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Anthroposophische “Medizin”: Esoterischer Urdünger und die“mystische Schau”

„Bevorzugt werden auch Präparate mit “vegetabilisierten Metallen” eingesetzt. Streng nach den Vorgaben Steiners werden hierbei die zur Rede stehenden Metalle aufwendigen Glüh-, Abrauch- und Fällungsprozessen ausgesetzt, bis nur noch poröse Rückstände übrigbleiben.

Aus diesen wird ein sogenannter “Urdünger” hergestellt, der in einer Wasserverdünnung von 1:1.000.000 auf die Saat der entsprechenden Heilpflanze ausgebracht wird. Johanniskraut beispielsweise wird mit Gold-Urdünger behandelt, Brunnenkresse mit Quecksilber.

Nach der vollen Entfaltung der Pflanze werden die oberirdischen Teile unter Beachtung von Mondphasen und astrologischen Planentenkonstellationen abgeschnitten, gehäckselt und in der Sonne angewelkt; anschließend werden sie mit reifer Gartenerde vermischt und in Tontöpfen kompostiert.

In einer zweiten Stufe wird der so erhaltene Kompost auf eine neue Saat ausgebracht, deren voll entfaltete Pflanzen derselben Prozedur unterworfen werden wie die Pflanzen der ersten Stufe. Der Vorgang wird noch ein drittesmal wiederholt. Die in der dritten Stufe, sprich: nach drei Jahren “ganz vom Metallprozess durchdrungenen” Pflanzen werden zu homöopathieähnlichen Lösungen und Injektionsmitteln aufbereitet.

Auf diese Weise “kamillenvegetabilisiertes” Kupfer beispielsweise soll unentbehrlich in der Behandlung von Blähungskoliken sein.

Auch Präparate mit “animalisierten” Metallen werden verwendet, die in gleichermaßen ritualisierter Form aus den Organen von Schlachttieren – meist junge Rinder, Schweine oder Schafe – hergestellt wurden, denen zu Lebzeiten entsprechende Metalle verabfolgt worden waren.“ (Colin Goldner)

Quelle: Süddeutsche Zeitung – “Anthroposophische Heilkunde, offenbart in mystischer Schau”.

Hinterm Mond…

“Es gibt zahlreiche Fakten und
Untersuchungen, die solche Einflüsse des Mondes auf den Menschen und seine
Umwelt widerlegen”, sagt Klaus Jäger vom Max-Planck-Institut für
Astronomie in Heidelberg.
[…]

Volkskundler Helmut Groschwitz hat
sich intensiv mit der Kulturgeschichte des Mondkalenders beschäftigt – und
diese These bereits vor Jahren widerlegt. “Das in den heutigen
Mondkalendern vermittelte ,Wissen’ ist kein uraltes, empirisches Bauernwissen,
wie in den Kalendern zur Legitimation behauptet wird”, resümiert Groschwitz.
Vielmehr gingen die Mondregeln auf elitäres Wissen der mittelalterlichen
Medizin und Astrologie zurück, denen man nur ein neues Etikett verpasst habe.
“Die Thesen beruhen auf keinerlei Beobachtung.”
[…]

Auch in der biologisch-dynamischen
Demeter-Landwirtschaft spielt der Rhythmus des Mondes eine Rolle, wie sie
Anthroposoph Rudolf Steiner schon in den 30er-Jahren propagiert hat. Er empfahl
die Aussaat einige Tage vor Vollmond, weil dann Wasser besonders stark in die
Blätter dränge. Viele Hobbygärtner schwören heute auf den lunaren Einfluss beim
Säen und Schneiden der Pflanzen – und stellen mitunter ein besseres Wachstum
fest. Dies könne allerdings auch daran liegen, dass die Pflanzen mithilfe eines
Mondkalenders einfach regelmäßiger gegossen werden.“
(Berliner Morgenpost)

Quelle:
Berliner Morgenpost von Februar 2017 – „Die rätselhafte Kraft des Mondes – Das Nachtgestirn hat keinen
Einfluss auf den Menschen.
“.

Laut dem Hellseher Rudolf Steiner hat der Mond magische “Wachstumskräfte”, so beinflusst er die “Mondwichtel” und auf ihm lebt der “Mondbrüller”, der auch Irrenhäuser besucht. Der Mond wirke besonders “auf die Hinterteile der Tiere” und spielt eine wesentliche Rolle im biologisch-dynamischen Landbau bei Demeter sowie in der anthroposophischen Medizin bei Weleda, die sich mit der “Aura der Mistel, dem Pflanzentier des Mondes” beschäftigt.

