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Orientalische Küchenschaben in deutschen Arzneibüchern

“Schon bald nach Studienbeginn wurde ich, im Chemie-Seminar, mit den drei in Deutschland gültigen Arzneibüchern
vertraut gemacht und traute meinen Ohren kaum: das Europäische
Arzneibuch, das Deutsche Arzneibuch und… das Homöopathische Arzneibuch,
das, neben allgemeinen Herstellungs- und Prüfverfahren sowie
Stoffbeschreibungen aus der Homöopathie, auch Anweisungen zur Anthroposophischen Medizin und der Spagyrik (ja, Alchemie) enthält.

Beispielsweise steht in einer solchen Monographie, daß man für ein
bestimmtes „Arzneimittel“ auf keinen Fall die Deutsche Küchenschabe bis
zur Unkenntlichkeit in Ethanol und Wasser verdünnen darf, sondern
ausschließlich die Orientalische Küchenschabe. Des weiteren finden sich
darin Potenzierungsvorschriften und mathematische Gleichungen um die
Zusammensetzung von Urtinkturen zu berechnen.

Wer verbricht ein solches Buch? Wieso muß (!) jede Apotheke in
Deutschland es in ihrem Schrank haben? Die Antwort ist traurig und
erschreckend: unser eigenes Gesundheitsministerium gibt das
Homöopathische Arzneibuch heraus.” (Claudia Graneis)

Quelle: Claudia Graneis bei Scienceblogs.de – “Homöopathie in der Pharmazie – eine Bestandsaufnahme; Teil 1“.

Siehe auch: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr outet sich als Freund der Anthroposophie.

Wenn Hebammen Schwangere mit Anthroposophie anfixen

“Hebammen fungieren als Multiplikatorinnen von esoterischen
Behandlungskonzepten, was sie zum Angriffsziel besonders aggressiver
Marketingkampagnen der esoterischen Pharmaindustrie prädestiniert. So
bietet zum Beispiel die Schweizer Firma Weleda, Hersteller von
anthroposophischen Arzneimitteln, Seminare und Lehrgänge für Hebammen
an, die rege in Anspruch genommen und auch von Berufsverbänden empfohlen
werden.
(…)

Was an Informationen zur anthroposophischen Medizin folgte, war in
Inhalt und Darreichungsform haarsträubend – eine milde Apologetik von
Rudolf Steiners Rassentheorie, ein Loblied auf rückständige Mediziner und eine Preisung der Anwendung
anthroposophischer Konzepte in Landwirtschaft, Kosmetik, Pädagogik,
Wirtschaft und Medizin.
(…)

Es wurde über die vier Wesensglieder des Menschen gesprochen. Der
unbelebte physische Leib, der dem Mineral im Menschen entspreche, also
den Knochen; der Lebensleib, welcher die Pflanze im Menschen
repräsentiere, also der Stoffwechsel; der Empfindungsleib – das Tier im
Menschen (schließlich hätten Tiere eine Seele und ein Bewusstsein) und
zu gute Letzt der Geistleib, die Ich-Organisation.
(…)

Neben der besorgniserregenden Naivität der teilnehmenden Hebammen fand
ich auch die völlig unkritische Darstellung der esoterischen Konzepte
anthroposophischer Medizin erschreckend. “ (Claudia Graneis)

Quelle: Claudia Graneis bei Scienceblogs.de – “Heiße Luft für Hebammen – Das Training im esoterischen Denken beginnt schon vor der Geburt

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