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Waldorfschulen, Rechtsradikale, Reichsbürger

“Der Bund der Freien Waldorfschulen warnt seine Mitglieder vor einer
Vereinnahmung durch die rechtsradikale Reichsbürger-Bewegung. Das geht
aus einer neuen Broschüre hervor, die der Waldorf-Vorstand laut
Informationen des SPIEGEL bei der Delegiertentagung in Düsseldorf an
diesem Wochenende verteilen lässt.

Die Broschüre hat eine Startauflage von 3000 Stück und soll im
Unterricht verwendet werden. Bei den Reichsbürgern gingen “Esoterische
Vorstellungen und Rechtsradikalismus Hand in Hand”, heißt es in dem
Informationsheft. Sie zielten verstärkt auf “anthroposophisch
inspirierte Initiativen in der Landwirtschaft, Medizin und Pädagogik.

Im Sommer war der Geschäftsführer einer Waldorfschule in Rendsburg
entlassen worden, weil er Kontakte zu den Reichsbürgern hatte.” (Der Spiegel)

Quelle: Der Spiegel, 24.01.2015 – “Reichsbürger-Bewegung: Waldorfschulen fürchten Unterwanderung durch Rechte

Einige Rechtsradikale Vorfälle an Waldorfschulen:

Siehe auch:

Linksammlung:

Rechter Lehrer an Waldorfschule weiter im Amt

“Er muss als Aktivist innerhalb eines extrem rechten völkischen Netzwerks gesehen werden. (…)

Mittlerweile liegt der taz eine über 20
Jahre alte Aufnahme vom Vorstand der deutschen Schule im argentinischen
San Carlos de Bariloche vor. Das Foto zeigt den späteren Waldorf-Lehrer
zusammen mit dem SS-Kriegsverbrecher Erich Priebke” (taz)

Quelle: taz – die Tageszeitung vom 08.08.2015 – “Rechter Lehrer an Waldorfschule Minden – Noch immer nicht gefeuert

Hintergrund: Dass der Pädagoge in Organisationen mit rechtsextremer Ausrichtung aktiv war, steht fest (Westfalen-Blatt). Er soll einige Jahre im rechtsgerichteten Bund deutscher Unitarier mitgearbeitet haben (Netz gegen Nazis). Der polizeibekannte Lehrer ist seit Jahrzehnten tief im rechten Millieu verstrickt und war bereits 2000 als Autor der „Nordischen Zeitung“ einer rassistischen Sekte in Erscheinung getreten. Der BdFWS möchte den Lehrer lieber loswerden (Osnabrücker Zeitung). Von Rechtsradikalen gab es Solidaritätsbekundungen (Mindener Tageblatt). Das 30-köpfige Kollegium an der Freien Waldorfschule Minden sprach ihm nach Bekanntwerden der Vorwürfe einstimmig das Vertrauen aus (WDR). Schon vor 20 Jahren hat er sich mit  einem SS-Kriegsverbrecher fotografieren lassen, vier Monate nach den Vorwürfen hat die Schule noch keine Entlassung beschlossen (taz).

Die Waldorfschulen und die abseitigen Ideologien

“Die Anthroposophie war zwischen ‘33 und ‘45 nicht
unumstritten. Einerseits war die Lehre von Steiner für viele
Nationalsozialisten eine konkurrierende Weltanschauung, andererseits gab es,
zum Beispiel mit
Rudolf Heß, auch extrem prominente Fürsprecher

Zu den Mitarbeitern von Heß gehörte Werner
Georg Haverbeck, der 1963 mit seiner zukünftigen Frau Ursula das Collegium
Humanum gründete. Ursula Haverbeck führte nach seinem Tod 1999 sein „Werk"
weiter und ist heute eine der einflussreichsten Holocaustleugnerinnen
Deutschlands und hat gerade letzte Woche
den Zentralrat der Juden wegen
Falschaussage angezeigt
, da es keinen Beweis für den Massenmord an Juden
während der Nazizeit gäbe.

Eine der Referenten an Haverbecks Collegium war Bernhard Schaub, der (langsam
nicht mehr so überraschend) ebenfalls vorher Lehrer an einer Waldorfschule war.
Er musste seine Schule in der Schweiz verlassen, nachdem er ein Buch veröffentlicht
hatte, in dem er in guter Collegium-Humanum-Tradition den Holocaust leugnete.


Offensichtlich hat man in Waldorfschulen ein Problem damit,
sich eindeutig von abseitigen Ideologien abzugrenzen.” (Vice)

Quelle: Vice Magazine – “In der Waldorfschule wird nicht nur Ken Jebsens Name getanzt“.

Verschwörungstheoretiker erneut an Waldorfschule eingeladen

“Ein von der SMV der Waldorfschule in Faurndau geplanter Auftritt des Verschwörungstheoretikers Ken Jebsen im Rahmen der Projekttage ist am Dienstag abgesagt worden. (…)

Nicht nur über den Anschlag auf das World-Trade-Center am 11. September 2001 behauptet Jebsen, dieser sei von der amerikanischen Regierung inszeniert worden. Jebsen [lässt] auch gerne
andere Verschwörungstheoretiker zu Wort kommen. Bei antiamerikanisch und israelfeindlich geprägten “Mahnwachen für den Frieden” wettert der 48-Jährige gegen Zeitungen und vor allem die öffentlich-rechtlichen Medien, denen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise eine Hetzkampagne gegen Putin und Russland vorgeworfen wird. An den Treffen werden immer wieder auch Rechte und sogenannte “Neurechte” sowie Esoteriker, die an Chemtrails glauben.
(…)

Ende 2011 war Jebsen vom Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) als Moderator entlassen worden. Zuvor hatte man ihm antisemitische Äußerungen vorgeworfen.“ (NWZ / Goppinger Kreisnachrichten)

Quelle: NWZ / Göppinger Kreisnachrichten – “Waldorfschule in Erklärungsnot”. Die Schülermitverwaltung der Freien Waldorfschule Filstal wollte den ehemaligen Waldorfschüler Ken Jebsen (Zitat: “Ich weis wer den Holocaust als PR erfunden hat” [sic]) im Rahmen der Projekttage als Referent u. a. zum Thema “Medien und Ihre Machenschaften” durchsetzen.

Jebsen war im letzten Jahr bereits auf Einladung der Freien Waldorfschule Überlingen zu einem Vortrag (Video) empfangen worden.

Waldorfschulen fielen in Vergangenheit auch durch rechtsradikale- bzw. den “Reichsbürgen” angehörige, bzw. den Holocaust leugnende Waldorflehrer auf.

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