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‚Höhbeck Saga‘: Theaterstück über Voelkel verharmlost den Nationalsozialismus

Die Freie Bühne Wendland inszeniert die "Höhbeck Saga". Foto (c) 2023 Barbara Hilleke

Die ‚Freie Bühne Wendland‘ inszeniert mit der „Höhbeck Saga“ die Lebenserinnerungen der Anthroposophen Margret und Karl Voelkel. Die Zeit des Nationalsozialismus, in der sich Voelkel als Safthersteller etabliert, wird in dem Stück jedoch verharmlost. Das sei „verstörend“, schreibt Gastautorin Barbara Hilleke.

Die Höhbeck-Saga, (k)ein harmloses Theaterstück?

Ich war bei der kulturellen Landpartie im Wendland, eigentlich um mal wieder was Schönes zu machen. Musik, Kunst, Theater, Tai Chi, Paddeln, Eselswanderung und alles in einer idyllischen Landschaft. Zu Gast bei Leuten, die damals erfolgreich die Wiederaufbereitungsanlage in Gorleben verhindert haben. Und dann bin ich in dieses Theaterstück, aufgeführt von der Freien Bühne Wendland, gegangen.

Zunächst ein großes Lob an Regie und Schauspielerinnen. Ohne jede Ironie: Die Freiluftbühne auf einer Wiese zwischen hohen Bäumen und einer Schafweide bei herrlichem Wetter schafft eine wunderschöne Atmosphäre. Requisiten, Bühnenbild, Kostüme, es war einfach alles total schön und gelungen. Die Schauspielerinnen waren richtig gut. Sie konnten das Publikum mitreißen und faszinieren und die großen Emotionen kamen an. Davon war ich wirklich beeindruckt.

Nur das Stück hat mich nachhaltig verstört.

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Ein Altbundespräsident hackt einem Altnazi kein Auge aus

“Und jetzt eine kleine Nebenbemerkung, meine Damen und Herren – also ich mache jetzt hier keine Werbung für Bundespräsidenten… aber ich hab dieses Zitat [von Heinrich Lübke] nun bewusst auch gerne genommen, weil es ja so ein bisschen schick ist.

Immer über den Heinrich Lübke herzufallen… das war falsch!” (Prof. Dr. Horst Köhler)

Quelle: Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Horst Köhler, in seiner Festrede “Banking at its best” zur 40-Jahr-Feier der anthroposophisch ausgerichteten Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken (GLS – Bank), die der Finanzierung der deutschen Waldorf-Schulen dient.

Hintergrund: Bundespräsident a. D. Heinrich Lübke, ehemaliger Hauptmann der Wehrmacht und “KZ-Bauleiter” unter Albert Speer hatte zahlreiche KZ-Häftlinge in die tödliche Zwangsarbeit geschickt.

Wikipedia: “Als Mitglied im Jägerstab war Lübke für die Firma Schlempp ab Mai 1944 verstärkt für die Dezentralisation und die U-Verlagerung von Flugzeugwerken verantwortlich. In stillgelegten Bergwerkschächten bei Bernburg und Neu-Staßfurt wurden etwa 2000 Häftlinge aus Außenlagern
des KZ Buchenwald bei Transport- und Betonierungsarbeiten eingesetzt.
Ein Teil der Häftlinge war monatelang in einem Schacht in 420 Meter
Tiefe untergebracht, etliche Menschen überlebten dies nicht.
”.  Berühmt wurde das unbelegte ZitatSehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger!“ anlässlich seines Staatsbesuches 1962 in Liberia, Afrika.

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