordrhein-Westfalen – „Jahresbericht über die Aktivitäten neuer religiöser Gemeinschaften 2021“
„Diese Unterscheidung stimmt auch mit den Erfahrungen der BeraterInnen in unserer Einrichtung überein, so dass man vorsichtig behaupten kann, dass der Glaube an Esoterik einen Nährboden für Verschwörungstheorien darstellt. Auch die deutliche Ablehnung gegenüber Impfungen hat zu einem großen Teil ihren Ursprung in esoterischen und anthroposophischen Lehren. Ein Grundsatz des anthroposophischen Glaubens ist der Glaube an Karma und Reinkarnation. Krankheiten sind in diesem Zusammenhang als Schicksal zu verstehen, sie haben ihre Ursache in Verfehlungen in früheren Leben. Um diese Schuld zu tilgen, muss der Mensch eine Krankheit durchleben, nur dann kann die Höherentwicklung der Menschen als spirituelle Wesen gelingen. Wenn ein Mensch den leichten Weg geht, indem er durch Impfungen Krankheiten verhindert, dann verspielt er die Chance, im nächsten Leben ein höher entwickelter Mensch zu werden. Waldorfschulen fallen seit Jahrzehnten durch deutlich geringere Impfquoten (Masernimpfungen) gegenüber Regelschulen auf. Auch in der Corona-Pandemie zeigte sich, dass die Skepsis gegenüber Impfungen und Mund-Nasen-Schutz an Waldorfschulen besonders hoch war. Anthroposophisch orientierte Ärzte stehen der Schulmedizin kritisch gegenüber und stehen gemeinsam mit Waldorflehrern überdurchschnittlich oft auf den Bühnen der Querdenker-Demonstrationen.
Der Journalist Oliver Rautenberg bringt mit einem Zitat im Tagesspiegel die ideologische Verbindung auf den Punkt. „Der bekannte Religionshistoriker und Anthroposophieforscher Helmuth Zander hat mal gesagt, dass Verschwörungsmythen quasi die DNA der Anthroposophie sind. Bei Steiner gibt es keine Zufälle, alles folgt einem großen, geheimen Plan, und es gibt verborgene Wahrheiten, die nicht jeder sehen kann. Die inhaltliche Nähe der Denkmuster ist also da.““
(Sabine Riede, Sekten-Info Nordrhein-Westfalen e.V.: „Bericht über die Arbeit des Sekten-Info NRW und die Aktivitäten neuer religiöser Gemeinschaften 2021“, 02. Mai 2022)
Frankfurter Allgemeine Zeitung – „Warum so viele ‚Querdenker‘ an Rudolf Steiner glauben“
„Der südwestliche Zipfel Deutschlands hat sich in den vergangenen Monaten zu einer Hochburg der Impfkritiker entwickelt. In Städten wie Freiburg, Lörrach, Müllheim oder Schopfheim gibt es besonders viele „Spaziergänger“ und „Querdenker“. Sie tummeln sich in Telegram-Gruppen, marschieren an Montagen durch ihre Orte und verstoßen häufig gegen die Corona-Maßnahmen.
Schaut man auf die Protagonisten der Bewegung, fällt bei vielen eine Nähe zur Anthroposophie auf. (…)
„Die Melange aus Staatsferne, der traditionellen Impfskepsis und dem Hang zum esoterischen Denken in der Anthroposophie ist – nicht nur in Krisenzeiten – eine gefährliche Mischung“, sagt der Anthroposophie-kritische Blogger Oliver Rautenberg.“
(Rüdiger Soldt, Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Warum so viele ‚Querdenker‘ an Rudolf Steiner glauben“, 28. Februar 2022)
Der Standard – „Warum esoterische Hippies gemeinsam mit Rechtsextremen auf Corona-Demos marschieren“
„Wie sehr esoterische, spirituelle und wissenschaftsfeindliche Weltbilder unter den vielen Gegnerinnen und Gegnern der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verbreitet sind, hat die Universität Wien für eine Studie untersucht. Demnach stimmen nicht nur 54 Prozent der Unterstützerinnen und Unterstützer von Corona-Demonstrationen der Aussage zu, dass wir uns „mehr auf den gesunden Menschenverstand und weniger auf wissenschaftliche Studien verlassen sollten“, sondern 60 Prozent der Protestierenden glauben auch an ein Leben nach dem Tod. Bei jenen Befragten, die die Demonstrationen ablehnen, liegt der Anteil an Personen mit einem solchen spirituellen Glauben bei 40 Prozent.
Ein vergleichbares Bild zeigt sich beim Glauben an die pseudowissenschaftliche Behandlungsmethode Homöopathie. Genau genommen glauben etwa 60 Prozent der Befragten an Homöopathie. Bei jenen, die die Demonstrationen nicht unterstützen, glauben 43 Prozent daran, während 49 Prozent Homöopathie eher ablehnen.
„Der Glaube an Pseudomedizin ist der Einstieg in den Ausstieg vom rationalen Denken“, erklärt der Journalist und „Anthroposophie“-Experte Oliver Rautenberg. Er beobachtet auch, dass sich die Milieus von Pseudomedizin und Rechtsextremismus sich besonders auf Social Media vermischen: Es gibt einen Austausch und eine Vernetzung zwischen der extremen Rechten und der Bewegung gegen Impfstoffe und für sogenannte „alternative Medizin“.“
(Markus Sulzbacher, Der Standard: „Warum esoterische Hippies gemeinsam mit Rechtsextremen auf Corona-Demos marschieren“, 20. Februar 2022)
der rechte rand – „Sozial geht nie mit Rechtsradikalen“
„Ein Schicksalsjahr für die Anthroposophie: Das Pandemie-Jahr 2021 wurde für die Anthroposophen zum Schicksalsjahr. Aus der esoterischen Weltanschauung „Anthroposophie“ des Hellsehers Rudolf Steiner stammen alternative „Heilmittel“, ganzheitliche Waldorfschulen oder tierfreundliche Bio-Landwirtschaft. Doch der gute Ruf bröckelt, denn „alternative Fakten“ nehmen unter Gläubigen überhand. Waldorfschulen wurden als Hochburgen der Querdenkerei bekannt, anthroposophische „Mediziner“ machten Stimmung gegen Impfungen und Teile der Bio-Szene stehen wegen Faktenleugnung in der Kritik.
Legt der Staat den Anthroposophen plötzlich dieselben Regeln auf wie Normalsterblichen, kratzt er an ihrem Status als Vordenker der Alternativgläubigen. Der Soziologe Oliver Nachtwey spricht von „Etablierten, die egalisiert werden“ – ein Affront für die esoterisch Erleuchteten. Dass Vater Staat in ihre „Freiheit des Denkens“ (und Handelns) eingreift, ertragen viele kaum. Nachtweys Studie unter Querdenkern hatte ergeben, dass diese stark anthroposophischen Thesen anhingen. So sagte ein Vorstand der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft, Justus Wittich, dem ZDF: „Es kann nicht ein vormundschaftlicher Staat plötzlich sozusagen das Regime übernehmen.“ Doch – in einer Pandemie kann und muss er es.“
(Oliver Rautenberg in „der rechte rand – Das Antifaschistische Magazin“, Ausgabe Februar 2022)
Y-Kollektiv – „Globuli statt Impfung – wird Corona an Waldorfschulen verharmlost?
„Ärzte, die mit Meteorstaub Corona behandeln und Eltern, die gegen die Maskenpflicht demonstrieren. Besonders an Waldorfschulen sprengen Querdenker die Schulgemeinschaft. Warum sind sie gerade hier so anfällig für Fake News, Halbwahrheiten und esoterische Ideen? Y-Kollektiv Reporter Justus Wilhelm trifft Lehrer, die glauben, eine Impfung verhindert eine Wiedergeburt und eine ehemalige Schülerin, die gegen Verschwörungserzählungen ankämpft.„
Im Interview: Oliver „AnthroBlogger“ Rautenberg.
(Justus Wilhelm, Y-Kollektiv: „Globuli statt Impfung – wird Corona an Waldorfschulen verharmlost?“, 01. Februar 2022)
taz – die tageszeitung – „Der Zweifel wächst trotz Wissen“
„Eine Gruppe, die in der Debatte über das Impfen besonders in den Fokus rückt, sind die anthroposophischen Ärzt:innen. Die Medizin ist neben der Pädagogik und der Landwirtschaft eines der drei Hauptgebiete, mit denen sich Anthroposoph:innen beschäftigen. In offiziellen Statements sprechen sich die jeweiligen Institutionen für die Corona-Impfung aus. (…) Dabei fällt zunächst auf, dass hier weder zum Impfen aufgerufen wird noch genau genommen eine Impfung empfohlen wird.
Der Journalist Oliver Rautenberg, der sich seit vielen Jahren intensiv mit Anthroposophie auseinandersetzt und den für den Grimme-Preis nominierten Anthroposophie-Blog betreibt, hält solche Aussagen für Feigenblätter. Dem offiziellen „ja“ der anthroposophischen Mediziner:innen folge in der Regel ein „aber“.“
(Daniel Böldt, taz – die tageszeitung: „Der Zweifel wächst trotz Wissen“, 18. Dezember 2021)
Evangelische Akademie Frankfurt – „Humor ist… Politische Satire aus der Anstalt in die Akademie“
„Satire leistet heute einen wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung mit ernsten gesellschaftlichen Themen. Das gilt auch für die ZDF-Sendung „Die Anstalt“. Beim Anschauen dieses explosiven Formats bleibt einem das Lachen oft im Halse stecken. Damit der Effekt nicht unkommentiert im eigenen Wohnzimmer verpufft, treffen wir uns zur „Nachbesprechung“ in der Akademie. Hier wird in großer Runde gelacht, weitergedacht und diskutiert. Popcorn und Getränke inklusive.
Diskussion zur aktuellen Sendung mit „Anstalt“-Redakteur Dr. Dietrich Krauß sowie dem Gast des Abends, Oliver Rautenberg (Journalist und Blogger), moderiert von Hanna-Lena Neuser.“
Eine Veranstaltung des Frankfurter Presse-Clubs, des Zentrums für Gesellschaftliche Verantwortung und der Evangelischen Akademie Frankfurt, 08. Dezember 2021.
Die Satire-Sendung „Die Anstalt“ befasste sich in ihrer Weihnachts-Sendung 2021 mit Anthroposophie, Homöopathie, Corona-Impfkritik, Waldorfschulen, Weleda und vielen anderen Elementen der Anthroposophie:„Das Anstaltsensemble lädt ein zur zweiten frostigen Corona-Weihnachtsfeier. Zu Gast bei Max Uthoff und Claus von Wagner sind Caroline Ebner und ‚Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie‘.
Zitat: „Was hat das damit zu tun, dass an jeder vierten Waldorfschule Impfkritik, Corona-Proteste, Verschwörungsmythen verbreitet worden sind? Das sag‘ nicht ich, das sagt der ‚AnthroBlogger‘ Oliver Rautenberg, der hat das gezählt.“ (Claus von Wagner, „ZDF – Die Anstalt“, 07. Dezember 2021)
BR24 „Possoch klärt“ – „Homöopathie und Anthroposophie: Verschlimmerer der Corona-Welle?“
„Die vierte Corona-Welle hat Deutschland voll im Griff – und das vor allem wegen der nach wie vor zu niedrigen Impfquote bei der deutschen Bevölkerung. Im Ausland stößt dies auf Verwunderung und wird häufig mit der in den deutschsprachigen Ländern weit verbreiteten Anhängerschaft zu Anthroposophie und Homöopathie verbunden – also der Glaube an alternative Heilverfahren wie zum Beispiel die Behandlung mit Globuli. Ist die Homöopathie mit schuld an der aktuellen Corona-Situation? Possoch klärt!
