Waldorfschule im spanischen Baskenland ignoriert staatlich verordnete Abstands- und Maskenpflicht für Lehrer und Schüler. Nachdem das Bildungsministerium die Einhaltung verlangte, wollen einige Eltern ihre Kinder nicht mehr zur Schule schicken.
Die spanische Digitalzeitung NIUS berichtet am 18. September, dass die baskische Waldorfschule „Geroa EsKola“ in Trokoniz bei Alava eigenmächtig beschlossen habe, von der Regierung verordnete Corona-Schutzmaßnahmen nicht einzuhalten:
„Die Geroa-Eskola-Schule beschloss, dass die Verwendung von Masken in den Klassenzimmern optional ist.
Mehrere Eltern meldeten die Situation dem Bildungsministerium, und das Zentrum war gezwungen, Abhilfe zu schaffen. Das Bildungsministerium der baskischen Regierung untersucht die staatliche Schule Geroa EsKola in Alava, 10 km von der Hauptstadt entfernt, weil sie ihre Schüler nicht gezwungen hat, die Maske in der Schule zu tragen.“ (Digitalzeitung NIUS – „Baskische Regierung untersucht eine Waldorfschule„, 18.09.2020)
Auch die spanische Zeitung „El Correo“ bestätigt, dass weder Schüler noch Lehrer sich an die staatlichen Corona-Auflagen gehalten hätten: „Sie haben keinen Sicherheitsabstand eingehalten, und weder die Lehrer noch die Kinder trugen die obligatorischen Masken„.
NIUS berichtet weiter: Nach einem Besuch des Bildungsministeriums habe die Schule die Masken dann als „obligatorisch“, also verpflichtend erklären müssen.
„Mehrere Eltern, die gegen diese Entscheidung waren, setzten sich mit dem Rat in Verbindung, um die Tatsachen anzuprangern, was die Schule nach einer Inspektion zur Berichtigung gezwungen hat, wie NIUS-Quellen dieser Abteilung bestätigt haben.
Die Corona-Maßnahmen gefallen nicht allen Eltern. Einige wollen ihre Kinder nicht mehr zur Schule schicken, wie ein Elternteil – das demonstrativ keinen Mund-Nasen-Schutz trug – der Presse erklärte.
„Der Schulvorstand des Zentrums, der die Waldorfmethodik anwendet, traf diese Entscheidung „mit Zustimmung der Mehrheit der Eltern“, sagt ein Elternteil an den Schultoren. Dieser Mann, der nicht identifiziert werden will, bestätigt, dass viele von ihnen ihre Kinder heute nicht zur Schule schicken, weil sie gegen diese Verpflichtung sind. Übrigens macht der oben erwähnte Mann diese Aussagen, ohne welche zu tragen.“ (Digitalzeitung NIUS – „Baskische Regierung untersucht eine Waldorfschule„, 18.09.2020)
Nachtrag 23.11.2020:
Corona-Ausbruch im gesamten baskischen Waldorfschulzentrum
Am 23. November berichtet die spanische Zeitung Europapress, dass es im gesamten Schulzentrum Geroa in Álava Ausbrüche von Covid-19 gibt:
„Ein Ausbruch im Geroa Waldorfzentrum (Álava) erzwingt die Isolation praktisch aller Schüler.
Praktisch alle Schüler des Geroa Waldorf Eskola-Zentrums in der Alava-Stadt Iruraiz-Gauna müssen aufgrund des Ausbruchs von Covid-19 (…) isoliert bleiben. Ein „ziemlich signifikanter“ Grad der Virusübertragung, bestätigt [das Überwachungs- und Kontrollprogramms] Osakidetza.
Der Koordinator von Osakidetza, Ignacio Garitano, berichtete an diesem Montag, dass bereits eine Untersuchung der Ereignisse in diesem Zentrum eingeleitet wurde, die im vergangenen September Gegenstand einer weiteren Untersuchung war, weil sie nicht verlangt hatte, dass ihre Schüler Masken tragen.“ (Europa Presse – „Ein Ausbruch im Geroa Waldorfzentrum (Álava) erzwingt die Isolation praktisch aller Studenten„, 23.11.2020)
Das spanische Waldorfzentrum wirbt dafür, seine Pädagogik auf dem „Respekt vor Kindheit und Jugend und ihrer natürlichen Entwicklung“ zu begründen. Durch „aktuelle Umstände“ sei man nun „gezwungen, die Aktivitäten einzustellen“, schreibt das Schulzentrum auf seiner Webseite.
Laut einer Meldung von elDiaro.es seien an der staatlich geförderten „Leugner-Schule“ (O-Ton elDiaro) nach unterschiedlichen Berichten bereits zwischen 30 und 36 von 120 Schülern an COVID-19 erkrankt.
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