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Erstklässler sollten keine Blumen malen

„Jetzt treiben wir, wie wir gesehen haben, in den ersten Schuljahren den zeichnerischen Unterricht so, daß wir zuerst dem Kinde ein gewisses Empfinden an runden, an eckigen Formen und so weiter beibringen. Aus der Form heraus entwickeln wir das, was wir dann für den Schreibunterricht brauchen. Wir vermeiden es am Beginne dieses elementarischen Zeichenunterrichts ganz, irgendetwas nachzuahmen.

Vermeiden Sie es, soviel Sie nur können, das Kind zuerst einen Stuhl oder eine Blume oder irgendetwas nachahmen zu lassen, sondern bringen Sie ihm so viel als möglich Linienformen aus sich selbst hervor: runde, spitzige, halbrunde, elliptische, gerade Formen und so weiter.“ (Rudolf Steiner)

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Quelle: Rudolf Steiner – „Vorträge über Erziehung. Vorträge und Kurse, gehalten für die Lehrer der Freien Waldorfschule in Stuttgart.“ (GA295, S.170)

Kanten sind bewusstseinsfördernd

“Sehen Sie hier, Klasse eins”, sagt Creyaufmüller, “der Raum ist rot gestrichen. Rot gibt Wärme, Rot hüllt ein. Die Kinder waren als Embryo im Mutterleib von solchem Rot umgeben.” Der promovierte Lehrer, der über Primzahlen forschte, zieht die Augenbrauen hoch, bevor er Bedeutendes äußert.

Mit großem Ernst weist er auf die ursprünglich rechteckigen Fensterscheiben, die mit Schablonen abgerundet sind. “Kanten sind bewusstseinsfördernd, der Blick stößt sich an ihnen”, sagt er, ” aber das ist für Erstklässler zu früh.” (Der Spiegel)

Quelle: Der Spiegel – “Bildung: Das Ende des Exorzismus“ über den Aachener Waldorflehrer Wolfgang Creyaufmüller.

Anweisungen für die Grundschule

“Mit Stiften zu zeichnen, ist nicht gut. Man sollte lieber Aquarellfarben nehmen zum Malen” (…)

Dabei wäre auch auf Eurythmie fremder Sprachen hinzuweisen. Jeder Laut liegt zwischen zwei anderen. Zwischen A und I liegt: rechte Hand vorne, linke Hand rückwärts. Nach dem Laut, nicht nach dem Zeichen. (…)
Die Kinder lernen besser denken und empfinden durch die Eurythmie und umgekehrt. (Rudolf Steiner)

Quelle: Rudolf Steiner, Gesamtausgabe, 22.12.1919, GA300a, Seite 112

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