Mit dabei auch Oliver Rautenberg – er ist Journalist und Spezialist zum Thema Anthroposophie.“ (Dominic Possoch, „Homöopathie und Anthroposophie“, BR24, 02. Dezember 2021)
Methodisch Inkorrekt Podcast – „Der Schwurbel der Woche“
„Schwurbel der Woche: Der Schwurbel der Woche ist diesmal ein schönes recht ausführliches Interview mit dem Anthroblogger Oliver Rautenberg.“ (Nicolas Wöhrl, MinKorrekt Podcast Folge 204: „Mi204 – „Club der Nanotechnologen“, 30. November 2021)
Neues Deutschland – Kolumne: „Es schadet doch nichts“
„Anthroposophie geriert sich zunehmend als der esoterische Arm der Querdenker-Szene, warnt Oliver Rautenberg.“ (Kolumne von Oliver Rautenberg: „Es schadet doch nichts“ zur Anthroposophie in der Coronakrise. Neues Deutschland, 23. November 2021)
Diskutabel Podcast – „Anthroposophie, Waldorfschulen und Rudolf Steiner“
„Als wir mit Baldur in Folge 38 über seine Waldorf-Erfahrungen sprachen, war das auch Oliver Rautenberg zu unkritisch. Deshalb haben wir den Autor des Grimme-Online-Award nominierten Anthroposophie-Blogs eingeladen, um mit ihm über Ursachen und Wirkungen der Anthroposophie zu sprechen.
Ein Gespräch mit dem „AnthroBlogger“ Oliver Rautenberg.“ (Anselm Sellen und Karsten Lucke, Diskutabel Podcast – Der Podcast aus der Bildungsbehörde, 22. November 2021)
„Heute geht es um – Bio. Kaufen ganz sicher nicht alle von uns, schließlich muss man sich die 86% Aufpreis für ne Salatgurke auch erstmal leisten können. Aber sagen wir, wir könnten es uns alle leisten, sagen wir, es gäbe gar nichts anderes als Bio-Landwirtschaft – dann wäre dieser Planet ein besserer … richtig? Falsch.“ (Dr. Mai Thi Nguyen-Kim in MaiThink X – „Besseres Bio“, ZDF neo, 21. November 2021)
Berater der Sendung: Oliver ‚AnthroBlogger‘ Rautenberg.
Deutsche Welle: „Low vaccination rates in German-speaking countries“
„Nowhere in Western Europe is the COVID19 vaccination rate as low as in German-speaking countries. What could Rudolf Steiner possibly have to do with this?“ (Philipp Falkenstein, Deutsche Welle – „Low vaccination rates in German-speaking countries“, Interview mit Oliver Rautenberg, 20. November 2021)
Neue Osnabrücker Zeitung: „Demeter: Kackehörnchen, Millionenumsatz und esoterischer Unsinn“
„Osnabrück. Die Landwirtschaft in Deutschland steckt in einer Krise. Die ganze Landwirtschaft? Ein Anbauverband namens Demeter boomt. Der Umsatz kratzt an der Milliardenmarke. Doch wissen Verbraucher wirklich, was sie da kaufen?“ (Nora Burgard-Arp, „Biodynamische Landwirtschaft: Kackehörnchen, Millionenumsatz und esoterischer Unsinn“, Neue Osnabrücker Zeitung, 18. November 2021)
Neue Osnabrücker Zeitung: „Anthroposophie bei Demeter: Mit Elfen und Wichteln auf dem Acker“
„Der Begriff „Bio-Dynamisch“ ist in jedem Biosupermarkt zu finden, denn mit ihm schmücken sich die zahlreichen Demeter-Produkte. Doch was viele nicht wissen: Dahinter verbirgt sich vor allem Esoterik und Okkultismus.
Als Journalist beschäftigt sich Oliver Rautenberg seit 10 Jahren mit der Anthroposophie und hat auf seiner Webseite Anthroposophie.blog mehr als 1000 Artikel veröffentlich, die sich mit Rudolf Steiner, Demeter, Weleda und Waldorfschule beschäftigen.“ (Nora Burgard-Arp, „Interview mit Oliver Rautenberg – Anthroposophie bei Demeter“, Neue Osnabrücker Zeitung, 18. November 2021)
Tagesspiegel – „Macht Esoterik immun gegen Fakten?“
„Niedrige Impfquoten und Waldorfschulen: Die Impfquote im deutschsprachigen Raum ist besonders gering. Der Journalist Oliver Rautenberg sagt: Das liegt auch an der anthroposophischen Szene.
Im baden-württembergischen St. Georgen kam es Ende Oktober in einer Waldorfschule, an denen nach der Pädagogik des Anthroposophie-Begründers Rudolf Steiner unterrichtet wird, zu einem Corona-Ausbruch, in dessen Rahmen 117 Menschen erkrankten. Nun wurde öffentlich, dass sich 53 Schüler und 3 Lehrkräfe zuvor mittels Attest vom Tragen einer Maske hatten befreien lassen. (…)
Für den freiberuflichen Journalisten Oliver Rautenberg sind solche Nachrichten keine Überraschung. Rautenberg, 47, beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Szene, seit 2013 betreibt er das kritische Anthroposophie-Blog, das in diesem Jahr für den Grimme-Online-Award nominiert wurde. Er ist sich sicher: Es gibt zweifellos einen Zusammenhang zwischen Impfskepsis und Anthroposophie.“ (Interview mit Daniel Erk – „Sie glauben, dass Fakten für Kinder schädlich sind“, Tagesspiegel, 17. November 2021)
RobBubble – „Die Wahrheit hinter Bio-Marken – Was stimmt mit euch nicht?!“
„Was steckt wirklich hinter Bio-Marken wie Demeter oder Weleda? Beliebte Bio-Marken wie Demeter oder Weleda basieren auf den Lehren von dem Anthroposophen Rudolf Steiner. Rudolf Steiner war selbsternannter Hellseher – und bis heute spielt die Anthroposophie in der Bio-Dynamischen Landwirtschaft eine große Rolle. Doch Anthroposophie bedeutet auch Esoterik. Es bedeutet Wissenschaftsfeindlichkeit.
Quellen: „Interview von RobBubble mit Oliver Rautenberg. Ein Großteil der Arbeit ist dem Anthroposophie Blog zu verdanken: https://anthroposophie.blog/“ (RobBubble, „Die Wahrheit hinter Bio-Marken“, 10. August 2021)
„Anthroposophische Medizin bedient sich insbesondere alternativen Heilpraktiken wie der Homöopathie, es kommen aber auch Heilpflanzen und spezielle Therapieformen in Frage. Anhänger und Anhängerinnen dieser Idee verstehen darunter einen ganzheitlichen Ansatz der medizinischen Versorgung, die Bundesärztekammer hat aber schon 1993 festgestellt: Anthroposophie gehört nicht zu den ‚objektiv wirksamen Behandlungsverfahren.“
„Hat man zum Beispiel eine Erkrankung an einem Organ, dann überlegt sich der Anthroposoph: Welcher Planet passt zu diesem Organ? Und dann: Welches Mittel passt zu diesem Planeten?“ [Oliver Rautenberg, Blogger zum Thema Anthroposophie]
In dieser Folge spricht Ärztin Natalie Grams mit Oliver Rautenberg. Der Journalist betreibt einen Blog zum Thema und wurde dafür gerade erst für den Grimme Online Award nominiert.“ (Rabea Schloz, Redaktion Detektor.FM, 05. August 2021)
Westdeutsche Allgemeine Zeitung – „Corona: Die gefährliche Welt der radikalen Impfgegner“
„Ein Teil der Deutschen ist impfskeptisch – das nutzt die Querdenken-Bewegung.
Es ist die Sorge vieler Menschen, die „Querdenken“ nutzt. Laut Umfragen ist eine Minderheit, aber immerhin rund ein Drittel der Deutschen, skeptisch, was eine Covid-Impfung betrifft. Berichte über Thrombosen im Gehirn nach Impfungen, die wechselnden Empfehlungen, für wen verschiedene Impfstoffe geeignet seien, all das schuf Verunsicherung.
Unter die Corona-Proteste mischen sich auch immer wieder Esoteriker und Anthroposophen. Sie stellen „Naturheilkunde“ und „alternative Medizin“ den Impfungen gegen Corona entgegen. Der Einsatz gegen Impfen sei Kern vieler anthroposophischer Gruppen, sagt der Experte und Blogger Oliver Rautenberg im Gespräch mit unserer Redaktion. Ein Teil der Szene sei zulange als „harmlos“ angetan worden. Rautenberg warnt davor, den Einfluss der Gruppe zu unterschätzen. „In der Größe der Bewegung, aber auch in ihrer Radikalität.“ (Theresa Martus und Christian Unger, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 14. Mai 2021)
Grimme-Institut – „Nominierung für den Grimme Online Award 2021“
„Verschwörungsmythen und Esoterik erleben jetzt in der Zeit von Corona einen wirklichen Aufschwung. Oliver Rautenberg betrachtet in seinem Anthroposophie-Blog diese Strömungen um Rudolf Steiner und Waldorfschulen oder die Demeter-Landwirtschaft schon sehr lange und sehr kritisch.
Er verteufelt nicht alles, was da stattfindet, aber er schaut da wirklich mit einem sehr kritischen Blick drauf. Und er sieht auch Verbindungen zu den heutigen Maskenverweigerern und Impfgegnern.“ (Vera Lisakowski, Leitung Wettbewerb Grimme Online Award, 22. April 2021)
UNADFI – „Anthroposophische Medizin und Homöopathie, unbewiesene Wirksamkeit“
„Anthroposophische, homöopathische und pflanzliche Arzneimittel erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit bei Patienten, die nach eigenen Angaben Heilmittel mit natürlichen Inhaltsstoffen und ohne Nebenwirkungen bevorzugen.
Laut dem Journalisten und Anthroposophischen Experten Oliver Rautenberg wirken „verdünnte anthroposophische und homöopathische Arzneimittel nicht über den Placebo-Effekt hinaus. Dies wurde in den letzten 224 Jahren durch über 1.800 Studien und elf Metastudien belegt. „
Hersteller nutzen in den Augen Rautenbergs die Verwechslung zwischen Homöopathie und Anthroposophischer Medizin und „Naturheilkunde“ (einer in Deutschland anerkannten Disziplin). Darüber hinaus erwecken ihre Verschreibungen durch ärztliche Verschreibungen „oft den Anschein von echten Medikamenten“. (Der halbstaatliche französische Anti-Sekten-Verband UNADFI, „Anthroposophische Medizin und Homöopathie, unbewiesene Wirksamkeit“, 19, April 2021)
„Über die Verbreitung der Anthroposophie im Alltag und schwindende Grenzen zur radikalen Rechten sprach Paul Wellsow für „der rechte rand“ mit Oliver Rautenberg.