Siehe auch: Steinerquotes über den Mond

Anthroposophen drehen das Rad der Zeit zurück

“Die Astronomie gab uns Einblicke in die Zusammenhänge des Universums und entmystifizierte unsere zentralen Himmelskörper, die ihre religiöse Bedeutung verloren. Doch nun drehen Anthroposophie und Esoterik das Rad der Zeit wieder
zurück. Im Sinne der ewigen Wiederkunft des Gleichen von Friedrich
Nietzsche holen sie den Mond aus der religiösen Mottenkiste. (…)

Obwohl bisher nicht nachgewiesen werden konnte, dass die
Berücksichtigung der Mondphasen zu einer Qualitätssteigerung der
Produkte führt, hinterfragen die Anthroposophen die okkult anmutende
Methode bis heute nicht.(…)

Kurz: In der Demeter-Methode steckt wohl viel Aberglaube.” (Tages Anzeiger)

Quelle: Der Tages-Anzeiger vom 05.12.2015 – “Die göttliche Aura des Mondes

Die Kartoffeln und der Mond

“Rudolf Steiner (1861–1925) entwickelte nebst seiner bekannten Pädagogik
auch eine anthroposophische Ernährungslehre. Gemäss dieser haben
Lebensmittel besondere Wachstums- und Reifekräfte. Als
Grundnahrungsmittel werden Getreidearten bevorzugt.

Negative Wirkungen
hat Steiner hingegen den Kartoffeln zugeschrieben: «Wenn man
(…) zu
viel Kartoffeln isst, kriegt man nicht genug in den Kopf hinein», soll
er 1923 an einem Vortrag gesagt haben. ” (Neue Züricher Zeitung)

Quelle: Neue Züricher Zeitung – “Essen bei Steiners – Die Kartoffeln und der Mond“. Dort heißt es weiter: “Die Anbauweise orientiert sich an Empfehlungen von Rudolf
Steiner aus acht Vorträgen, die er im Jahr 1924 vor einer Gruppe von
Landwirten hielt.Demeter ist mehr als Bio: Die Bauern verwenden spezielle Präparate aus Hornmist, Quarzkristallen oder Pflanzen.

Künstliche Milch verdirbt die Menschheit

“Wenn ich also vielleicht doch in der Lage wäre, künstliche Milch zu erzeugen, wenn ich also die 13 Prozent, die da im Wasser drinnen sind an Eiweiß, Fett und so weiter, so zusammensetzen könnte mit dem Wasser, daß das also äußerlich so ähnlich der Milch wäre, wäre das eine Milch, die dann für das Kind ebensogut wäre wie die Milch, die es gewöhnlich bekommt?

Ja, sehen Sie, meine Herren, das ist eben nicht der Fall. Das Kind würde verkümmern, wenn es solche künstliche Milch bekommen würde. Es würde ein die Menschheit verderbendes Mittel sein. [Es] kann das Kind eigentlich nur richtig genährt werden mit der Menschenmilch selber.” (Rudolf Steiner)

Quelle: Rudolf Steiner, “VORTRÄGE FÜR DIE ARBEITER AM GOETHEANUMBAU”, (GA347, Seite 28). 

Hätten die anthroposophisch-esoterischen Landbauern von Alnatura das nicht wissen müssen? Bei Ökotest erhält die “Alnatura Anfangsmilch Pre” (Bioland) nur ein “Ausreichend”. “Die Werte der Fettschadstoffe sind so stark erhöht, dass sie eine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (laut der EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit) um das 5,2-fache überschreiten.” Quelle: Ökotest 02/2015 (via).

Siehe auch Steinerquotes – “Demeter – Esoterikermilch” oder “Homöopathie für stolze Kühe”.

Zwillingsgeburten werden durch Mondphasen verursacht

“Die Befruchtung geschieht geradeso bei den späteren Zwillingsgeburten wie bei den Geburten, wo nur ein Mensch geboren wird. (…)

Aber sehen Sie, die Zahl der Nachkommen ist eigentlich durch etwas ganz anderes bestimmt, als etwa durch die Zahl der männlichen Samenkerne. Es kommt nur ein Samenkern hinein in die weibliche Eizelle,
während auf die Nachkommenschaft die ganze Welt Einfluß hat. (…)

Wenn das nun gerade paßt, daß die Frau auch noch hineinkommt in den zunehmenden Mond, dann sind dieselben Einflüsse da von außen her, und dann hat schon ein bißchen gewirkt der abnehmende Mond, ein bißchen wirkt der zunehmende Mond, und die Zwillingsgeburt kann entstehen.” (Rudolf Steiner)

Quelle: Rudolf Steiner, “Über Gesundheit und Krankheit”, Vierzehnter Vortrag, Dornach, 13. Januar 1923, GA348, Seite 264

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