Das ZDF-Magazin Kulturzeit berichtet zum Thema „Querdenken – warum Linksalternative nach rechts steuern“. Bei Demos gegen Corona-Schutzmaßnahmen protestierten „Rechtsextreme neben Naturheilkundlern und Verschwörungserzählern“, unter den Teilnehmen seien viele Anthroposophen. Der Bericht geht der Frage nach: ‚Wie radikal ist „Querdenken“?‘
Was eint die stark unterschiedlichen Strömungen bei den rechtsoffenen Querdenken-Protesten gegen die staatlich verordneten Corona-Schutzmaßnahmen? Das ZDF greift Ergebnisse der Studie „Politische Soziologie der Corona-Proteste“ des Teams um den Soziologen Oliver Nachtwey auf und kommt zu dem Fazit: Es sei das Misstrauen gegen Staat, Wissenschaft und Medien sowie ein „radikal egozentrischer Freiheitsbegriff, der die persönliche Freiheit über die Solidarität mit den Schwächsten stellt“. In Baden-Württemberger beobachte der Verfassungsschutz jetzt die Protest-Bewegung.
Oliver Nachtwey benennt als einen der Gründe für das Zusammenarbeiten dieser unterschiedlichen Gruppen den „Ultra-Individualismus“:
„Ist dort nicht eigentlich ein ganz starker Neoliberalismus, ein Ultra-Individualismus vorhanden? Der nämlich davon ausgeht: Ich möchte meine Freiheit ausleben, möglicherweise auf die Kosten von anderen.“ (ZDF Kulturzeit zum Thema „Querdenken – warum Linksalternative nach rechts steuern„, 07. Februar 2021)
Es sei zugleich eine „postmoderne Bewegung“ und ein „Spiegel des egozentrischen Zeitalters“, so das ZDF. Die Idee vom „Recht auf grenzenlose persönliche Freiheit“ überwinde Gräben – auch politische. 23% der befragten 1.150 Querdenker in der nicht repräsentativen, aber aussagekräftigen Studie hätten früher Grün gewählt – und wollten nun die rechtsextreme Partei AfD wählen.
Demokratie und Rechtssaat schützen die Verschwörungsmystiker
„Sie wollen direkte Demokratie. Das überdeckt blinde Flecken. Demokraten, die sich als Widerstandskämpfer in einer Diktatur sehen, während sie geschützt von Demokratie und Rechtsstaat Verschwörungsmythen verbreiten.“
Die Teilnehmer seien überdurchschnittlich oft Akademiker aus der Mittelschicht. Privilegierte Mitglieder der Gesellschaft sehen ihre etablierten Sonderrechte in Gefahr. Der Soziologe Oliver Nachtwey:
„Der Staat kommt jetzt massiv zurück, setzt neue Regeln, setzt Menschen grenzen in ihrer Handlung, und bedroht ihre Statusposition. Manchmal auch ihre Sprecherposition. Die Möglichkeit zu sagen: Ich mache es anders, ich mache es so, wie ich will. Das ist plötzlich nicht mehr möglich. Dieses Ressentiment ist das Ressentiment der Etablierten, die egalisiert werden.“
Eine Gruppe der Querdenker sei die esoterische Glaubensgemeinschaft der Anthroposophen nach dem österreichischen Okkultisten Rudolf Steiner:
„[ZDF]: Für das Individuum, gegen Gleichmacherei: Das ist auch die Maxime der Anthroposophen. Viele von ihnen engagieren sich in der Querdenker-Bewegung (…)
[Oliver Nachtwey]: Es scheint ein bisschen, dass es vielen egal ist, dass sie mit Antidemokraten, die am Ende auch sie verfolgen würden, auf die Straße gehen.“
In der Tat haben einflusseiche Anthroposophen sich seit der Pandemie als Querdenken-Funktionäre in Szene gesetzt und die Gefahren durch rechtsextreme Querdenker ignoriert, geleugnet oder relativiert.
Anthroposophen wollen eine grundlegend andere Gesellschaft erschaffen
Der Anthroposoph Justus Wittich, Vorstand der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft sieht seine Glaubensgemeinschaft „an der Corona-Front“, beispielsweise durch die Covid-19-Behandlung in anthroposophischen Krankenhäusern. Beispielsweise in anthroposophischen Kultur- und Erziehungseinrichtungen sei man aber auch selbst Opfer der Corona-Krise. Er spricht sich aus gegen die „Vormundschaft“ eines Staates, der „das Regime übernimmt“.
„Es kann nicht ein vormundschaftlicher Staat plötzlich sozusagen das Regime übernehmen. Das ist aber nicht Diktatur, sondern die Frage einfach der Verhältnismäßigkeit.„.