Auf seinem „anthroposophie.blog“ berichtet der freie Journalist über „Wirres aus der Welt der Anthroposophie“. (Paul Wellsow, „der rechte rand“ Nr. 189, 30. März 2021)
RTL – „Das taugen anthroposophische und homöopathische Medikamente“
„Sanfte und verträgliche Medikamente werden in Deutschland immer beliebter. Der Anteil der Kunden und Patienten, die sagen, dass sie Medikamente, die pflanzliche oder homöopathische Bestandteile haben, bevorzugen, hat laut einer Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Verbrauchs- und Medienanalyse in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Der Grund: Die Menschen wünschen sich natürliche Therapien – möglichst ohne Nebenwirkungen. Aber was taugen anthroposophische, homöopathische und pflanzenheilkundliche Medikamente wirklich? Und worin unterscheiden sie sich von pflanzlicher Medizin? Zwei Experten ordnen ein. (…)
Der Anthroposophie-Experte und Journalist Oliver Rautenberg: „Homöopathisch verdünnte Anthroposophika und Homöopathika wirken nicht über den Placebo-Effekt hinaus. Das ist durch mehr als 1.800 Studien und elf Meta-Studien seit 224 Jahren gut belegt.“. Das Vertrauen in naturbelassene Medizin wird dabei von den Herstellern in den Augen von Rautenberg eben auch bewusst ausgenutzt: „Die Verwechselung von homöopathischer und anthroposophischer Medizin mit ‚Naturheilkunde‘ ist von den Herstellern durchaus gewollt und wird auch aktiv betrieben.“ Dabei gilt auch, so Rautenberg, dass diese Präparate oft „den Anschein ‚echter‘ Medikamente“ erwecken – durch Verschreibungen durch Ärzte und Apothekenpflicht. „Hier fällt der Konsument auf das Marketing für Produkte herein, die weder einen Wirknachweis erbringen, noch dies laut Gesetz überhaupt müssen“ (Ingo Jacobs, RTL, 26. März 2021)
ARD Panorama – „Die Waldorfbewegung und die Corona-Krise“
„An den deutschen Waldorfschulen tobt ein Streit: Lehrer gegen Eltern, Eltern gegen Schulleiter, Schüler gegen Lehrer. Die Frage, die die Waldorfbewegung vor eine Zerreißprobe stellt: Wie gefährlich ist das Corona-Virus? (…)
Externer Link: Der Journalist Oliver Rautenberg beschäftigt sich seit Jahren kritisch mit Anthroposophie und Esoterik.“ (Konstanze Nastarowitz, Katharina Schiele und Caroline Walter, ARD Panorama, 12. Februar 2021)
Deutschlandfunk Nova – „Bio-dynamische Produkte: Esoterik oft inklusive“
„Wer Bio kauft, tut das meist aus einer Überzeugung heraus und mit dem Gefühl, etwas Gutes für sich und die Umwelt getan zu haben. Was aber nur wenige wissen: Bei vielen Bio-Siegeln schwingt oft Esoterik mit – und damit nicht selten auch ein wissenschaftskritisches Weltbild. (…)
Welche große Rolle Esoterik in Teilen der Biobranche spielt, beobachtet der Journalist Oliver Rautenberg seit rund acht Jahren auf seinem Blog. Darin setzt er sich vor allem kritisch mit der Anthroposophie auseinander, also der esoterischen Weltanschauung, die der bio-dynamischen Landwirtschaft zugrunde liegt.“ (Sophie Stigler, Deutschlandfunk Nova Grünstreifen, 28. Januar 2021)
The Guardian – „Ginger root and meteorite dust: the Steiner ‚Covid cures‘ offered in Germany“
„But Germany is also a country where some people who fall severely ill with Covid-19 can find themselves taken to hospitals where they are treated, under sedation and without a formalised opt-in procedure, with ginger-soaked chest compresses and homeopathic pellets containing highly diluted particles of iron supposedly harvested from shooting stars that have landed on earth. (…)
Oliver Rautenberg[s] critical blog on the subject has found a wider readership in the pandemic.“ (Philip Oltermann, The Guardian / The Observer Germany, 10. Januar 2021)
„‚Zerstörerische Geisteseliten‘ – Warum Demeter Nähe zu Querdenkern vorgeworfen wird.
Ein Artikel des Bio-Verbandes Demeter träumt von einer Welt voll von gegenseitigem Vertrauen, aber ohne Kontrolle und Forschung. Das passt zur Strategie der esoterischen Bewegung, die im großen Stil alternative Wahrheiten verkauft, aber deren Existenz nicht beweisen kann. Nach Kritik löscht Demeter den Artikel – und alle Verweise auf die eigene, pseudowissenschaftliche Forschung gleich mit.
Gastbeitrag von Oliver Rautenberg („Anthroposophie.blog“)“ (Der Volksverpetzer, 5. Januar 2021)
Wolpertinger Podcast – „Was ist Anthroposophie, Oliver Rautenberg?“
„Für unsere fünfte Folge steigen wir gemeinsam mit dem Journalisten Oliver Rautenberg tief ein in die Welt der geheimen Wissenschaften, der okkulten Weltsicht und eines millionenschweren Netzwerkes.
Der Blogger erzählt uns, wie aus dem Personen-Kult rund um Rudolf Steiner innerhalb eines knappen Jahrhunderts ein ökonomisch-ökologisch-pädagogisches Riesen-Netz entstanden ist und zu welchen Komplikationen das in der aktuellen Corona-Krise führt. Wenn ihr mehr von Oliver Rautenberg lesen wollt, dann schaut doch mal bei https://anthroposophie.blog/ vorbei.„ (Felix Schulz und Jan Stich, Wolpertinger Podcast, 24. Dezember 2020)
„Die “Sendung mit der Maus” hat eine siebenminütige Sachgeschichte über die Mistel produziert, eine Pflanzensorte, die als Halbschmarotzer auf Bäumen oder Sträuchern wächst. Mit dabei ein “Mistel-Experte” aus dem Bereich der esoterischen Pseudomedizin. Anthroposophie-Kenner Oliver Rautenberg dröselt die Sache auf und erklärt, was an dem Mistel-Filmchen Mist ist.“ (Lorenz Meyer – BILDblog, 14. Dezember 2020)
taz – die tageszeitung – „Waldorfschulen und Corona – Gefährliche Freiräume“
„Die Waldorfpädagogik baut auf „Erziehung zur Freiheit“. In der Pandemie ist an Waldorfschulen nicht klar, wo Freiheit aufhört und Diktatur beginnt. (…)
Der Görlitzer Waldorflehrer Thomas Brunner verschickte laut Recherchen des „anthroposophie.blogs“ Ende April eine Mail an Waldorfeltern, in der er vom „Wahnsinn der weltweiten politischen Manipulationen durch die Pharmalobby“, der „Gleichschaltung der Medien“ und der „gewollten, brutalen Aktion zur Knechtung und Ausbeutung der ganzen Menschheit“ schrieb.“ (Paul Wrusch, taz – die tageszeitung, 4. Dezember 2020)
„Vortrag „Verschwörungsmythen und Esoterik – harmlos oder gefährlich?“, aus der Reihe „Schnöde Neue Welt“ des Hamburger Asta.
Oliver Rautenberg, wie passen Verschwörungsmythen in eine Vortragsreihe namens Schnöde Neue Welt? Oliver Rautenberg: Wie in Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“ geht es bei Verschwörungsmythen heute auch um das Bild einer Gesellschaft, die keinen Sinn mehr sieht im kritischen Denken. Wer in einer solchen Verschwörungsmentalität gefangen ist, kann fast nicht mehr abgeholt werden. Deswegen ist es wichtig, es möglichst gar nicht so weit kommen zu lassen und aufzuklären.“ (Ilka Kreutzträger, taz, 15. Dezember 2020)
Pottpost die Campuszeitung – „Unvoreingenommene Anthroposophie?“
„Zwei anthroposophische Mediziner:innen der Universität Witten/Herdecke forschen zu Nebenwirkungen des Tragens eines Mund-Nasen-Schutzes bei Kindern – und geben sich betont neutral. Bei genauerem Hinsehen entstehen daran aber erhebliche Zweifel. Ein Interview mit dem „AnthroBlogger“ Oliver Rautenberg über Maskengegnerschaft, Anthroposophie und Wissenschaft. (…)
Rautenberg: ‚Es gibt Anhaltspunkte, zu glauben, dass die Verschwörungsgläubigkeit vieler Anthroposoph:innen mit der eigenen Weltanschauung zu tun hat. Geht jemand davon aus, dass es versteckte Wahrheiten und versteckte Welten gebe, die nicht alle wahrnehmen könnten, und sich versteckte Kämpfe zwischen Gut und Böse als eine Art gnostischer Kampf vollzögen, dann ist in diesem magischen Denken die Verschwörung schon angelegt. Auffällig ist ein tiefes Misstrauen in staatliche Maßnahmen, in öffentlich-rechtliche und freie Medien und in den Wissenschaftsbetrieb als solchen. Insofern ist seit dem Beginn der Pandemie die anthroposophische Bewegung in all ihren Praxisfeldern eher als Multiplikatorin für Verschwörungsmythen aufgetreten anstatt als Löserin von irgendwelchen Problemen‘.“ (Jan Sikorski und Joshua Stahl, Campuszeitung Pottpost der Universität Witten-Herdecke, 24. Dezember 2020)
BZ Basel – „Twitter verpasste den Anthroposophen einen Maulkorb“
„Die Covidkrise trifft das Goetheanum finanziell. Um Spenden zu sammeln, veröffentlichte das Goetheanum ein Video-Interview mit Justus Wittich. Doch es ist nicht die einzige Baustelle. Im März sperrte Twitter zeitweise alle Konten des Goetheanums. (…)
Auf den Goetheanum-Kanälen werden Hinweise zu Veranstaltungen und Publikationen sowie Medienmitteilungen verbreitet. Ein Video könnte es gewesen sein, das Twitter auf den Plan rief. Das schreibt der Journalist und Anthroposophiekritiker Oliver Rautenberg in seinem «Anthroposophie.blog».“ (Benjamin Wieland, Basellandschaftliche Zeitung, 24. Dezember 2020)
„Während der Corona-Pandemie kokettieren immer mehr Waldorf-Pädagogen öffentlich mit Verschwörungstheoretikern. Auch die beiden Karlsruher Waldorfschulen sind offenbar tief in der Querdenker-Szene verwurzelt. (…)
Für Oliver Rautenberg kommt die Nähe der Waldorfschulen zu Verschwörungstheoretikern nicht überraschend. „Die Querdenker-Szene ist sehr gut vernetzt mit der Anthroposophie“, sagt der Betreiber des Blogs Anthroposophie.blog, der in den vergangenen Jahren zahlreiche Informationen zur Waldorf-Bewegung veröffentlicht hat. Nach seinen Recherchen sind schon mindestens 30 Waldorf-Lehrer bei Querdenker-Demos aufgetreten.“ (Ekart Kinkel, Badische Neueste Nachrichten, 18. Dezember 2020)
MedWatch – „Die Anthroposophie ist ein Verschwörungsmythos“
„Seit 2013 schreibt Oliver Rautenberg im Netz über Anthroposophie. In den acht Jahren hat er unzählige Artikel verfasst und rund tausend Zitate, Presseberichte und Schnipsel aus der Welt der Anthroposophie gesammelt. Das alles macht er ehrenamtlich, im normalen Leben ist er Kaufmann. Zur Anthroposophie brachte ihn ein persönliches Erlebnis, wie er im Interview erzählt. (…)
‚Es gibt durchaus Leute, die schreiben, sie würden mich gerne irgendwo am Baum hängen sehen. Manche glauben, ich wäre von einem Dämon geschickt, um ihren Glauben zu testen, oder sie vermuten, ich würde von irgendeiner Lobby bezahlt, um Esoterik schlecht zu machen. Wenn jemand fragt, warum ich die Anthroposophie „so sehr hasse“, antworte ich mit Douglas Adams: „Nur weil ein Garten schön ist, muss man nicht daran glauben, dass Feen darin hausen.“ Ich hasse auch Feen nicht.‘ “ (Nicola Kuhrt, MedWatch, 30. November 2020)
core-nrw Netzwerk für Extremismusforschung – „Pandemie-Leugnung und extreme Rechte“
„Esoterik und Verschwörungsdenken sind zwei Formen des Umgangs mit Situationen, die als Kontrollverlust wahrgenommen werden (…). Insofern gibt es strukturelle Ähnlichkeiten und Anschlussmöglichkeiten an Verschwörungserzählungen. Anhängerinnen der Anthroposophie Rudolf Steiners treten immer wieder als Rednerinnen bei den Versammlungen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 auf und referieren unterschiedliche Verschwörungsnarrative (für Beispiele vgl. https://anthroposophie.blog/).
