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Querdenker-Ärzte und Maskenatteste

„39 Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht“ titelt der Zeitungsverlag Waiblingen heute über die Freie Waldorfschule Engelberg bei Winterbach. Atteste stammten gehäuft aus bestimmten Arztpraxen. Anthroposophischer Arzt bekennt sich auf Nachfrage als Maskengegner, äußert Querdenker-Thesen.

„An der Engelberger Waldorfschule sind vergleichsweise viele Schüler durch ärztliche Atteste davon befreit, eine Maske zu tragen. Insgesamt sind es derzeit 33 der insgesamt 700 Schüler, in einer Klasse sitzen geballt sieben. Außerdem haben sechs von 80 Lehrern ein Attest fürs Masketragen.“ (ZVW – „39 Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht„, 10.12.2020)

Bei den Arztpraxen, die Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht ausstellen, gebe es Häufungen. Ein anthroposophischer Arzt gibt sich unumwunden als Masken-Gegner zu erkennen und äußert Thesen, wie man sie aus der verschwörungsgläubigen Querdenken-Bewegung kennt.

Der Journalist Reinhold Manz fragt sich daher, ob Waldorfschulen und die dahinter liegende Weltanschauung der Anthroposophie „Horte der Verschwörungs-Gläubigen“ seien, die das Coronavirus für eine „Erfindung dunkler Mächte halten“? Nein, sagt ein Lehrer der Waldorfschule Engelsberg. Das, was bei den sogenannten „Querdenken“-Demonstrationen gegen Corona-Schutzmaßnahmen passiere, „passe nicht zur Anthroposophie“. Die Waldorfschul-Bewegung etwa mit rechten Umtrieben „in Verbindung“ zu bringen tue ihm „in der Seele weh.“

Die Schule halte sich strikt an die Vorgaben der Landesregierung. Die Aufregung über die Maskenpflicht sei groß gewesen an der Waldorfschule, einige Eltern hätten Masken sehr kritisch gesehen oder abgelehnt, andere hätten sich dagegen lautstark einen stärkeren Schutz ihrer Kinder gewünscht. Die vielen Kinder mit Masken-Attesten seien keineswegs „Masken-Verweigerer“, so ein Mitglied des Leitungsgremiums. Die Atteste seien von der Schule nicht zu hinterfragen, auch wenn sie ihnen nicht gefallen müssten.

Häufung von Masken-Attesten aus bestimmten Arztpraxen

Die Waldorfschule stelle eine Häufung von Attesten aus bestimmten Arztpraxen fest, nenne aber keine Namen. Die ZVW tut es, und verweist auf einen anthroposophischen Mediziner, der Mitglied der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland GAÄD ist, und Querdenker-Thesen äußert.

Es gibt aber Ärzte, denen ihr Ruf vorauseilt. So heißt es zum Beispiel vom Winterbacher Allgemein-Mediziner Andreas Hessenbruch, dass bei ihm leichter als anderswo eine Bescheinigung zur Befreiung zu bekommen ist. Stimmt das? Anruf in der Praxis. Tatsächlich zeigt sich Hessenbruch als offener Kritiker der Masken, er hält sie für unwirksam und vertritt sogar die Ansicht, dass sie gesundheitsschädlich sein könnten“ (ZVW – „39 Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht„, 10.12.2020)

Hessenbruch sieht im Gegensatz zur Mehrheit seiner Kollegen, der Berufsverbände und der Wissenschaftler durch die Maske durchaus eine generelle Gesundheitsgefährdung, und zwar durch eine Kohlendioxid-Belastung. Das ist unter Maskenverweigerern und in der Szene der „Querdenker“ eine verbreitete Erzählung.“ (ZVW – „39 Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht„, 10.12.2020)

Das Argument ist also: Die Maske ist so dicht, dass Gase nicht entweichen können. Gleichzeitig ist sie so undicht sei, dass Viren ungehindert durch sie hindurchdringen können:

Während Andreas Hessenbruch davon ausgeht, dass sich das Gas Kohlendioxid in bedenklicher Konzentration unter der Maske staut, hält er sie jedoch für ungeeignet, um eine Ausbreitung von Coronaviren zu verhindern, weil diese zu klein seien und durch den Stoff schlüpften.“ (ZVW – „39 Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht„, 10.12.2020)

Der anthroposophische Arzt gebe auch „ungefragt zu“, Patienten mit „Argumentationshilfen“ zu beraten, durch die sie eine Begründung erhielten, keine Maske tragen zu können.


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