Die Anthroposophen wollten „ein anderes Gesellschaftssystem erreichen“, und manche von ihnen fühlten sich eben „nicht mehr politisch vertreten“ – so sprängen sie unbedacht auf neue Bewegungen auf.
„Intuition statt Wissenschaft, querdenkende Naturheilkundler und Impfgegner beschwören die alleinige Macht der Selbstheilungskräfte“, berichtet das ZDF weiter. Doch das seien überholte Vorstellungen einer Bewegung, die sich mehr und mehr radikalisiert.
„Naturromantik statt ganzheitlicher Fortschritt: Viele Wahrheiten der Bewegung sind für die Mehrheit Wahn. Das Gefühl, ausgegrenzt zu sein, radikalisiert.“
Dazu zeigt das ZDF Bilder des „Sturms“ auf den Reichstag. Am 29. August 2020 hatte die Reichsbürgerin, Waldorfmutter und anthroposophische Heilpraktikerin Tamara K. die Berliner Querdenken-Demonstranten aufgefordert, sich ihr „Hausrecht“ zurück zu holen. Die Massen stürmten daraufhin die Stufen des Reichstages (Anthroposophie.blog berichtete).
Für die Zeit nach der Pandemie fragt sich der Sender: „Was wird dann aus den neuen, verqueren Koalitionen?“
Querdenker reagieren auf Bericht mit Todesdrohungen
Der kurze Beitrag wird bei YouTube nicht etwa nur kontrovers diskutiert – die Kommentatoren sprechen sogar Todesdrohungen gegen ZDF-Mitarbeiter aus:
„Liebe Community, wir wünschen uns hier einen konstruktiven und sachlichen Austausch. Zurzeit beobachten wir allerdings eine hohe Anzahl an problematischen Kommentaren. Diffamierende Äußerungen und Todesdrohungen haben hier nichts verloren. Wir wissen von den Aufrufen auf Telegram zu Dislikes und Kommentaren. Wir machen hier unsere Arbeit und berichten. Ihr könnt kommentieren, aber eben sachlich!“ (ZDF Kulturzeit zum Thema „Querdenken – warum Linksalternative nach rechts steuern„, 07. Februar 2021)
„Ist dort nicht eigentlich ein ganz starker Neoliberalismus, ein Ultra-Individualismus vorhanden? Der nämlich davon ausgeht: Ich möchte meine Freiheit ausleben, möglicherweise auf die Kosten von anderen.“
Seit wann ist „Neoliberalismus“ „links“?
Irgendwas stimmt überhaupt nicht mit der Behauptung: „Querdenken – warum Linksalternative nach rechts steuern“.
Niemand war da jemals „links“, falls das Wort überhaupt noch eine Bedeutung haben soll:
kein einziger Anthroposoph ist „links“, kein Einziger, der sein Kind in die PRIVATSCHULE Waldorfschule schickt, ist „links“.
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Wie es der Waldorfschüler, in Dornach gehirngewaschene, Justitiar des Bundes der Freien Waldorfschulen zum Kandidaten der Partei „Die Linke“ für das Bürgermeisteramt in Mainz geschafft hat … keine Ahnung, da müssen höhere Mächte im Spiel gewesen sein:
https://www.lmr-rechtsanwaelte.de
MARTIN MALCHEREK
geb. 1973
Besuch der Freien Waldorfschule Mainz
Studium der Philosophie, Geschichte, Literatur in Frankfurt/Main, Berlin, Dornach (Schweiz)
Studium der Rechtswissenschaften in Mainz
Bei LMR hauptsächlich zuständig für Fragen des Zivil- und Verwaltungsrecht.
(…)
Martin Malcherek ist Justiziar des Bundes der Freien Waldorfschulen e. V. und Vorstandsmitglied im Institut für Bildungsrecht und Bildungsforschung e. V. (IFBB).
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https://www.martinmalcherek.de
„ZU MEINER KANDIDATUR FÜR DIE WAHL ZUM OBERBÜRGERMEISTER
FÜR EIN SOLIDARISCHES MAINZ!
Mainz braucht kein „Weiter so“, Mainz braucht neue, soziale und kreative Ideen. Die bisher Kandidierenden bedienen ausschließlich die bürgerliche Mitte – ich vertrete eine explizit linke Politik. Das heisst: Als Oberbürgermeister werde ich mich für eine Stadt für alle einsetzen, gerade auch für Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen, für Menschen mit Migrationshintergrund, für Geschlechtergerechtigkeit und gegen Diskriminierung.“