Auch die langjährige und ausgedehnte Präsenz anthroposophischer Einrichtungen in Süddeutschland mag einen Teil zur Erklärung beitragen, warum die Querdenken-Bewegung dort ihre Schwerpunkte hat.“ (Prof. Dr. Fabian Virchow, Alexander Häusler, core-nrw Netzwerk für Extremismusforschung im Auftrag des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, November 2020)
„Eine Pädagogin des Waldorf-Instituts am Annener Berg hat eine öffentliche Chatgruppe gegründet. Darin werden unter anderem Videos von Verschwörungstheoretikern geteilt. (…)
Für Oliver Rautenberg, der die anthroposophische Szene als Blogger kritisch begleitet, steht die von der Wittener Waldorf-Ausbilderin gegründete Gruppe exemplarisch für die Denkweise, die bei vielen Anhängern der Lehren Rudolf Steiners verbreitet ist. Der Ansatz sei dabei stets gleich: Die Corona-Pandemie sei gefaked, sprich vorgetäuscht. Die Staatsmedien würden dabei mitspielen. ‚Sie reden sich in Rage gegen eine angeblich unfreie Gesellschaft‘.“ (Stephanie Heske, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 5. Oktober 2020)
„Eine Dozentin des Waldorf-Instituts in Witten verbreitet in einer Chat-Gruppe Verschwörungstheorien und leugnet die Gefahren durch Corona.“ (Stephanie Heske, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 2. Oktober 2020)
Der Standard – „Die zehn tollsten Heilmethoden gegen das Coronavirus“
„Der Herz-Lungen-Tanz der Anthroposophen. Vorneweg: Unser Vortänzer Theodor vom anthroposophischen Thinktank Eurythmy4you weist uns darauf hin, dass es „keinen hundertprozentigen Schutz gegen Viruserkrankungen gibt.“ Aber mit einer flotten Sohle auf dem Parkett kann man zumindest schön „an den Lungenkräften arbeiten“. Falls uns das Virus dennoch hinwegrafft, ist das Karma unser Freund: „Wenn es einen trotz allem erwischt, nimmt man damit ein zum Teil gemeinsames Schicksal auf sich.“
Neue Deister Zeitung – „Freie Waldorfschule Sorsum: Empörung und Kündigungsdrohungen“
„Eine Verbindung von der Coronakrise über den 11. September 2001 bis zu Adolf Hitler klingt holprig. Dass sie trotzdem jemand zieht, sorgt für viel Wirbel, für Kündigungsdrohungen und Kritik an der sonst eher beschaulichen Freien Waldorfschule Sorsum, die auch bei Springer Eltern nicht unbeliebt ist.
Mit einem Interview mit Oliver Rautenberg.“ (Christian Zett, Neue Deister Zeitung, 26. Mai 2020)
Allgäu Rechtsaußen – „Rapunzel-Chef: »Hang zu irrationalen und daher gefährlichen Weltbildern«“
„Der Eifer, mit dem Joseph Wilhelm in der Causa Attila Hildmann zurückrudert, ist erstaunlich, kommentiert der »Anthroblogger« Oliver Rautenberg in einem Gastbeitrag für Allgäu ⇏ rechtsaußen und analysiert die kritisierten Äußerungen des Rapunzel-Chefs. Auf seinem Blog beleuchtet Rautenberg die anthroposophische Szene und deren »okkult-magisches Weltbild«.
Rautenberg: „Aus dieser okkult-magischen Variante des Bio-Anbaus kommt auch der Rapunzel-Gründer: Schon als Teenager hatte Joseph Wilhelm seine Ausbildung bei den Anhängern der Biodynamik gemacht. Die vom Hellseher Rudolf Steiner erdachte Methode aus Astrologie und Sternenkräften, ätherischen Schwingungen aus vergrabenen Kuhhörnern und einem Wassergedächtnis in homöopathischem Dünger könnte die Basis für manch irrationale Einstellung des Konzernchefs sein.“ (Sebastian Lipp, Allgäu Rechtsaußen, 21. Mai 2020)
Die Welt – „In Mathe und Physik hatte ich unglaublich viel nachzuholen“
„Engagierte Eltern, echte Klassengemeinschaften, Bio-Essen: 100 Jahre nach Gründung der ersten Waldorfschule ist diese Form der Pädagogik beliebt wie nie. Und das weltweit. Da geht der kritische Umgang mit dem esoterischen Überbau fast unter. (…)
Kritiker sehen in Steiners Lehre ein irrationales und esoterisches Glaubenssystem, das von den Schulen aber nur widerwillig offengelegt werde: „Nach außen sieht alles rosig und toll aus“, sagt Oliver Rautenberg, der einen gut recherchierten, von vielen Anthroposophen allerdings innig gehassten Blog zum Thema schreibt: „Tatsächlich ist diese Ideologie aber durchdrungen von magischem Denken, dem Glauben an Karma und Reinkarnation und einer komplett rückwärtsgewandten Technikfeindlichkeit.“ Es gebe überaus autoritäre Züge in der Waldorf-Erziehung, sagt Rautenberg. Einwände gegen die Steinersche Weltsicht würden von der verschworenen Gemeinschaft der Waldorflehrer häufig abgetan: Schließlich stammten sie von Nicht-Eingeweihten, denen die Hellsichtigkeit der Anthroposophen fehle. „Und es ist schon fatal für ein Kind, wenn sein Karma oder eines seiner früheren Leben es dazu bestimmen, in der Schule gemobbt zu werden.“ Kinder oder Eltern, die sich über Mobbing beschwerten, würden oft als Störenfriede gebrandmarkt.“ (Susanne Gaschke, Die Welt, 5. September 2019)
„Alternative Schulen: Kann man ihnen trauen? Steiner, Montessori, Freinet: Diese Schulen sind schwer angesagt. Entstanden sind sie Anfang des vergangenen Jahrhunderts. Ihre alternative Pädagogik stellt das Kind in den Mittelpunkt. Doch es gibt auch Kritik: In Europa häufen sich die Vorwürfe, gerade an Steiner-Schulen herrschten schlimme Missstände, von Indoktrinierung ist die Rede.“ (Elise Bronsart, ARTE VoxPop, 19. Januar 2020)
Die Dokumentation basiert auf Recherchen von Oliver Rautenberg, Grégoire Perra und anderen.
Hamburger Morgenpost – „Bizarrer Fragebogen an Kieler Waldorfschule“
„Kiel –Intime Details: Eine Waldorfschule in Kiel hat mit ihrem Anmeldefragebogen bundesweit Diskussionen ausgelöst. Darin stellt die Schule unter anderem sehr private Fragen nach der Stillzeit des Kindes, dessen Fernsehkonsum und seinem Appetit. Sogar Satiriker Jan Böhmermann äußerte sich schon über den Vorfall.
Begonnen hatte die Diskussion, als Twitter-Nutzer Oliver Rautenberg den Fragebogen der Waldorfschule im Internet veröffentlichte.
„Wie lange wurde Ihr Kind gestillt? Wie lange sieht Ihr Kind durchschnittlich pro Tag Fernsehen? Machen Sie sich sorgen um die Entwicklung oder das Verhalten Ihres Kindes?“, wurde beispielsweise abgefragt – für viele Eltern eine deutliche Grenzüberschreitung. Wenig später teilte unter anderem Satiriker Jan Böhmermann den Tweet und sprach im Podcast „Fest und Flauschig“ mit Olli Schulz darüber. Beide waren sich darüber einig, dass solche Fragen definitiv nicht sein müssen.“ (Hamburger Morgenpost, 19. Dezember 2019)
Twitterperle des Tages – „Über das Aufnahmeformular einer Freien Waldorfschule“
„Dieser Thread ist ein bisschen komplizierter als andere, aber die Thematik dürfte einige von euch doch sehr interessieren.
Oliver Rautenberg bloggt u.a. über Waldorfschulen und Impfgegner. In dem nachfolgenden Beitrag hat er das Aufnahmeformular der freien Waldorfschule Kiel mal genauer unter die Lupe genommen und mit entsprechenden Querverweisen versehen.“ (Heinz Schröder, Twitterperlen, 19. Dezember 2019)
Böhmermann und Schulz: Fest und Flauschig – „Provinzielle Verhältnisse“
„Apropos Schule, Olli, ich habe einen schönen kleinen Fragebogen für Dich ausgebuddelt beim Surfen, und zwar für die Freie Waldorfschule Kiel. Es ist der Fragebogen, wenn man sein Kind anmelden möchte. Ich halte diesen Fragebogen, den ich hier vor mir sehe, für authentisch. Diese Fragen muss man beantworten als Eltern, wenn man sein Kind an der Freien Waldorfschule Kiel – ich weiß nicht, es gibt es auch viele andere Schulen, der ist von dieser Schule – anmelden möchte.“
Schulz: „Ist da ’ne Steiner…ist das die von Steiner?“
Böhmermann: „Ja, ja, eine Waldorfschule. Mit Eurythmie und dem ganzen Bums.“ (Jan Böhmermann und Olli Schulz, Podcast „Fest und Flauschig“, 15. Dezember 2019)
Giordano-Bruno-Stiftung – „VerSteinerte Erziehung – Über Risiken und Nebenwirkungen der Waldorfpädagogik“
„Vortrag und Diskussion mit André Sebastiani und Oliver Rautenberg zum 100. Jahresjubiläum der Waldorfschulen.
Die Waldorfschulen feiern in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag und erfreuen sich stetig wachsender Beliebtheit. Sie geben sich das Image der freundlichen, alternativen Schulen, in denen geringerer Leistungsdruck herrscht und individuell auf jedes Kind eingegangen wird. Dieses Image täuscht über die oft verstörenden Hintergründe der Waldorfpädagogik hinweg.
Das meinen der Lehrer und Autor André Sebastiani („Anthroposophie – eine kurze Kritik“) und der Blogger Oliver Rautenberg (www.anthroposophie.blog) in ihrem Vortrag. Sie beleuchten den esoterischen, anthroposophischen Hintergrund der Waldorfpädagogik. Sie zeigen, dass es sich keineswegs um eine moderne, ganzheitliche Reformpädagogik handelt und dass Fälle von Rechtsradikalen und Verschwörungsideologen genauso wenig Betriebsunfälle sind, wie die immer wieder auftretenden Masernepidemien. „Die Waldorfpädagogik ist im Kern irrational und antiaufklärerisch“, so Rautenberg und Sebastiani, „mit unserem Vortrag wollen wir zur dringend nötigen Aufklärung beitragen.“ (Giordano-Bruno-Stiftung Stuttgart / Mittlerer Neckar e.V., 7. September 2019)
Ein Artikel des Bio-Verbandes Demeter träumt von einer Welt voll von gegenseitigem Vertrauen, aber ohne Kontrolle und Forschung. Das passt zur Strategie der esoterischen Bewegung, die im großen Stil alternative Wahrheiten verkauft, aber deren Existenz nicht beweisen kann.Nach Kritik löscht Demeter den Artikel – und alle Verweise auf die eigene, pseudowissenschaftliche Forschung gleich mit.
Auf der Demeter-Webseite erschien kürzlich ein Artikel aus der Winter-Ausgabe des Demeter-Journals mit dem Titel: „Vertraue“. Der wirr erscheinende Text holperte über schief hängende Vergleiche, verbreitete Verschwörungsmythen und enthielt sprachliche Totalausfälle: Es gehe um das Thema „Vertrauen“ und um das „heiß gelaufene Denken“ der „Menschheit als Ganzer“.
In der Zukunfts-Utopie der Agrar-Astrologen las man dabei Statements, die in Zeiten grassierender Corona-Verschwörungsmythen bedenklich sind: Das Verlangen nach Kontrolle müsse durch Vertrauen ersetzt und die Herrschaft einer „zerstörerische Elite“ überwunden werden. Nach Kritik zog Demeter den Text heute zurück und verwahrt sich gegen Verschwörungsdenken. Zu recht?
Die Landesarbeitsgemeinschaft Freier Waldorfschulen in Niedersachsen und Bremen bildet Waldorflehrer*innen aus. In ihrem Projekt „Lehrerbildung in der Praxis“ können Lehrkräfte eine anthroposophische Besonderheit erlernen: Die Hellseherei.
„Niedersachsen und Bremen sind bundesweit Vorreiter in der Waldorflehrerausbildung!“
Gründer der Waldorfschulen und der ihr zugrunde liegenden esoterischen Weltanschauung Anthroposophie ist der österreichische Hellseher Rudolf Steiner. Die von ihm entwickelte Waldorfpädagogik, so betonen die Waldorf-Ausbilder, sei „wissenschaftlich gesichert„:
„Moderne Pädagogik – Waldorfschulen vermitteln wissenschaftlich gesichertes Wissen und Lernkompetenz wie jede andere Schule auch.“ (Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen/Bremen im Bund der Freien Waldorfschulen e.V. – „Waldorflehrer werden„, abgerufen am 03.09.2020)
Daran darf gezweifelt werden. Neben den Modulen für Lehrerbildung bietet die Arbeitsgemeinschaft im Projekt „Lehrerbildung in der Praxis (LiP)“ auch kostenpflichtige „Waldorf plus„-Module an. Diese wenden sich an „Eltern, Lehrer, Schüler, Geschäftsführer, Mitarbeiter im Vorstand„. Die dort behandelten Themen seien „Ihren Arbeitsfeldern entnommen„.
