Schließen

Der Dokumentarfilm „Wie gut sind Waldorfschulen?“

Standbild „Wie gut sind Waldorfschulen?“ aus der SWR-Reihe „betrifft“, 2006

2006 zeigte eine kritische SWR-Dokumentation Missstände im System Waldorfschule auf. Noch während des Drehs wollte der Waldorf-Bund Einfluss nehmen.

„Wie gut sind Waldorfschulen?“. Der Film des Grimme-Preis-Trägers Dietrich Krauß fragt, was Waldorfschulen so attraktiv macht – und ob sie wirklich die bessere Alternative sind?

Der Film ist zu Unrecht in Vergessenheit geraten. In der ARD-Mediathek ist er zwar nicht zu finden, seit kurzem kann man ihn aber im Video-Portal YouTube sehen (Teil 1/3 | Teil 2/3 | Teil 3/3).

Dokumentation „Wie gut sind Waldorfschulen?“ aus der SWR-Reihe „betrifft“, 2006
Auf Youtube: Teil 1/3 | Teil 2/3 | Teil 3/3

Der Bund der Freien Waldorfschulen hatte noch während der Entstehung des Films versucht, auf die Darstellung Einfluss zu nehmen. Das ist bezeichnend für den Umgang der Waldorfschule mit Kritik:

„Das Vorgehen ist jedesmal das gleiche: Sobald in einer größeren Zeitung oder einem Fernsehsender ein Beitrag über Waldorfschulen läuft, der nicht ausschließlich affirmativ berichtet, setzt die Dachorganisation der Waldorfschulen alle Hebel in Bewegung, die Berichterstattung zu unterbinden oder, falls sich dies als unmöglich erweist, die betreffenden Journalisten zu diffamieren. (Gunnar Schedel, „Waldorfschulen gegen Informationsfreiheit„, Humanistischer Pressedienst, 2007)

Die gut recherchierte Dokumentation bietet ungewohnte Einblicke in das System Waldorfschule. Es ist an der Zeit, sie noch einmal ausführlich zu besprechen.

Weiter lesen „Der Dokumentarfilm „Wie gut sind Waldorfschulen?““

Tanz die Tagesthemen

Screenshot der ARD-Sendung „Tagesthemen“ vom 03.09.2019, in der die Moderatorin
Caren Miosga Buchstaben mit esoterischen Eurythmie-Gesten darstellt.

Die Tagesthemen feierten unkritisch eine esoterische Privatschule, die Moderatorin tanzte dazu Eurythmie. Brisant: Den Beitrag über die Waldorfschule gestaltete auch eine Funktionärin der Waldorfschule.

Zum 100. Geburtstag der esoterischen Waldorfschulen lieferten die Tagesthemen in der ARD eine Sendung ab, welche die oft kontrovers diskutierte Privatschule komplett unkritisch darstellte.

Die Moderatorin Caren Miosga tanzte mit Eurythmie den Titel der Sendung. Ist das nicht lustig? Richtig, das ist es nicht. Wer Aufklärung oder Kritik erwartete, wurde mit Allgemeinplätzen abgespeist. Setzen, sechs! Bildungsauftrag verfehlt.

Weiter lesen „Tanz die Tagesthemen“

Kritik an Waldorfschulen unerwünscht

“Der Bund der Freien Waldorfschulen überzog uns nach einer früheren Sendung im Februar mit einer Vielzahl von Gerichtsverfahren, Gegendarstellungsbegehren und Unterlassungsansprüchen. Sie nutzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel, um die eigenen Interessen durchzusetzen, so etwa hunderte von Faxen und Briefen an die Redaktion.” (Fritz Frey)

Quelle: Fritz Frey, Redaktionsleiter bei “Report“ (Südwestdeutscher Rundfunk).

Frey wittert hinter den stereotypen und bis in die Wortwahl identischen Reaktionen eine konzertierte Aktion:

"Es gibt Indizien dafür, dass es an den Schulen Aufrufe gegeben hat, sich bei uns zu beschweren.”

“Tatsächlich wird auf der Homepage des Bundes freier Waldorfschulen (www.waldorf-schule.de) nicht nur zum Protest aufgerufen, sondern auch die Niederlage in der juristischen Auseinandersetzung mit der “Report”-Anstalt SWR als Sieg verkauft.”

Quelle: taz Nr. 6210 vom 4.8.2000, Seite 3, Themen des Tages, (© Contrapress media GmbH) über die Waldorf – kritischen Sendungen des SWR vom 28. Februar und 10. Juli 2000 (via Berliner Dialog)

Skip to content