In der ab 10. September 2020 geplanten Veranstaltung „Veränderungen der Wesensglieder der Kinder“ geht es darum, die unsichtbaren Äther- und Astralleibe der Kinder zu erkennen.
Weleda ist ein esoterischer Kosmetik- und Pharmakonzern aus Schwäbisch-Gmünd. Die Firma ging 1928 hervor aus den vom Hellseher und Okkultisten Rudolf Steiner ab 1921 gegründeten Firmen Futurum AG und Der kommende Tag AG.
Steiner begründete auch die Weltanschauung „Anthroposophie“. Diese hat ihre eigene, esoterische Evolutionserzählung; man glaubt auch, über zusätzliche, nur hellseherisch wahrnehmbare „höhere Welten“ zu verfügen. Aus Ideen des Hellsehers entstanden auch die „biodynamische“ Landwirtschaft nach Demeter oder die Waldorfschulen.
Dieser Artikel soll exemplarisch zeigen, wie der esoterische Glaube anthroposophische Firmen oft komplett durchdringt und wie absurdeste Praktiken und Verfahren in der Alternativmedizin zum Alltag gehören.
Dabei dient hier stark die anthroposophische Firma Weleda als Beispiel. Ihre „ganzheitliche“ und „sanfte“ Naturmedizin ist teilweise hochgefährlich, ihre Methoden sind schmutzig – und immer da bedenklich, wo Wissenschaftlichkeit durch anthroposophische Lobbypolitik untergraben und ausgehöhlt wird.
Geschäft mit Naturkosmetik und Pseudomedizin
Weleda macht rund 75% des Umsatzes mit Kosmetik und 25% mit „Arznei“-Mitteln. Diese Mittel sind überwiegend der Pseudowissenschaft „anthroposophische Medizin“ zuzurechnen. Die Weleda-Gruppe machte 2019 einen Umsatz von knapp 430 Millionen Euro.
Die Naturkosmetik kann sich auch durch hohe Preise die Verwendung hochwertiger Inhaltsstoffe leisten. Durch Maßnahmen wie den Verzicht auf Mikroplastik ist die Marke bei Kunden überaus beliebt. Doch selbst in Cremes und Düften stecken eine gute Portion Pseudowissenschaft.
Die „Medizin“-Sparte von Weleda stellt vor allem Pseudomedizin her, welche in Teilen gefährlich ist. Ähnlich wie die Homöopathen arbeiten die Anthroposophen mit extremen Verdünnungen, wollen aber zusätzlich die „Aura“ des Menschen oder die „Kräfte des Kosmos“ mit einbeziehen. Die Wirkung anthroposophischer Mittel ist nicht nachgewiesen.
In diesem Artikel lest ihr:
Dokumentation gibt Einsichten in einen anthroposophischen Konzern
Irreführende Werbung und fehlende Wirknachweise
Weleda Metallspiegelfolien – Kosmische Kräfte wirken durch Fernheilung
Weleda ließ Kritiker im Internet denunzieren
Weleda zweifelt freie Berichterstattung über Homöopathie an
Weleda-Skandal – Tödliche Behandlung mit „alternativen“ Krebsmitteln
Weleda verharmlost gefährliche Kinderkrankheiten
Aggressive Marketingkampagnen zielen auf Hebammen
Staatssekretär für Verbraucherschutz empfiehlt Weledas Zuckerkügelchen
Pseudowissenschaft auch bei Unternehmensentscheidungen
Weleda-„Medizin“-Produkte werden durch Weleda-Kosmetik querfinanziert
Dokumentation gibt Einsichten in einen anthroposophischen Konzern
SWR-Dokumentation zeigt Esoterik und magische Rituale beim beliebten Naturkosmetik-Konzern. Mitarbeiter und Auszubildende werden mit Anthroposophie indoktriniert.
Einen seltenen Einblick in den Konzern bekam man in der Dokumentation des Südwestdeutschen Fernsehens (SWR): „Kosmetik aus der Natur – Weleda in Schwäbisch Gmünd“ vom 19.08.2015. Die Weleda-Mitarbeiter tauchen dabei selbst tief in den esoterischen Kosmos ein.
Rohstoffe werden kosmologisch angebaut und mit magischen Ritualen verarbeitet, manche Medizinprodukte sollen per geheimnisvoller Fernwirkung funktionieren. Die Mitarbeitern erhalten anthroposophische AddOns: Waldorf-Kindergarten, Eurythmie-Kurse und Massagen, Auszubildende bekommen Schulungen mit esoterischen Inhalten.
Methoden-Mix aus Astrologie, Homöopathie und Okkultismus
„Angebaut wird biologisch-dynamisch. Weleda bezeichnet sich selbst als „anthroposophisches Unternehmen“, das heißt Natur-Rhythmen beachten, kein künstlicher Dünger, keine Insektizide, keine Pestizide.“ (SWR)
Die Biodynamik ist eine pseudowissenschaftliche Anbauweise, die z. B. kosmische Rhythmen wie Mond- und Planetenstellungen berücksichtigt. Die vom Hellseher Steiner erfundene Methode zeichnet sich durch unwissenschaftliche Aspekte wie Astrologie oder Homöopathie aus.
Sicher ist der weitgehende (in Wirklichkeit aber nicht komplette) Verzicht auf Pestizide ein wunderbarer Ansatz. Astrologie als „Berücksichtigung von Natur-Rhythmen“ zu verklären ist jedoch ein starkes Stück vom Sender.
Kosmische Kuhantennen, magische Rituale und ein Wassergedächtnis
Der SWR zeigt auch, wie man homöopathischen „Dünger“ bei Weleda herstellt:
Kuhmist wird in ein Kuhhorn gefüllt und das Horn über Winter im Acker vergraben. Die Hörner seien „Antennen zum Kosmos“, die „astralische“ und „ätherische“ Strahlung aufnehmen. So würde der Kuhmist – mit kosmischen Kräften aufgeladen – zu „geistigem Mist“.
Der Mist wird dann zehntausendfach mit Wasser verdünnt – mit einem speziellen, magischen Rühr-Ritual: Genau eine Stunde lang muss die homöopathische Lösung – unbedingt von Hand – abwechselnd linksrehend und rechtsdrehend gerührt werden.
Dadurch sollen sich die kosmischen Energien auf ein angebliches „Wassergedächtnis“ übertragen.
„Er füllt Mist ins Kuhhorn. Das wird dann im Boden eingegraben.Die Energie der Kuh soll sich auf den Mist übertragen.“ Dann gibt´s Homöopathie: „Eine Stunde rühren, dann ist der biologisch-dynamische Dünger fertig“ (SWR)
Beim Rühr-Ritual empfiehlt es sich, positiv zu denken, so hört man.
Hellseherisch ausgewählte Heilpflanzen
Welche Pflanzen baut man bei Weleda für Kosmetik und „Medizin“ an? In der Anthroposophischen Medizin glaubt man: Der Mensch ist ein Abbild des Kosmos, seine Organe sind ein Abbild unseres Planetensystems. Mittel wählt man auch danach aus, welchem Planeten das kranke Organ zugeordnet wird.
Hellseher Steiner konnte die „Aura“ von Pflanzen erkennen und wählte Heilpflanzen auch danach aus, von welchem „Planeten“ sie stammen würden. Zu den Planeten gehören laut Anthroposophie auch die Sonne und der Mond.
Der SWR berichtet aus dem bio-dynamischen Weleda-Kräutergarten:
„Im bio-dynamischen Kräutergarten: Das Johanniskraut. Bei Weleda bezeichnet man sie auch als ‚Lichtpflanze‘.“ Sie helfe gegen Depressionen, denn: „Sie bringt dorthin das Licht, wo der Mensch im Dunklen lebt.“ (SWR)
Depressionen werden hier esoterisch verklärt – wer zu düsterem Gemüt neigt, soll also laut anthroposophischem Glauben eine Pflanze zu sich nehmen, die „Licht speichert“. Es ist zu erkennen, dass bereits die Auswahl der Rohstoffe durch Weleda auf Rudolf Steiners Hellseherei beruht.
Die Influencerin Priscilla Schürch schreibt über ihren Besuch im Weleda-Kräutergarten:
„Am Nachmittag hielt Weleda Experte Torsten Arncken einen interessanten und lehrreichen Vortrag zur anthroposophischen Pflanzenbetrachtung. Bei dieser geht es darum sich durch genaue und reine Sinneswahrnehmung so intensiv mit der Pflanze zu verbinden, dass sich daraus deren Zusammenhang zum Menschen und somit ihre spezifische Wirkung ablesen und verstehen lässt.“ (The Chic Advocate – „Zu Besuch im Weleda Erlebnisgarten„, abgerufen 18.09.2020)
Pflanzen anschauen, um ihre Wirkung zu erkennen? Wäre eine chemische Analyse da nicht besser? Nicht für Anthroposophen. Um das Hellsehen zu erlernen, muss man laut Weleda-Mitbegründer Steiner zuerst „Eingeweihter“ werden. Der „Erleuchtung“ gehen dabei meditative Übungen voraus.
Im Buch „Wie erlange ich Erkenntnisse der höheren Welten?“ beschreibt Steiner, man solle seine Aufmerksamkeit abwechselnd „auf etwas Wachsendes, Blühendes und Gedeihendes und auf etwas Welkendes, Absterbendes“ lenken. Bald würde sich vor dem geistigen Auge der „astrale Plan“, die „Seelenwelt“ auftun und man könne Formen und Linien erkennen, die „die geistige Gestalt“ der Pflanze darstellen.
Falsche Gedanken übertragen sich auf das Mittel
Bei der Verarbeitung der mittels Hellseherei angebauten und ausgewählten Pflanzen kommen okkult-magische Rituale zum Einsatz. In der Anthroposophie glaubt man offenbar an Gedankenübertragung. Dieser Ansatz findet sich jedenfalls in der Waldorfpädagogik, im biologisch-dynamischen Anbau und auch in der Medizin.
Hier wird ein Mittel „potenziert“, also im Wortsinne quasi „verstärkt“ – während man es in Wirklichkeit extrem verdünnt, oftmals bis unter die Nachweisgrenze. Nicht nur die „Informationen“ des Wirkstoffes sollen auf das Wassergedächtnis übertragen werden, sondern:
Falsche Gedanken könnten sich auf das Produkt übertragen.
Diese Mitarbeiterin fixiert daher beim rituellen Verschütteln einen Punkt an der Wand und versucht konzentriert, ihre Gedanken zu kontrollieren.
„Eine Spezialmethode: Das Potenzieren. Eine Heilpflanze wird stark verdünnt und dann mit einer ganz ungewöhnlichen Technik vermischt. Beim Mischen gilt absolute Ruhe und Konzentration. Noch nicht einmal falsche Gedanken sollten die harmonischen Bewegungen stören.“ (SWR)
Gedanken die sich auf das Produkt übertragen. Ein Produkt, bei dem sich die „Energie“ des Mitarbeiters auf die Inhaltsstoffe überträgt – das ist der Grund, warum Weleda hier keine Maschine zum Verschütteln benutzt.
Esoterische Tänze für Mitarbeiter
„Wer Mittags mal ausspannen will, macht Eurythmie, eine Tanzform.“ (SWR)
Eurythmie ist nicht nur eine Tanzform. Anthroposophen glauben, mit der vom Rudolf Steiner erfundenen „getanzte Sprache der Elfen- Gnomen und Engel“ eine mächtige, magische Technik zu besitzen.
Eurythmie soll nicht nur allerlei Krankheiten wie z. B. HIV lindern: Im biodynamischen Anbau betanzt man auch Pflanzen, um deren Geschmack oder Wachstum zu verbessern. Sie ist für Anthroposophen eine Zauberkunst, mit der man Menschen, Tiere, Pflanzen und sogar unsichtbare Naturwesen beeinflussen kann.
Die Vortänzerin: „Wir wollen alles Intellektuelle, das Denken weglassen.“ (SWR)
Quod erat demonstrandum.
Heilende Massagen mit magischen Symbolen
Mitarbeiter dürfen sich auch „rhythmische Massagen“ aus der pseudowissenschaftlichen anthroposophischen „Medizin“ gönnen, ein schönes Add-On. Auch hier geht es selbstredend nicht ohne Esoterik zu.
Diese Massagen sind nicht etwa nur Wellness, sondern sie sind angeblich eine „Heilung durch Berührung„. Und zwar für fast alle Krankheiten bis hin zu Krebs, so der Dachverband für anthroposophische „Medizin“, DAMiD.
Man massiere dabei „besondere Formen“ ein, wie das magische „Unendlichkeitszeichen“ der Leminskate, auch „liegende Acht“ genannt – oder gar Pentagramme.
Dadurch werde laut dem Dachverband Rhythmische Massage „der allem Lebendigen zu Grunde liegende Rhythmus wieder normalisiert„.
Das „Innere“ werde „durchwärmt„, „Rhythmen“ würden „normalisiert. Durch nichtssagende Formulierungen mogelt man sich geschickt um ganz konkrete Heilsversprechen herum. Mit denen könnte man sich mangels Nachweismöglichkeit in Schwierigkeiten bringen.
Anthroposophische Architektur, Farbenlehre und Schriftarten
Die Wände des Eurythmie-Saals vermeiden, wie auch das gesamte Gebäude, rechte Winkel. Diese seien laut Rudolf Steiner „unnatürlich“, da sie in der Natur nicht vorkämen. Diese Ansicht findet sich auch bei der Schriftart des Weleda-Logos.
Selbst die rosarote Farbe der Wände ist mit esoterischen Hintergedanken gewählt. Die Betrachtung roter Flächen erzeuge in den „Organen“ eine beruhigende „grüne Gegenfarbe„, so Rudolf Steiner. Wände und Fenster, Wandfarbe und Dekoration – alles ist vom esoterischen Glauben durchdrungen.
Esoterik-Workshops für Auszubildende
Die Azubis bekommen einen eigenen Esoterik-Workshop, bei dem sie ‚durch die Blume‘ ein wenig tiefgründige Anthroposophie eingeimpft bekommen. Der SWR lobt die „ganzheitliche“ Ausbildung im Hause Weleda so: „Sie lernen nicht nur Fakten!„.
Die Schulungsleiterin erklärt den jungen Leuten „Sprache geht immer auf die Ausatmung, immer weg von mir!„. Dann werfen die Auszubildenden symbolisch mit Worten.
Der SWR-Bericht geht sparsam um mit Kritik am Gebaren der Anthroposophen – wir dürfen für den Einblick dennoch dankbar sein. Die Dokumentation ist leider bei Youtube kürzlich gelöscht worden. Einen anderen Einblick gewährt Weleda in einem Imagefilm – inklusive magischer Verschüttelung ab Minute 07:15.
Fazit: Weleda baut nach esoterischen Methoden an, verarbeitet nach esoterischen Methoden, verkauft Esoterik. Mitarbeiter werden komplett in diesen Esoterik-Kosmos integriert. Doch Weleda greift noch weiter um sich.
Seine Kunden führt der Esoterik-Konzern bewusst an der Nase herum, wie das folgende Beispiel zeigt:
Irreführende Werbung und fehlende Wirknachweise
Weleda-Chef: Kunden kennen den pseudowissenschaftlichen Hintergrund anthroposophischer Mittel nicht – und das soll auch so bleiben
In einem Interview mit Apotheke Adhoc gab der neue Weleda-Entwicklungschef Ammendola an, er wolle „für die kommenden Jahre Evidenz für Weleda-Medikamente generieren„, an solchen Nachweisen würde es „mangeln„. Dazu brauche es die „Gewinnung von Fördermitteln für künftige wissenschaftliche Studien„.
„Zukünftig“? „In kommenden Jahren“? Weleda kann seit 1921 nicht erklären, wie ihr Hellseher-Hokuspokus eigentlich wirken soll. Und durch gesetzliche Ausnahmeregeln muss Weleda das auch nicht: Der durch intensive Lobbyarbeit erreichte, gesetzliche „Binnenkonsens“ befreit die „alternative“ Medizin von einem Wirknachweis. Die Mittel können ohne Medikamentenstudien zugelassen werden, Wirksamkeitsnachweise nach empirisch-wissenschaftlichen Kriterien müssen nicht erbracht werden.
Binnenkonsens: „Ein Binnenkonsens besteht hinsichtlich der Erstattung nicht verschreibungspflichtiger Arzneimittel der Anthroposophie und Homöopathie. Der Arzt kann sie bei schwerwiegenden Erkrankungen zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung verordnen (…) Arzneimittelrechtlich besteht in Deutschland ein Binnenkonsens bezüglich der zulassungspflichtigen Arzneimittel der Therapierichtungen Phytotherapie, Homöopathie und anthroposophische Medizin. Für sie sieht das deutsche Arzneimittelgesetz vor, dass in der Entscheidung über die Erteilung bzw. Verlängerung einer Vermarktungserlaubnis die „medizinischen Erfahrungen“ bzw. „die Besonderheiten“ dieser Therapierichtungen zu berücksichtigen sind.“ (Wikipedia: „Binnenkonsens“, Stand 11.06.2020)
Verwechselung mit Pflanzenheilkunde ist gewünscht
Mit der Werbung will man aber wie gewohnt weitermachen:
„In der anthroposophischen Ausrichtung vieler Produkte sieht Ammendola keine Umsatzbremse, da nach seiner Erfahrung etliche Kunden die Produkte aufgrund von Hörensagen kaufen, ohne den philosophischen Überbau zu kennen. Auch sei die Werbung weiterhin so geplant, dass für alle pflanzlichen, homöopatischen und anthroposophischen Stoffe mehrere Lesarten der Produkte möglich seien.“ (Apotheke Adhoc – „Weleda in Angriffsstimmung„, 2010)
„Mehrere Lesarten“ für unbedarfte Kunden, die den Hokuspokus-Hintergrund nicht kennen. Weleda ist sich bewusst, dass Kunden keine Ahnung haben, dass sie esoterische Scheinmedikamente ohne Wirknachweis kaufen.
Und Weleda „plant weiterhin„, Kunden durch Werbung eine „pflanzliche“ Wirkung vorzutäuschen. Und das, obwohl die meist homöopathischen Zubereitungen von Weleda in der Regel gar keinen Wirkstoff enthalten. Manche Produkte der anthroposophischen „Medizin“ sollen mit magischen Strahlen sogar aus der Ferne heilen können.
Weleda Metallspiegelfolien – Kosmische Kräfte wirken durch Fernheilung
Ein absurdes Weleda-Produkt: „Metallspiegelfolien“ heilen angeblich per „Fernwirkung“ mit „Planetenmetall“ von der Sonne
In der anthroposophische „Medizin“ nutzt man das „Planetenmetall“ Gold gegen Herzbeschwerden. Die „Metallstrahlung“ dieses „verdichteten Sonnenlichtes“ soll „Energieflüsse“ aktivieren.
Grundsätzlich gilt: Für die Annahmen der anthroposophischen „Medizin“ nach Rudolf Steiner gibt es keine Wirkungsnachweise. Sie ordnet den Organen beispielsweise Planeten zu, und diesen „siebenPlaneten“ (darunter auch der Mond und Sonne) werden wiederum Metalle zugeordnet:
Planeten sind Organe sind Metalle sind Chakren
Dem Herzen ist Gold (Aurum) zugeordnet. Laut anthroposophischem Glauben waren Sonne und Erde einst ein gemeinsamer Körper. Als die Sonne sich abspaltete, blieb das Gold als „verdichtetes Sonnenlicht“ auf Erden zurück. Den Ur-Zustand dieses Metalls versucht man in der Herstellung durch aufwändige Verfahren wieder zu erreichen:
„Metall wird in einem elektrischen Feld in den Zustand eines energiereichen, farbig leuchtenden Plasmas versetzt, ähnlich dem frühen kosmischen Zustand der Metalle.“ (Vademecum für äußere Anwendungen in der Anthroposophischen Pflege – „Metallspiegelfolie„)
Das Gold wird dann auf eine Folie aufgedampft und diese mit einer Baumwoll-Rückseite versehen.
Metallstrahlung soll heilende Fernwirkung haben
Das Gold wird also nicht als Mittel eingenommen, es berührt den Körper nicht einmal: Das Planetenmetall soll durch magische Fernwirkung („Metallstrahlung“) heilen, wenn man die Folie in der Herzgegend anbringt:
„Dadurch kann eine für das jeweilige Metall spezifische Wirkung in ungewöhnlicher Intensität auf den menschlichen Organismus entfaltet werden („Metallstrahlung“).
Diese Wirkung tritt ein, obwohl durch eine dünne Baumwollschicht kein unmittelbarer Hautkontakt zum Metallspiegel besteht.“ (Vademecum für äußere Anwendungen in der Anthroposophischen Pflege – „Metallspiegelfolie„)
Laut Packungsbeilage kann das Produkt, wenn es noch sauber genug ist, unendlich oft verwendet werden – die kosmischen Strahlen scheinen nie schwächer zu werden. Weleda warnt sogar vor der „ungewöhnliche intensiven Wirkung“ auf den menschlichen Organismus:
„Die Anwendung von Weleda Aurum Metallspiegelfolie in der Herzgegend darf nur in Absprache mit dem Arzt bzw. mit der Ärztin durchgeführt werden.“ (Weleda)
Beweisen will man die Metallstrahlung durch die güldene „Herzmedizin“ offenbar nicht: In Weledas Beiblatt zum Mittel heißt es – wenn auch zur Anwendung in der Schwangerschaft: „Systematische wissenschaftliche Untersuchungen wurden aber nie durchgeführt.“
Fachartikel „Außenanwendungen mit Metallspiegelfolien“
Wer sich dem esoterischen Wahn in Reinform hingeben will, der lese den Artikel des „Fachportals“ AnthroMedics (Slogan: „Entwicklung, Forschung, Evaluierung“) zu den Weleda Metallspiegelfolien.
Es ist erschütternd, was die Esoteriker für Wissenschaft halten. Rudolf Steiners hellseherische Thesen wie die Evolution der Planeten (wir erinnern uns, die Sonne wurde aus der Erde wiedergeboren) werden dabei als absolute Wahrheiten schlicht vorausgesetzt.
Im Artikel geht es um anthroposophische Kosmologie und Evolution, Planetenkräfte, die Erdbildung im „Auflöse- und Vergeistigungsprozess“, um Metalle die strahlen, ent-werden (sic!) und „bis in die Substanzfügung Träger von zukunftsgestaltenden Kräften“ sind.
Weleda ließ Kritiker im Internet denunzieren
Weleda und andere Hersteller „alternativer“ Medizin finanzierten ein Watchblog im Internet, dass Kritiker einschüchtern sollte
Kritik hört man bei anthroposophischen Unternehmen wie Weleda nicht gerne. Wer kein Anthroposoph ist, darf gegnerell nicht über das kosmische Geheimwissen der Glaubensgemeinschaft urteilen.
Auch ist die Frage nach Wirknachweisen fast ein Frevel, hat man es sich doch im hunderte Millionen schweren Business ohne Nachweis so bequem eingerichtet.
2012 kam heraus, dass Weleda und andere Hersteller „sanfter Medizin“, darunter der ebenfalls anthroposophisch geprägte Konzern Wala, ihre Kritiker im Internet persönlich bloßstellen und anschwärzen ließen:
“Für den Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte ist [Claus F.] offenbar für das Anschwärzen von Kritikern der Homöopathie zuständig. Jedenfalls wird seine Tätigkeit von der Homöopathie-Lobby und von Globuli-Herstellern unterstützt.
Ein „Sponsoring” seines CAM-Media.Watch-Blogs durch Globuli-Hersteller gab F. im August 2011 auch offen zu, um “Transparenz” zu schaffen: “Die Unternehmen Deutsche Homöopathie-Union (DHU) und Biologische Heilmittel Heel unterstützen CAM Media.Watch finanziell.”
Weitere Sponsoren sind die Firmen Staufen Pharma, WALA Heilmittel, Weleda und Hevert. 43.000 Euro erhält Fritzsche pro Jahr von diesen sechs Herstellern homöopathischer Produkte.
Arzneimittelhersteller finanzieren einen Journalisten, der die Kritiker ihrer Produkte anschwärzt – bei jedem herkömmlichen Pharmakonzern wäre dies ein Skandal.“ (Süddeutsche Zeitung – ”Schmutzige Methoden der sanften Medizin“, 30.06.2012)
Weleda zweifelt freie Berichterstattung an
Weleda verweigert Interview zur eigenen Globuli-Herstellung und unterstellt dem Spiegel, nicht objektiv zu sein
Bei der Recherche für einen Bericht über Homöopathie fragte SPIEGEL TV in 2020 Interviews bei Globuli-Herstellern an. Darunter die Deutsche Homöopathie-Union, Similasan, Pekana oder Wala. Die Firmen lehnten Interviews ab, darunter auch Weleda:
„Den Vogel schießt jedoch der Hersteller Weleda ab. Hier wird nach unserer Bitte nach einem Interview gleich die unabhängige Berichterstattung infrage gestellt.
Zitat: „Wenn nun ein Medium des SPIEGEL Verlags wie SPIEGEL TV anhand der Herstellung von Globuli über homöopathische Verfahren berichten möchten, können wir uns nicht vorstellen, dass dies im Kontext einer objektiven Berichterstattung geschieht.“
Weleda-Skandal – Tod nach Behandlung mit „alternativen“ Krebsmitteln
Anthroposophische Firmen sind Markführer bei „alternativen“ Krebsmitteln. Einige behandelte Patienten starben. Die Mittel waren trotz fehlender Genehmigung weiter erhältlich.
Aus der Anthroposophie Rudolf Steiners kommt auch das Konzept der Krebsbehandlung mit Misteln. Der Hellseher und Weleda-Gründer habe erkannt, dass die Mistel „einen Astralleib hat wie ein Tier„, daher zu den „Pflanzentieren des Mondes“ gehöre. Mehr noch:
“Die Mistel muß deshalb in der heutigen Pflanzenwelt schmarotzen, weil sie ein zurückgebliebenes Wesen ist. Sie hat keine Empfindung mehr, obwohl der umhüllende Astralleib der Mistel ganz anders ist wie der der übrigen Pflanzen.” (Rudolf Steiner “Die Entwickelung des Menschen im Zusammenhang mit der kosmischen Entwickelung der Erde”, 1908, GA104, Seite 114)
Als Analogie ergibt sich: So, wie die Mistel sich einen Baum als Wirt sucht, sucht sich der Krebs ein Organ. Und wenn nach dem Simile-Prinzip der Homöopathie Ähnliches Ähnliches heilt, dann heile die Mistel also Krebs. Doch das ist seit 100 Jahren nicht belegt worden.
Trotzdem: Mistel-Präparate “gehören seit langem zu den am häufigsten angewandten Krebsmitteln in Deutschland, Österreich und der Schweiz„, informiert der dkfz Krebsinformationsdienst. Sie sind eine gute Einnahmequelle für die Anthroposophen von Weleda, Iscador und Co., die sie quasi exklusiv herstellen.
Ärzte spritzen Mistelpräparate direkt in Tumore
Doch die Mittel sind nicht ungefährlich: Nachdem es in Frankreich zu Todesfällen mit den „alternativen“ Krebsmitteln kam, wurde behandelnden Ärzten Berufsverbot erteilt:
„Der Arzt verschrieb 28 Injektionen von Mistelextrakt, einem Kräutermedikament, das dann von der Schweizer Firma Weleda unter dem Namen „Viscum album fermented“ verkauft wurde. Er selbst führt während mehrerer Sitzungen Injektionen in die Brust um den Tumor herum durch. Sehr schnell verschlechtert sich Stéphanies Zustand. (…)
Der Arzt erhielt zwei Jahre Berufsverbot, während denen er Seminare über Alternativmedizin hielt – auch über Krebsbehandlung mit Misteln. Vorher war bei einem anderen, anthroposophischen Arzt bereits ein Patient gestorben:
„Im Zentrum dieser beiden tragischen Fälle steht daher der fermentierte Mistelextrakt oder das Viscum-Album, eine der Säulen der sogenannten „anthroposophischen“ Medizin zur Behandlung von Krebs.“ (Sciences et avenir – „Weleda im Herzen eines anthroposophischen Medizin-Skandals„, 2019)
Weledas Krebsmittel waren trotz fehlender Genehmigung weiter erhältlich
Die Firma Weleda vertrieb das Mittel, das von anthroposophischen Ärzten auch direkt in Krebstumore injiziert wird, trotzdem weiter:
„Unsere Untersuchung ergab, dass Weleda, ein Schweizer Kosmetik- und Pharmaunternehmen, seine Bestände an einem Produkt zur Bekämpfung von Krebs in Frankreich verkauft, das seit 2018 nicht mehr zum Verkauf in Frankreich zugelassen ist.
Die auf Mistelextrakt basierenden Injektionsfläschchen hätten keine Wirksamkeit gegen die Krankheit und könnten sogar für die Kranken gefährlich sein.“ (Sciences et avenir – „Weleda im Herzen eines anthroposophischen Medizin-Skandals„, 2019)
Bis 2018 „profitierte Weleda von einer Einfuhrgenehmigung“ für sein „Kräuterprodukt“ in Frankreich – bis diese Genehmigung ablief. Testkäufer konnten das Mittel aber weiter erhalten, ganz ohne Rezept.
Einen Beipackzettel gab es nicht: „Durch Öffnen der Schachtel konnten wir feststellen, dass sie keine Informationsbroschüre über die Zusammensetzung des Produkts, seine Gebrauchsanweisung, seine Kontraindikationen und Nebenwirkungen usw. enthielt“
Das Mittel wird noch immer hergestellt, von anderen anthroposophischen Firmen:
Mistel-Präparate zur Injeketion gelten als gefährlich, weil sie gegen Krebs keinen sicheren Wirknachweis erbringen können. Es besteht die Gefahr, wirksame, evidenzbasierte Therapien zugunsten alternativmedizinischer „Behandlungen“ zu verzögern oder abzulehnen. Auch eine angenommene allgemeine „Verbesserung der Lebensqualität“ scheint sich nicht bestätigen zu lassen. Ihre Anwendung bringt dem Patienten somit oft gravierende Nachteile, dagegen wenige oder keine Vorteile.
Das Mistel-Geschäft geht weiter – auch Dank Lobbyarbeit
Das Medizinportal MedWatch schreibt über anthroposophische Lobbyarbeit und die Misteltherapie:
„Die finanziellen Verflechtungen zwischen anthroposophisch-medizinischer Forschung und Anthroposophie-Lobby reichen noch tiefer. In den Finanzierungsangaben der obigen Artikel taucht immer wieder die Software AG Stiftung auf. (…) Ihr Vermögen beträgt laut der Webseite der Stiftung „mehr als 1,2 Milliarden Euro“ (MedWatch – „Das vermeintliche Mistel-Wunder: Der Masterplan der Anthroposophie„, 03.12.2019)
Diese reiche anthroposophische Stiftung habe unter anderem Harald Matthes, dem Geschäftsführer der anthroposophischen Klinik Havelhöhe 2017 eine Stiftungsprofessur für Anthroposophische „Medizin“ an einem Institut der Charité Berlin bezahlt.
Zuvor war Matthes, obwohl Mitglied des Verwaltungsrates von Weleda, in der Forschung tätig – genauer, in der Forschung zu eben den Krebsmitteln von Weleda. Interessenkonflikte habe er jedoch nicht, gab Matthes an.
Methodisch einwandfreie Studien sind unerwünscht
An einem echten Wirknachweis seien die „Forscher“ jedoch gar nicht interessiert – das sei nicht der „Masterplan der Anthroposophie“:
„Dass groß angelegte, methodisch einwandfreie Studien zur Wirksamkeit der Misteltherapie von anthroposophischer Seite nicht verfolgt werden, könnte auch daran liegen, dass ein negatives Ergebnis aus ideologischer Sicht verheerend wäre. Immerhin ist die Mistel „unsere Speerspitze bei den Medikamenten“, wie Matthes im Interview von 2014 sagte“ (MedWatch – „Das vermeintliche Mistel-Wunder: Der Masterplan der Anthroposophie„, 03.12.2019)
Man wolle vielmehr „von der Binnenanerkennung zu einer echten Verbreitung der Anthroposophischen Medizin zu kommen„, so Matthes.
Anthroposophen: Was wirkt, bestimmen wir
Das zielt scheint, dass anthroposophische Ärzte und Forscher mithilfe reicher Lobbyorganisationen ihre hellseherisch begründete Pseudomedizin künftig weltweit verkaufen dürfen.
Und das, ohne korrekte Studien durchzuführen, sondern einfach nach dem Motto: „Was wirkt, bestimmen wir“. Doch dafür brauchen die Esoteriker eben eine „andere“ Wissenschaft, „andere“ Methoden:
„Was mit dem neuen Wissenschafts- und Methodenkonzept der anthroposophischen Medizin gemeint ist, kann man beim „Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische Methodologie“ (IFAEMM) nachlesen. Es ist der Universität Witten/Herdecke angegliedert (…)
Für die Beurteilung der Wirksamkeit einer Behandlung reicht es demnach, wenn ein behandelnder Arzt beim Vorher-Nachher-Vergleich eine Veränderung des Zustandes wahrnimmt. Das IFAEMM nennt diese Vorgehensweise Cognition Based Medicine.
Die so erhobenen Daten müssen dann nur noch gesammelt werden und von anthroposophischen Ärzten in akademische Artikel übersetzt werden. So soll die anthroposophische Erkenntnis- und Behandlungsmethode nach und nach an deutschen Universitäten, in Kliniken und Arztpraxen etabliert werden, mit der Misteltherapie als Speerspitze. Das ist der Masterplan der anthroposophischen Medizin.“ (MedWatch – „Das vermeintliche Mistel-Wunder: Der Masterplan der Anthroposophie„, 03.12.2019)
Weleda verharmlost gefährliche Kinderkrankheiten
Anthroposophen sind oft „impfkritisch“ oder gar Impfgegner – da sind sich das staatliche Robert-Koch-Institut, die Ständige Impfkommission, Gesundheitsämter und selbst die WHO sicher. Weleda-Gründer Rudolf Steiner befürchtete bereits 1917, durch Impfungen wollten dunkle Kräfte die Menschheit kontrollieren – und ihnen mit der Spritze die Esoterik austreiben.
“Ich habe Ihnen gesagt, daß die Geister der Finsternis die Menschen dazu inspirieren werden, sogar ein Impfmittel zu finden, um den Seelen in frühester Jugend die Hinneigung zur Spiritualität auszutreiben.” (Rudolf Steiner, GA177, S.237)
Als Anthroposophen vertritt auch Weleda Impfgegnerische Positionen. Weleda Island verbreitet auf ihrer Webseite impfkritische Inhalte, in denen Krankheiten verharmlost werden: Masern und Mumps seien zwar „unangenehm“, jedoch „absolut normal“ – und gehören zur gesunden Entwicklung eines Kindes eben dazu:
Webseite von Weleda Island (www.Weleda.is) mit Impfgegner-Positionen. Quelle: Michelle Wong/Twitter
„Masern, Mumps, Windpocken und Röteln: So unangenehm es auch ist, es ist völlig normal, dass Kinder krank werden. (…) Als Kind krank zu werden, gehört zum Erwachsenwerden.“ (Weleda Island)
„Völlig normal“ ist es auch für ungeimpfte Kinder, an Hirnhautentzündung zu leiden – oder zu sterben. Ohne Masernimpfungen hätten wir zwei Millionen Tote pro Jahr zu beklagen.
Anthroposophen stellen angebliche „Entwicklungsschübe“ in den Vordergrund: Aus „ganzheitlicher Sicht“ betrachtet würden Kinder an Masern und Co. wachsen, zum Beispiel nach durchlebter Krankheit das erste Mal „Ich“ sagen. Die Eltern sollten Krankheit als „sinnvoll“ betrachten – und zulassen.
Weleda-Magazin über sinnvolle Kinderkrankheiten
Das deutsche „Weleda-Magazin“ liefert 2022 zum Thema Impfungen „Tipps vom anthroposophischen Kinderarzt„. Der Kinderarzt Prof. Dr. med. Alfred Längler der Privatuniversität Witten/Herdecke und Ärztlicher Direktor des anthroposophischen Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke schreibt darin:
„Das Durchmachen von Krankheiten ist eine notwendige Voraussetzung für langfristige Gesundheit.“
Das gelte auch für „klassische Kinderkrankheiten“, die einen „sinnvollen Platz im Kindesalter“ hätten. Man solle den „Krankheitsverlauf unterstützen“ und ihn nicht mit „Anti-Medikamenten“ einfach „abrupt abkürzen“. Eltern sollten sich über die „Hintergründe“ der gängigen Impf-Empfehlungen informieren und darüber, welche „eventuell damit verbundenen Gefahren“ es gebe.
Gesundheit werde nicht gefördert durch eine „passive Abwehrhaltung“ oder einem „Schutz vor“ Krankheiten, Ziel sei vielmehr eine „Hilfe zu“. Sinnvoll sei ein Überdenken des Medienkonsums, eine gesunde Ernährung und feste Rhythmen – zum Beispiel durch „wechselnden Tischschmuck“.
Aggressive Marketingkampagnen zielen auf Hebammen
Diffuse/unangreifbare „Heilsversprechen“ im Weleda-Flyer für gestresste Frauen: Gold „besänftigt das Herz“, „stärkt die Mitte“ mit „Sonnenhafter Qualität“ (via Scienceblogs)
Besonders intensiv bemüht sich die alternative Pharmalobby um Hebammen und Entbindungspfleger, die sie als Multiplikator*Innen ihrer esoterischen Behandlungskonzepte dringend brauchen.
Das hat für den Berufsstand auch Vorteile: Anders als Ärzte in der Geburtshilfe dürfen sie keine Medikamente verschreiben, und freuen sich oft darüber, legal eigene alternative und unschädliche Mittel empfehlen zu können. Unschädlich in dem Sinne, dass mit fehlenden Nebenwirkungen auch eine fehlende Hauptwirkung einhergeht.
Dazu bringen anerkannte Fortbildungen wertvolle Fortbildungspunkte. Man wird auf Kosten des Konzerns sogar manchmal mit einem Shuttle-Service chauffiert, mit Proben versorgt und verköstigt – und nebenbei mit kruder Esoterik indoktriniert.
Esoterische Pharmaindustrie lockt mit kostenlosen Fortbildungen
Die Kölner Skeptikerin Claudia Graneis hat 2013 eine solche Fortbildung bei Weleda besucht. Graneis erklärt:
“Hebammen fungieren als Multiplikatorinnen von esoterischen Behandlungskonzepten, was sie zum Angriffsziel besonders aggressiver Marketingkampagnen der esoterischen Pharmaindustrie prädestiniert. So bietet zum Beispiel die Schweizer Firma Weleda, Hersteller von anthroposophischen Arzneimitteln, Seminare und Lehrgänge für Hebammen an, die rege in Anspruch genommen und auch von Berufsverbänden empfohlen werden. (Claudia Graneis bei ScienceBlogs.de – “Heiße Luft für Hebammen – Das Training im esoterischen Denken beginnt schon vor der Geburt”)
Die Inhalte der Fortbildungen seien „haarsträubend„, so Graneis. Es kam die anthroposophische Theorie von den Körperhüllen zur Sprache – dem Ätherleib, dem Astralleib und dem Ich, die Menschen wie eine Aura umgeben sollen.
Anthroposophische Ansichten über Äther- und Astralleibe
In der anthroposphischen Medizin gilt Krankheit als Disharmonie dieser „Auren“.
„Was an Informationen zur anthroposophischen Medizin folgte, war in Inhalt und Darreichungsform haarsträubend – eine milde Apologetik von Rudolf Steiners Rassentheorie, ein Loblied auf rückständige Mediziner und eine Preisung der Anwendung anthroposophischer Konzepte in Landwirtschaft, Kosmetik, Pädagogik, Wirtschaft und Medizin. (…)
Es wurde über die vier Wesensglieder des Menschen gesprochen. Der unbelebte physische Leib, der dem Mineral im Menschen entspreche, also den Knochen; der Lebensleib, welcher die Pflanze im Menschen repräsentiere, also der Stoffwechsel; der Empfindungsleib – das Tier im Menschen (schließlich hätten Tiere eine Seele und ein Bewusstsein) und zu gute Letzt der Geistleib, die Ich-Organisation.“ (Claudia Graneis bei ScienceBlogs.de – “Heiße Luft für Hebammen – Das Training im esoterischen Denken beginnt schon vor der Geburt”)
Graneis zitiert Cornelius Courts, Autor des ScienceBlogs Blood’N’Acid damit, dass solche Einflussnahmen „zu gleichen Teilen kaufmännisch gewitzt wie perfide“ seien:
„Der rationalistische Widerstand gegen esoterische und nicht wirklichkeitsbasierte Konzepte dieser (leider noch häufig) Nicht-Akademikerinnen ohne wissenschaftliche Ausbildung fällt offenbar (noch) geringer aus, als der vieler Ärzte. Zudem werden Hebammen viel schlechter bezahlt und sind daher mit preiswerteren „Zuwendungen” milde und aufnahmebereit zu stimmen als so mancher kreuzfahrtverwöhnte Mediziner.“ (Cornelius Courts via Claudia Graneis bei ScienceBlogs.de – “Heiße Luft für Hebammen – Das Training im esoterischen Denken beginnt schon vor der Geburt”)
Wie die gesamte Anthroposophie hat auch der anthroposophische Konzern Weleda starken Rückhalt in der Politik – insbesondere im Heimatland Baden-Württemberg.
Staatssekretär für Verbraucherschutz empfiehlt Weledas Zuckerkügelchen
Ende 2019 kam es zu einem kleineren Skandal, als der Parlamentarische Staatssekretär des Verbraucherschutzministeriums Christian Lange auf seinem Twitter-Kanal Werbung für die Homöopathiesparte der Firma Weleda machte. Lange schrieb am 08. Oktober 2019 auf Twitter:
„Hömöopathie gehört zu einer guten Patientenversorgung, darin war ich mir mit der Geschäftsführung der @Weleda_D in Schwäbisch Gmünd einig“ (Christian Lange, Mitglied des Bundestages, Wahlkreis Schwäbisch-Gmünd).
Nicht nur ist es unverständlich, dass ein Mitglied des Bundestages die Wirtschaftsunternehmen in seinem Wahlkreis offen bewirbt – auch ist sein Eintreten für Pseudomedizin ohne Wirknachweis „in der Patientenversorgung“ für einen Verbraucherschützer zumindest fragwürdig.
Es war nicht der erste Besuch Langes beim esoterischen Pharmakonzern – auch 2017 besuchte er zusammen mit der Bundesministerin für Umwelt und Naturschutz, Barbara Hendricks, die Firma. Hendricks ließ sich durch den „Heilpflanzengarten“ führen und nahm an einer Diskussionsveranstaltung teil.
SPD-Mann Lange erhielt umgehend deutliche Kritik, unter anderem vom Parteigenossen Kevin Kühnert.
Pseudowissenschaft auch bei Unternehmensentscheidungen
Die Geschäftsleitung von Weleda hat in 2020 Überlegungen angestellt, mit Internet-Versandhändler Amazon oder dem chinesischen Online-Marktplatz Alibaba zu Kooperieren.
Wie es sich für ein ganzheitlich-esoterisches Unternehmen gehört, wurde dazu eine pseudowissenschaftliche Entscheidungshilfe genutzt: Eine „Familienaufstellung“.
ZEIT-Autorin Barbara Achermann schreibt in ihrem Artikel „Im Reinen mit sich, der Natur und Alibaba“:
„Mit dem Online-Giganten Amazon zusammenarbeiten? Das sei, als würde man mit Haifischen schwimmen, sagt Nataliya Yarmolenko. Aber es bleibe ihr nichts anderes übrig. „Wir müssen!“ Also hat sie gemeinsam mit ihren Kollegen aus der Geschäftsleitung von Weleda eine Familienaufstellung gemacht. In diesem alternativpsychologischen Kammerspiel verkörperten Manager die beiden Firmen – hier der umweltverschmutzende Versandhändler, dort die naturliebenden Anthroposophen – und ergründeten ihren Beziehungsstatus. Selbst ein Strategieprozess funktioniert beim Naturkosmetikkonzern Weleda nicht ohne Esoterik.“ (Barbara Achermann – „Im Reinen mit sich, der Natur und Alibaba„, Die Zeit, 18.03.2020)
Sollte man Weleda-Produkte kaufen oder nicht?
Kritiker von Esoterik, „alternativer“ Medizin und Pseudowissenschaften haben eine klare Haltung dazu. Das Magazin „Telepolis“ fragte 2013 die Rudolf Steiner-Biografin Irene Wagner: „Wie schlimm ist es, Produkte von anthroposophischen Marken wie Demeter, Weleda oder Voelkel zu kaufen?„
“Das kommt darauf an, ob man grundsätzlich solche Betriebe unterstützen möchte. Ich würde die Produkte nicht kaufen, weil mir diese ganze anthroposophische Ideologie dahinter absolut missfällt. Es ist eine Art Verdummung der Menschen. (…).
Diese ganze Spinnerei des biologisch-dynamischen Anbaus kann man sich wirklich schenken. Man muss sich da nicht nach den Sternen richten und man muss auch nicht irgendwelche Kuhhörner vergraben oder Mäusen das Fell abziehen.” (Irene Wagner, 2013)
Quelle: Die Autorin von “Rudolf Steiners langer Schatten”, Irene Wagner, über Weleda, Waldorf-Pädagogik, biologisch-dynamische Landwirtschaft und anthroposophische Medizin im Interview mit Telepolis.
Weleda-Medizinprodukte werden durch Weleda-Kosmetik querfinanziert
Das Portal „brand eins“ weist darauf hin, dass man mit dem Kauf von Weleda-Kosmetik die defizitäre Medizin-Sparte von Weleda gegenfinanziert:
„Weleda produziert eine immense Zahl an Naturheilmitteln. Und das extrem ineffizient. Es kann vorkommen, dass ein bestimmtes Mittel nur 15-mal im Jahr verkauft wird. Dafür sind aber eigens Pflanzen angebaut und Maschinen angeschafft worden. In Deutschland und der Schweiz verbrennt Weleda im Durchschnitt mit jedem seiner Heilmittel Geld. (…)
Diesen Luxus kann sich das Unternehmen nur dank der Quersubventionierung durch die lukrative zweite Sparte leisten: die Naturkosmetik.“ (brand eins – „Weleda: Ätherisches Aufräumen„, 2017)
Ein Griff zur Weleda-Kosmetik macht also die Produktion hellseherisch begründeter anthroposophischer Pseudomedzin-Produkte erst möglich.
Die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ widmet sich in ihrer aktuellen Ausgabe von Januar 2020 der Anthroposophischen „Medizin“ des österreichischen Hellsehers Rudolf Steiner.
„Die Tatsache, dass eine Universität anthroposophisch-medizinische Kurse anbietet, trägt dazu bei, die Grenze zwischen Vernunft und magischem Denken zu verwischen.“ (Charlie Hebdo)
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